Gold: Investmentnachfrage im Januar bei 111 Tonnen - mehr als Indiens Goldimporte!
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Ich muss meine Einschätzung der Vorwochen an dieser Stelle anpassen. Bisher schrieb ich:
„Was an dieser Stelle in den vergangenen Rohstoff-Reports prognostiziert wurde, wird jetzt Realität. Die Goldpreise steigen in Richtung der 1000-Dollar-Marke, und die Schmucknachfrage bricht ein. Der Goldpreisanstieg steht daher auf tönernen Füßen.“
Dass die Schmucknachfrage fällt, gilt weiterhin. Aber: Es gibt neue Nachfrager. Sie sind stärker denn je:
Denn es gilt: Steigende Goldpreise locken Anleger an und führen zu einem Anstieg der Investmentnachfrage (börsennotierte Goldprodukte, ETCs etc.) und zu einem sensiblen Rückgang der Goldschmucknachfrage. Die Schmucknachfrage Indiens könnte nach Einschätzung des indischen Goldschmuckverbands Bombay Bullion Association auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt einbrechen, stiege der Goldpreis in den kommenden Monaten weiter. Im Januar wurden nur noch 1,8 Tonnen Gold importiert, nach 18 Tonnen im letzten Jahr. Im Gesamtjahr 2008 fielen die indischen Goldimporte um 45 Prozent auf 450 Tonnen. Der schwache Trend hält im Februar bislang an.
In den acht Jahren seit dem Jahr 2000 lag der durchschnittliche indische Goldimport bei 400-800 Tonnen jährlich. In diesem Jahr könnte Indien nur noch 100 Tonnen importieren, so Ashish Roy, Rohstoffhändler in Bombay. Das wäre die niedrigste Menge jemals.
Dem gegenüber steht die Investmentnachfrage nach Gold-ETFs: Sie stieg im letzten Jahr um 316 Tonnen im Jahr 2008 – um 250 Tonnen in 2007 – und um 257 Tonnen im Jahr 2006. Im Januar alleine wurden 111 Tonnen Gold über ETFs erworben.
Ein Rückgang der indischen Goldimporte im Jahr 2008 um rund 368 Tonnen steht also ein Anstieg der Investmentnachfrage um 316 Tonnen gegenüber. Im Januar ist die Bilanz erstmals positiv: Indien importierte nur 1,8 Tonnen Gold – ETF-Käufer erforderten hingegen die Hinterlegung ihrer Vermögenseinlagen mit 111 Tonnen Gold. Hielte dieser Trend an, so könnte die Goldnachfrage der Investoren die neue treibende Kraft am Goldmarkt sein. Vor allem deswegen, weil weiter steigende Goldpreise zu einer noch schneller wachsenden Gold-ETF-Nachfrage durch trendfolgende Investoren führen würde.
Die aktuelle Situation am Goldmarkt ist also brandheiß. (!)
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