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09:30 Uhr, 09.08.2010

Gold: Nur eine kleine Zwischenkorrektur?

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  • Wave XXL auf Gold DE000DB75W
    Aktueller Kursstand:  

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise und dem Zusammenbruch von Lehman Brothers feierte Gold eine beeindruckende Renaissance. Das gelbe Edelmetall schien die Antwort auf alle Fragen zu sein, die Anleger sich in Krisenzeiten stellen: Gold als der „sichere Hafen", die Krisenwährung schlechthin. Folgerichtig kletterte der Goldpreis Ende Juni auf ein neues Rekordhoch. Doch inzwischen hat die imposante Aufwärtsentwicklung erste Risse bekommen. Ist die Goldhausse nun beendet oder erleben wir derzeit nur eine kleine Zwischenkorrektur?

Es ist noch keine drei Monate her, als die europäische Schuldenkrise auf ihrem Höhepunkt angelangt war. In der Folge fiel der Euro im Juni gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren. Fast zeitgleich erreichte der Goldpreis mit 1.265 Dollar je Unze ein neues historisches Hoch. Doch seitdem hat sich die Verunsicherung bei den Anlegern wieder ein wenig gelegt. Neben der positiv verlaufenden Berichtssaison trug auch der umstrittene EU-Banken-Stresstest zur Entspannung bei. Die Angst vor einem Kollaps der Eurozone ebbt ab, der Euro hat sich deutlich erholt.

Die Folge: Das Interesse der Anleger am gelben Edelmetall hat zumindest vorerst nachgelassen. So meldete der SPDR Gold Trust, der weltgrößte börsennotierte Goldfonds, am Mittwoch vergangener Woche mit 18,5 Tonnen den größten Tagesabfluss seit April 2008. Im zweiten Quartal hatten nach Angaben des World Gold Council Gold-Exchange Traded Funds (ETFs) noch die zweitgrößten jemals gemessenen Zuflüsse.

Zahlreiche Goldoptimisten wie Jim Rogers deuten die jüngste Schwäche als Einstiegschance und erwarten langfristig noch weitaus höhere Notierungen. Dabei verweisen sie darauf, dass der Goldpreis nur nominal betrachtet neue Hochs erreicht hat. Bezieht man die Inflation mit ein, ist er von seinen Höchstständen noch weit entfernt. Inflationsbereinigt lag das Rekordhoch Anfang der 1980er-Jahre nämlich bei rund 2.400 Dollar. Bis dahin hätte der Goldpreis also noch jede Menge Luft.

Seit dem Platzen der Internetblase hat sich Gold in einer nachhaltigen, langfristigen Aufwärtsbewegung befunden. Seit 1999 hat sich der Preis für die Feinunze in der Spitze verfünffacht. Am 03. August 2005 notierte der Preis bei 436,79 Dollar, am 03. August 2006 bei 644,85 Dollar. Ein Jahr später, am 03. August 2007, lag der Preis bei 672,60 Dollar. Am 01. August 2008 stand der Goldpreis bei 909,55 Dollar, nachdem er im März 2008 zwischenzeitlich knapp über die runde 1.000er-Marke geklettert war. Am 03. August 2009 lag der Goldpreis bei 956,05 Dollar. In der Folge setzte sich die Aufwärtsentwicklung dynamisch fort. Das vorläufige Rekordhoch wurde im Juni bei 1.265 Dollar erreicht.

Seitdem hat der Preis für die Feinunze um knapp 9 Prozent bis auf ein Tief bei 1.156 Dollar korrigiert. Die seit Oktober 2008 gültige Aufwärtstrendlinie wurde dabei gebrochen. Im Bereich der Unterstützungszone zwischen 1.150 und 1.160 Dollar fand der Rückgang aber vorerst sein Ende. Gelingt es, die runde 1.200-Dollar-Marke zurückzuerobern, könnten aus rein charttechnischer Sicht die Chancen für eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung steigen. Risikobereitere Anleger, die steigende Notierungen erwarten, könnten darauf mit dem Wave-Call der Deutschen Bank (WKN DB75WP) spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt aktuell bei 3,2, das Stop-Loss-Niveau bei 838,55 Dollar.

Dagegen könnte ein Fall unter die Haltezone zwischen 1.150 und 1.160 Dollar aus rein charttechnischer Sicht einen weiteren Rückgang nach sich ziehen. Aus charttechnischer Sicht wäre für diesen Fall eine Fortsetzung der Korrektur bis in die Region zwischen 1.000 und 1.040 Dollar denkbar. Risikobereitere Anleger, die mit weiter fallenden Preisen rechnen, könnten darauf mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN DB8GAP) setzen. Der Hebel beläuft sich hier aktuell auf 5,8, das Stop-Loss-Niveau liegt bei 1.343,25 Dollar. Anleger sollten in jedem Fall das Währungsrisiko USD/EUR beachten.

Stand: 03.08.2010

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