Analyse
08:56 Uhr, 20.07.2015

Gold bricht ein - was ist da los?

Als heute Morgen in Neuseeland die Sonne am Horizont aufging brach ein Tsunami auf die Währungsmärkte herein

Erwähnte Instrumente

  • Gold in Euro
    Kursstand: 1.025,72 € (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.115,40 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold in Euro - Kurs: 1.025,72 € (FOREX)
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.115,40 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
  • Barrick Gold Corp. - WKN: 870450 - ISIN: CA0679011084 - Kurs: 7,90 € (Frankfurt)

Der Goldpreis sank 50 USD, Minus 4% in wenigen Sekunden, ein Mini-Flash-Crash, ausgelöst durch Stopp-Loss-Orders, die automatisch bei Erreichen zu unlimitierten Verkaufsorders werden, bedeutet: Schlage mir mein Gold los, egal, zu welchem Preis. Das Ergebnis: die Jahrestiefs haben nicht gehalten, Gold sank zeitweise unter 1100 USD/Unze:

Gold: Bisherige Jahrestiefs halten nicht
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Die Auswirkungen für die anderen Edelmetalle sind eindeutig: Platin sinkt 5%, Palladium -3%, Silber -2,3%, der australische Dollar, eine Rohstoffwährung, rutschte auf ein neues Sechsjahrestief.

Ja, Gold ist eine Währung, es ist der Antidollar, solange die US-Währung gesucht ist, wird es nicht steigen. Hinzu kommt, dass die Inflation tief ist, während die Nominalzinsen letzte Woche an den US-Rentenmärkten stiegen, weil die Märkte sich auf eine Zinsanhebung in diesem Jahr durch die US-Notenbank einstellen. Ein Umfeld steigender Realzinsen ist negativ für Gold.

Aktuell sehen die Terminmärkte in Chicago eine Wahrscheinlichkeit von 33% für eine Zinsanhebung im September, das könnte zu tief gegriffen sein. Die Aktien des Marktführers Barrick Gold rauschten am Freitag schon auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1991, heute dürfte es noch tiefer gehen.

Barrick Gold: Tiefster Kurs seit 1991
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Kunden von Guidants PROmax konnten mit dem Rutsch im Gold am Freitag und heute 230% Gewinn machen, ein entsprechendes Short-Hebelzertifikat hatte ich am Donnerstagmorgen empfohlen, für sie startet die Woche mit einem warmen Geldregen. Holen Sie sich doch auch PROmax!

In der Sendung GodMorning! hatte ich bereits vermutet, dass Chinas Regierung noch in diesem Jahr ihre Goldreserven ausweisen wird, weil sie im September beim IWF prüfen lassen wollen, ob der Yuan als Reservewährung taugt. Und voilà – am Freitag war es soweit, China ließ uns das erste Mal seit sechs Jahren wissen, wie viel Gold man auf staatlicher Seite hat. Die Zahl ist eine große Enttäuschung für alle Gold-Fans: Sie waren von 4000 Tonnen oder sogar 10.000 Tonnen ausgegangen, aber es sind in Wirklichkeit nur 1658 Tonnen, 60% mehr als vor sechs Jahren. Da gab es nicht wenige die diese Zahl am Freitag richtig schockiert hat.

92 Kommentare

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  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    bei den Gold bugs ist es immer spektakulär witzig. da gibts immer nur Weltuntergang, schwarz oder weiss, Versklavungs und Verschwörungstheorien usw. dass das eine ganz normale charttechnische Entwicklung ist und Gold halt Mode war und wie verrückt gekauft wurde, gerade kein Modewert ist, wie die Biotechs (die fundamental nicht gerechtfertigt aber buyers Lieblinge sind und deshalb gekauft werden, bis die Blase platzt)) und Gold deshalb verkauft wird, wenn die nächste US oder Trend gerissen wird, bis es wieder Mode ist, auf die Idee kommen sie gar nicht.

    Irgendwann wird Gold auch wieder Mode sein bis dahin kann es noch enige Verkaufsziele geben. wie jedes andere handelsprodukt, kanns aber auch früher wieder Mode werden.

    schaut euch doch einfach mal ein chart an. da steht, wann es keine Mode mehr ist (wenn Trend/US gebrochen wurde) wann sich wieder jemand dafür interessiert (US) und wann er vorsichtig Gewinne mitnimmt (WS) und wenn ein WS geknackt ist, neue Interessenten dazukommen. Ist ein völlig simpler unemotionaler Vorgang. Macht Ihr bei anderen Investments doch auch. da sagt ihr doch auch nicht "Waschmittelverschwörung", weil die US bei Henkel gerissen wurde) Man o man.

    15:57 Uhr, 20.07.2015
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Wer liefert physisch zu diesem Preis? Hier in Thailand niemand. Hier sind die Laeden dicht.

    14:56 Uhr, 20.07.2015
  • markuss
    markuss

    Das Problem der Trader / Zocker:

    Jeder von euch denkt doch, er würde durch sein Bitschieben reich werden. Aber, ihr produziert nichts, ihr bringt keine Dienstleistung, ihr seid für die Gesellschaft völlig ohne Nutzen. Da muss doch jeder langsam Anfangen zu denken. Selbst wenn dieses Casino einige Jahre laufen sollte, irgendwann ziehen die Banken und Zentralbanken den Stecker! Und dann zählen nur Sachwerte, keine Zertifikate usw..

    14:25 Uhr, 20.07.2015
    3 Antworten anzeigen
  • Thomas Spornraft
    Thomas Spornraft

    1. Glückwunsch Jochen zu dem guten Trade!
    2. Wenn die Lagerstände/Reserven niedriger sind als erwartet wäre es da nicht logischer gewesen, dass der Preis steigt? Verstehe das Argument demnach nicht
    3. Mich überrascht die allgemeine Verwunderung über diesen Kurssturz. Irgendwie hat es der Tagesschluss unter 1150 doch signalisiert. Schönere Signale gibt es selten

    12:41 Uhr, 20.07.2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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