Kommentar
13:30 Uhr, 26.07.2022

GOLD: Droht die Falltür oder kommt nur ein Fehlausbruch nach unten?

Der Goldpreis steht auf einer Falltür. Kurzfristig hielt eine wichtige Unterstützung, doch bleibt das so?

Seit über 24 Monaten geht es mit dem Goldpreis unter größeren Schwankungen seitwärts. Auf der Oberseite reichte der Preis zwei Mal fast an die Marke von 2.100 Dollar heran. Auf der Unterseite ging der Preis mehrfach auf 1.680 Dollar zurück. Genau dort konnte der Goldpreis in der vergangenen Woche noch einmal nach oben drehen. Die bisherige Unterstützung hat gehalten. Ob das so bleibt, hängt allerdings nicht an der Charttechnik, sondern an den Zinsen. Die heutige Ausgangslage ist für den Goldpreis nicht neu. Sie kommt zum dritten Mal vor. Für das erste Mal muss man einige Jahre in die Vergangenheit blicken, genauer gesagt 40 Jahre. Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre stieg der Goldpreis stark an. Treiber war einerseits die Spekulation der Hunt Brüder, andererseits die Zinsentwicklung. Die Hunt Brüder spekulierten eigentlich auf den Silberpreis und hielten zeitweise ein Drittel des weltweit verfügbaren Silbers. Als die Börse Marginanforderungen änderte, konnten sie dem Margin Call nicht nachkommen. Der Silber- und Goldpreis, der dem Trend folgte, korrigierten stark. Eine solche Spekulation gab es beim zweiten Mal rund um die Finanzkrise nicht. Dafür war das Zinsumfeld sehr ähnlich. Die Realzinsen fielen jahrelang und Anleger hatten Angst vor der Geldentwertung. Es ist kein Wunder, dass sich der Kursverlauf von damals mit dem von der Finanzkrise vergleichen lässt.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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