GodMorning! BIS wirft 590-Millionen-Dollar-Verkaufsorder am Goldmarkt ab
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Die Top-Themen heute:
- Grantham: Yellen bläst neue Spekulationsblase auf
- Hedgefonds kappen Wetten gegen den Euro
- Buffett wettert gegen Mindestlohn
Willkommen zu GodMorning, dem Tagesausblick auf GodmodeTrader – täglich live um Acht.
Am Samstag war das Woodstock für Kapitalisten in Omaha, der Heimatstadt von Warren Buffett. Der 84 jährige hielt dort die Jahreshauptversammlung seiner Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway ab und es war gleichzeitig sein 50 jähriges Jubiläum an der Konzernspitze.
Er äußerte sich zum Mindestlohn, der auch in den USA jetzt angehoben werden soll. Davon halte er nichts, das sei eine Art Preisfestsetzung und wenn man den Mindestlohn in einem Umfang anheben wöllte, der ausreichend signifikant sei, dann würde man damit eigentlich Arbeitsplätze zerstören und nicht erhalten. Es gebe einen besseren Weg und Buffett wolle dazu bald einen Aufsatz veröffentlichen.
Es gibt in den Vereinigten Staaten viele, die Buffett kritisieren, die Berkshire Holding, an der Buffett 27% hält, ist mit 26 Milliarden Dollar in Finanzfirmen investiert, die ohne Steuergelder und Bailouts der letzten Jahre wahrscheinlich Pleite gegangen wären, auch heute noch deckt die amerikanische Einlagensicherung 130 Milliarden Dollar der Schulden der Berkshire-Konzerne. Auch seine hochverzinsten Investments in Goldman Sachs und General Electric waren letztendlich nur deswegen erfolgreich, weil der US-Kongress Milliardensummen ausgab, um diese Konzerne zu retten, nachdem Buffett investiert hatte.
Jedenfalls riet Charlie Munger, die rechte Hand von Buffett, den Europäern zu resoluten Schritten in der Griechenland-Frage: Man mache keine Geschäfte mit seinem betrunkenen, hilflosen Schwager, sagte Munger mit Blick auf Griechenland, Buffett selbst sagte, der Euro könnte und sollte vielleicht auch überleben, aber dafür müsse man einige Änderungen am gesamten Regelwerk vornehmen.
Der Euro selbst erholt sich kräftig, Anzeichen für eine Konjunkturerholung in der Eurozone haben Investoren dazu motiviert, ihre bärischen Wetten gegen den Euro auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen zu senken. Blickt man in die Handelsbücher der Chicagoer Warenterminbörse, dann stellt man fest, dass Hedgefonds und andere Spekulanten in der Woche zum 28. April mit rund 200.000 Optionen und Forwards auf einen sinkenden Euro wetten, das ist ein Rückgang um 15.000 Kontrakte gegenüber der Vorwoche. Da ist sie nun, die dynamische technische Gegenbewegung ausgehend von der 35 Jahre alten Unterstützung bei 1,04 USD.
Dass gerade dann der Goldpreis so einbricht, wenn Aktien anscheinend eine Korrektur beginnen, der Dollar schwächer wird und die Risikoprämien wegen geopolitischen Problemen im Ölpreis wachsen, ist recht unverständlich. Das war technisch ein sauberer Boden, meiner Ansicht nach zumindest, aber er wurde durch den Rückgang unter 1175 Dollar am 1. Mai zerstört. Ich bin keiner, der den Finger in Richtung Preismanipulation anhebt, ich lag mit meiner auf meinem Experten-Desktop empfohlenen Long-Position für Gold falsch. Das kann man nicht ändern. Dennoch interessant ist, dass der Auslöser der Unsicherheit eine große Verkaufsorder über 590 Millionen Dollar war, die von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich lanciert wurde, das ist quasi die Zentralbank der Zentralbanken. Das war am Freitag, 14:34 Uhr. In welchem Auftrag wurde hier Gold verkauft?
