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08:35 Uhr, 29.07.2015

GodMorning! Welthandel zeigt Ähnlichkeiten zum Vorabend der Finanzkrise

USA: Zahl der Immobilienbesitzer sinkt auf 35-Jahrestief China flutet die Märkte mit Stahl zu Dumpingpreisen Chinas Goldbugs haben ein Problem

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  • DAX
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.173,91 Punkte (XETRA)

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Die Top-Themen heute:

  • USA: Zahl der Immobilienbesitzer sinkt auf 35-Jahrestief
  • China flutet die Märkte mit Stahl zu Dumpingpreisen
  • Chinas Goldbugs haben ein Problem

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  • Oliver Dolezel
    Oliver Dolezel

    FED Zinsentscheid - Mittwoch 20:00: Es geht das Gerücht um, dass Frau Yellen einst eine Backstube betrieb... Eines Tages verbrannte sie einen Obstkuchen... Ihr Puls stieg derart an, dass es ihr fast die morsche Schädeldecke mitsamt Toupé vom Kopf schleuderte... Später hat sie dann bei einem Kunden auch noch den Zuckerstreusel vergessen und da war er... Der Herzkasper...

    Nach langer Überlegung schließlich entschied sie sich... Die Verantwortung in der Backstube zu groß und der durch die Senilität vergessenen Zuckerstreusel verfolgt sie heute noch immer in den schlimmsten Alpträumen...Eine Anstellung musste her wo man nicht sehr viel denken muss... Senilität sollte ebenfalls kein Problem sein... Oft über den kalten Winter sprechen wäre ebenfalls schön... Auch viel sitzen wäre gut...

    Wie wir wissen, hat sie den geeigneten Job bei der FED gefunden...

    Ich möchte ganz schnell zusammenfassen warum ich denke, dass der ganze Aufstand um die "Zinswende" , man kann es leider nicht anders sagen, lächerlich ist...

    Wie James Madison einst so schön sagte: “History records that the money changers have used every form of abuse, intrigue, deceit, and violent means possible to maintain their control over governments by controlling money and its issuance.”

    Seit Jahren nun spricht die FED immer wieder die Zinswende an... Gemacht hat sie bisher noch keinen einzigen Zinsschritt (nicht einmal 0.25%)... Das einzig Restriktive das sie bisher gemacht hat, ist das QE zu drosseln... Wer jetzt das Gefühl hat, dass wegen dem die Bilanzsumme der FED deutlich zurückgegangen ist oder ähnliches der täuscht... Die FED Bilanzsumme ist noch immer <0.3% unterhalb des All-Time-Highs... Das gleiche kurz angemerkt bei der Schweizer Zentralbank... Ich hatte dazumal in meinem "Paper" an Lukas Reimann zur Goldinitiative geschrieben, dass die Zentralbanken ihre Bilanzsumme "nie wieder nachhaltig senken könnten". Trotz dem Bruch der 1.20 Untergrenze zum EUR hat sich die SNB Bilanz weiter aufgebläht...

    Die FED hat immer wieder wiederholt, dass sie die Zinsen nicht erhöhen könnte, solange der Arbeitsmarkt sich nicht nachhaltig erhohlen würde... Nun jetzt, gemäß FED und manipulierten Statistiken, habe man den Zustand von Vollbeschäftigung in den Vereinigten Staaten beinahe erreicht. Leider ist das alles eine einzig große PR-Aktion... Der Staat, der mit der Hochfinanz unter einer Decke steckt, (da der Staat sich bei der Hochfinanz verschulden muss -> Staatsanleihen) einfach die Berechnungen angepasst hat. Kürzlich hat der Staat in den Vereinigten Staaten auch die BIP Berechnungsdaten extrem geschönt... Das Gleiche passiert in der EU... Nun was zusätzlich hinzukommt ist folgendes: Die US Unternehmen (Vor allem Mittelständische) sind derart verunsichert, dass sie immer öfter nur Teilzeit Angestellte beschäftigen... In der US Statistik werden diese jedoch genau gleich behandelt wie die Vollbeschäftigten...

    Im Anhang sieht man zwei Grafiken zum Thema "Arbeitslosigkeit" in den Vereinigten Staaten... Die eine ist von "Shadow Government Statistics"... Die Seite wird von Ökonom John Williams betrieben... Er berechnet alle Daten schlicht mit den alten (unangepassten/unmanipulierten) Berechnungsmethoden... Die blaue Linie ist die ShadowStats Berechnung... wie man sieht hat sich die Situation am Arbeitsmarkt nicht mal ein bisschen verbessert seit der großen Krise 2008/2009... Mit ein wenig gesundem Menschenverstand sollte einem klar sein, dass diese (blaue Linie - ShadowStaats) die mit Abstand realistischste ist von den Dreien wenn man andere Indikatoren mit einbezieht wie beispielsweise die "Food Stamp Statistik"...

    Daneben Folgt die Grafik "Labor Participation Rate"... Sie zeigt wie viele Personen sich prozentual am Arbeitsmarkt beteiligen... Sie ist momentan auf dem tiefsten Stand seit 1977...

    Ich möchte jetzt langsam auf den Punkt kommen... Die FED möchte also in einem Umfeld, wo wirklich nichts dafür spricht die Zinsen zu erhöhen, einen Zinsschritt wagen... Jetzt könnte man sich fragen... Warum werden die Arbeitsmarktdaten, Statistiken etc. nicht einfach wahrheitsgetreu erfasst und vermeldet? Dann müsste sich die FED auch nicht rechtfertigen wenn sie keinen Zinsschritt machen würde oder?

    Ich persönlich glaube, dass die FED und die Vereinigten Staaten in den vergangenen 12-18 Monaten ein Interesse an einer deflationären Entwicklung hatten und dies aus verschiedenen Gründen...

