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17:24 Uhr, 11.08.2005

Gold: Starker Anstieg über Widerstandsmarke von 445 Dollar

Der Goldpreis bricht im Handel in New York über die Marke von 445 Dollar, als ein weiter steigender Ölpreis und ein Rückgang des Dollar Spekulanten in den „sicheren Hafen“ Gold treiben.

Nach Veröffentlichung schwächer als erwarteter Einzelhandelsdaten und der Bekanntgabe, dass die Lagerbestände der US-Industrie auf dem niedrigsten Stand der Geschichte angelagt seien, verliert der Dollar zum Euro. Die Gemeinschaftswährung steigt um 0,42 Prozent auf 1,2378 Dollar.

September-US-Leichtöl notiert gegen 16:38 Uhr MESZ auf Vortagesniveau bei 64,90 Dollar und erreichte zuvor im Parketthandel (Open Outcry) ein Hoch bei 65 Dollar. Maßgeblich beeinflusst wird der Preisanstieg von der potentiell konfliktträchtigen Situation um Iran. Teheran veranlasste Anfang der Woche den Bruch der UN-Verschluss-Siegel einer Atomanlage, was zum Abbruch der Atomgespräche der UN mit Iran führte. Rein fundamental betrachtet gibt es aufgrund zuletzt üppiger Lagerbestände und Rohölimporte in die USA und wegen Warnungen chinesischer Regierungsvertreter vor einem möglichen Ölüberangebot in China im September und Oktober keinen Grund für neue Rekordpreise, so Händler.

Gold steigt aktuell in New York um 5,70 Dollar auf 447.90 Dollar und bricht damit über die charttechnische Widerstandsmarke von 445 Dollar aus.

„Das ist ein klassischer technischer Ausbruch“, so ein Händler an der COMEX-Division der New Yorker Terminbörse NYMEX. „Es gibt hier eine Menge Absicherungskäufe, und wenn man sich Öl bei 65 Dollar betrachtet, wenn das keine Inflation ist, dann weis ich auch nicht“, so der Händler gegenüber Reuters euphorisch. „Wir könnten noch höher steigen, wenn der Euro hält.“

Nach der klassischen Charttechnik ist eine technische Widerstandszone gebrochen, wenn der Basiswert 3% über der Widerstandsmarke schließt oder über dieser Marke mehr als zwei Tage schließt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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