Unterdessen erfahren wir aus dem Nahen Osten, welche Folgen der gefallene Ölpreis auf die dortige Goldnachfrage hat: Der Dubaier Goldmarkt, der von reichen Russen und Arabern lebte, ist eingebrochen. 2014 sei die Nachfrage bereits 23% gesunken, seit Jahresbeginn sei es noch schlimmer geworden, berichtet Bloomberg unter Berufung auf lokal ansässige Händler. Gold wird in Dubai sogar mit einem Preisabschlag zum Weltmarktpreis gehandelt. Jeremy Grantham, der weltweit bekannte Fondsmanager, der in der Vergangenheit wie kaum ein zweiter ein Gespür dafür bewies, Spekulationsblasen an den Anleihe-, Rohstoff- und Aktienmärkten festzustellen, für ihn steht fest: die US-Notenbank verfolgt heute die gleiche Politik wie zu Zeiten Alan Greenspans und wie zu Zeiten Ben Bernankes: Sie wird den Markt so lange mit billigem Geld versorgen, bis eine immense Spekulationsblase entstanden sein wird.
Das war 2000 mit der Spekulationsblase im Internetsektor der Fall, das war 2006 bei Immobilien in den USA der Fall. Die neue, von Janet Yellen aufgeblähte Spekulationsblase entstehe gerade, sie sei aber noch nicht gänzlich ausgebildet. Die Unternehmen würden das billige Geld der Notenbank nicht nutzen, um in Fabriken und Ausrüstung zu investieren, sondern sie kaufen einfach eigene Aktien zurück, und das sei laut Grantham zwar gut für die Vorstände und Aktionäre, aber schlecht für Wirtschaftswachstum und Lohnniveaus. Für Grantham steht fest: Wenn wir jetzt eine Korrektur um 10-20% an der Wall Street bekommen würden, dann stünden die Chancen gut, dass der übergeordnete, seit 2009 andauernde Bullenmarkt sich danach fortsetzt, und zwar bis zu den Präsidentschaftswahlen am 8. November im nächsten Jahr. Sein Kursziel für den S&P 500 Index liegt bei 2250 Punkten, 7% über dem aktuellen Niveau.
Dann sei die Rally bei Aktien zu Ende, warnt der 77 jährige. Wenn die Korrektur jetzt nicht kommt, könnte es sein, dass die Spekulationsblase bei US-Aktien platze, noch bevor die US-Präsidentschaftswahlen beginnen, was selbige maßgeblich beeinflussen würde. Die Börsen in Fernost sind unterdessen heute Morgen leicht im Plus, Shanghai glänzt mit einem Plus von 0,9%, der chinesische Einkaufsmanagerindex lag mit 50,1% um 0,1 Prozentpunkte über den Erwartungen, immerhin. Japans Börsen bleiben bis Mittwoch feiertagsbedingt geschlossen.
Übrigens: Wenn Sie meinem Experten-Desktop auf Guidants folgen, dann erhalten Sie das GodMorning!-Video schon gut eine halbe Stunde früher als hier.
Mit "Markt" hat all das nichts mehr zu tun. aber mir egal . Ich horte weiter physisch. Muss eh erst in 10 Jahren verkaufen. Viel Spass beim Pixelspiel. 1000? har har.
Bodo K. in meinem Stream schreibt berechtigterweise:
"Am Freitag, als halb Europa Feiertag hatte, verkauft die BIS ihr Gold? Da wollte die wohl möglicht wenig Geld mit verdienen."
go.guidants.com/de#c/jochen.stanzl
herzlich willkommen im club, ich lag bei Gold 2 x falsch :-) beim gestaffelten short (habe nicht mit einer Überschreitung 1210 gerechnet (max Überschwapp zu 1213), für mich war das der letzte RL vor dem zyklischen Sommertief und musste zwangsverkaufen) und dann mit dem Rücksetzerlong von 82 und 74 wieder ausgestoppt. Leider bin ich nicht wieder bei 1215 short gegangen. Suche nach neuem short Einstieg.
Übergeordnet bleib ich bei meiner saisonalen Einschätzung, dass dieses eines der letzten Hochs war, um am Ende doch die 1000 anzusteuern. WARUM? Theorie: Blasenverläufe verhalten sich ähnlich.
Hier der Vergleich der letzten Goldblase 1980 und der derzeitigen.
Noch dazu wurden die Kontrakte market verkauft ! Mit einer normalen Verkaufsorder hat das wenig zu tun . Welcher Investor verkauft schon seine Anteile bei so einem Volumen ohne Limit !!! Aber mit viel Papiergeld im Rücken ist ja alles möglich