    Durch die fallenden Ölpreise übt man Druck hauptsächlich genau auf die Länder aus bei denen die Vereinigten Staaten geopolitische Interessen haben... Nämlich Russland, Iran und Venezuela...

    Iran hat bereits aufgegeben... Die tiefen Ölpreise waren ein heftiger Dämpfer für die iranische Wirtschaft... Obendrauf noch die Sanktionen... Ein weiterer kluger Schachzug aus der Sicht des Westens ist getan...

    Russland leidet massiv unter den fallenden Öl.- und Gaspreisen... Man versucht Russland an allen Ecken und Kanten zu schwächen... Der Westen hat Interessen in der Ukraine...

    Auch der China-Crash kann man teilweise auf die US Notenbankpolitik und dem westlichen Kapitalfluss zurückführen... Viel Kapital ist aus China zurück in den Dollarraum zurückgeflossen... Die chinesische Regierung behauptet sogar, dass US Finanzinstitute hinter dem Crash stecken...

    http://www.nationalinterest.org/…/chinas-stock-market-crash…

    Denn der Crash in China ist für die Vereinigten Staaten aus aller Sicht ein sehr willkommenes Geschenk... Sollte die FED die Zinsen wirklich in mehreren Schritten anheben und unser Kredit basiertes Finanzsystem sozusagen bewusst in den Kollaps schicken, dann könnte man noch immer China die Schuld in die Schuhe schieben...

    Sollte die FED die Zinsen, wie von mir erwartet, morgen nicht erhöhen, könnte sie unter vielen anderen Entschuldigungen genau China an erster Stelle anführen... Es wäre sogar eine sehr plausible Entschuldigung... Ich habe immer wieder angetönt, dass die FED die Zinsanhebung nur solange rauszuzögern braucht bis der passende Event kommen würde um sich definitiv von einer Erhöhung verabschieden zu können... Wobei ich eine 6-12 monatige Zinserhöung um 0.25% einkalkuliert habe... Jedoch würden diese Erhöhung dann wieder zurückgenommen werden...

    Die deflationären Tendenzen die sich hauptsächlich im Rohstoffsektor ausgewirkt haben, haben aber noch einen anderen Vorteil für FED, Vereinigte Staaten und Co...

    Alle Länder die Rohstoffe liefern, müssen jetzt wertvolle Rohstoffe für wenig, bald wertlose Papier Dollar abgeben... Noch schlimmer... Unser Finanzsystem ist so pervers aufgebaut, dass die Minenkonzerne jetzt mehr produzieren müssen denn je um überhaupt die Kosten decken zu können... In diesen Phasen kann sich die Finanzindustrie wieder wunderbar bereichern... Sie können Minen extrem billig aufkaufen... Die 20 grössten Goldproduzenten kosten momentan noch etwa 70-80 Milliarden USD... Konkret Warren Buffett könnte alleine fast den gesamten Goldmarkt kontrollieren, anschließend die Produktionsmenge massiv drosseln und die Unze für 5'000 pro Stück verkaufen... (Sehr vereinfachter Gedanke aber Sie wissen was ich damit sagen möchte hoff ich)... Auf den Punkt gebracht... Ich glaube die FED hat diesen deflationären Zyklus absichtlich unterstützt mit ihrer Zinspropaganda damit sich der Westen vor dem nächsten großen Rohstoff Bullenmarkt eindecken kann...

    Ich denke die FED wird die Zinsen nicht erhöhen... Wenn sie die Zinsen erhöht wird sie die Erhöhung nach 12-18 Monaten wieder zurücknehmen müssen...

    Für mich sprechen folgende Dinge klar gegen eine Zinserhöhung:

    - Starker USD
    - Sehr tiefer Ölpreis
    - Alg. tiefe Rohstoffe
    - Schwacher Arbeitsmarkt
    - Krise China
    - Krise Griechenland
    - Schwacher Häusermarkt
    - Schwache Wirtschaft alg.
    - Aktienmarkt soll im Interesse des US Bankensystems hochgehalten werden...
    - Derivatemarkt

    Das spricht für mich für eine Zinserhöhung:

    - Die FED hat jetzt bereits derart lange von einer Zinserhöhung geschwafelt, dass sie, aus Gründen der Glaubwürdigkeit, einfach eine machen muss...
    - Die FED hat weiter das Interesse an einer deflationären Entwicklung und möchte, dass die Rohstoffpreise etc. noch weiter fallen...
    - Die FED lässt das Finanzsystem jetzt absichtlich den Bach runter gehen und schiebt dann China oder sonst jemandem die Schuld in die Schuhe...

    Ich persönlich glaube, dass die FED schon bald keine andere Wahl haben wird als ein neues QE Programm anzukündigen... Ich denke auch, dass die Staaten bald Fiskal intervenieren werden/müssen um die Deflationsspirale zu stoppen... Ich denke die FED weiß das bereits jetzt und möchte, dass sich ihre Kartellkollegen möglichst billig in den Rohstoffsektor einkaufen können... Denn China wird 2016 mit seinen Projekten an der Seidenstraße beginnen mit dem grössten Infrastrukturprojekt seit dem Bau der chinesischen Mauer... Wenn man antizyklisch handeln möchte, könnte der Rohstoffstektor bei momentanen Preisen einer der grössten Chancen des Lebens sein... Wenn sich die Welt aus diesem deflationärem Abschlittern retten möchte, muss sie Fiskal.- und Geldpolitisch intervenieren... Tut sie das nicht, wird dieses Kreditsystem kollabieren... Die Frage ist nur wann...

    Ich wäre noch gerne auf ein paar Details eingegangen, habe jedoch keine Zeit mehr...

    10:05 Uhr, 29.07. 2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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