GodmodeTrader Kommentar : Hausse vs. Baisse
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Kopie des am 13.01.03 veröffentlichten neuen GodmodeTrader Kommentars :
GodmodeTrader Kommentar : Hausse vs. Baisse
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Verehrte Leserinnen und Leser.
Es ist wieder einmal Zeit für einen GodmodeTrader Kommentar.
Thema : Hausse versus Baisse
Die US Indizes befinden sich seit 2000 in einem Bärenmarkt. Das sind 3 lange Jahre schier endlos einbrechender Aktienkurse. Das sind aber auch 3 Jahre zunehmender Depression unter den deutschen Kleinanlegern, die das klassische Muster steigender Aktienkurse selbst handeln konnten, aber mit dem Szenario fortlaufend einbrechender Aktienkurse überfordert waren. Das kann man ihnen nicht einmal verdenken. Wurde ihnen doch während der Hausse vermittelt, daß man die Aktie zu kaufen habe und dann langfristig halten solle. Auf keinen Fall sollte man verkaufen. Außerdem gab es seitens der versierteren Börsianer den Hinweis an die breite Masse der werdenden Aktionäre, daß man sich sorgfältig die Daten des Unternehmens anschauen solle, dessen Aktien man beabsichtige zu kaufen. Im Nachhinein kann festgehalten werden, daß beide Ratschläge zunächst korrekt waren! Tatsache ist, daß die Indizes die längste Zeit während ihrer bisherigen Historie gestiegen sind, sich also in Aufwärtstrendphasen befanden. In solchen Phasen ist der Investmentansatz durchaus sinnvoll. In solchen Phasen können streckenweise durchaus größere Drawdowns toleriert werden. Ab einem gewissen Punkt beginnt ein Markt jedoch zu kippen. Und ab einem gewissen Punkt geht dieser kippende Markt in einen übergeordneten Abwärtstrend über und in einem solchen Markt ist die "Buy and Hold" Strategie der absolute Armageddon für ein Portfolio, das oftmals auch noch agressiv long ausgerichtet war. Hier haben unserer Ansicht nach weitestgehend erfahrene Marktteilnehmer (außer dem GodmodeTrader ;-) ) gefehlt, die auf die sich ändernde Marktlage aufmerksam gemacht haben. Stattdessen wurden stark fallende Aktien beispielsweise von einigen Banken fortlaufend zum Kauf empfohlen. In einem sich etablierenden übergeordneten Abwärtstrend mindestens im mittelfristigen Zeitfenster gelten jedoch andere Gesetze. Aktien, die besonders stark fallen, sind technisch schwache Aktien. Sie führen den Abwärtstrend an. Sie sind in einem solchen Szenario das Gegenteil eines Kaufs, sie sind ein Short/Leerverkauf.
[Link "Bitte hier klicken, um das GodmodeTrader Shortselling Tutorial (1) zu laden, in dem auch für den Laien ausführlich und schnell verständlich das Prinzip des Aktienleerverkaufs beschrieben wird." auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]
[Link "Bitte hier klicken, um das GodmodeTrader Shortselling Tutorial (2) zu laden" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]
Den Banken, Börsengurus, Börsenbriefen und anderen Marktteilnehmern, deren Einschätzungen und Empfehlungen in der Presse transportiert wurden, kann nachträglich dann ein Vorwurf gemacht werden, wenn diese nicht wahrhaftig gehandelt haben. D.h., daß sie intern Aktien verkauften und den Markt mit anderen Finanzinstrumenten nach unten handelten, gleichzeitig aber in der Presse weiter zum Kauf empfahlen. Als nicht wahrhaftig ist auch die Emissionsflut von Aktien am Neuen Markt zu sehen. Die Fundamentals einiger Unternehmen hatten einen Gang an die Börse geradezu verboten und die Emission der Aktie von Anfang an als sträflich erscheinen lassen. Hinzu kommt, daß schlechte Fundamentaldaten als aussichtsreich dargestellt wurden. Der Rat, sich über das Unternehmen, dessen Aktien man kauft, intensiv zu informieren, bringt recht wenig, wenn der Anleger mit Hochglanzbroschüren und anschließend mit einer wahren Flut an Ad Hocs bedient wird, die der Anleger mit seinem Wissenshintergrund schlichtweg nicht deuten kann. Um die enorme Nachfrage nach Neuemissionen zu bedienen, wurde jedoch über Fundamentals hinweggesehen; man muß bei vielen Emissionen unterstellen, daß dies bewußt getan wurde. Angesichts der stark einbrechenden Aktienkurse der deutschen Finanztitel, die strukturelle Probleme der Finanzinstitutionen widerspiegeln, kann jedoch auch davon ausgegangen werden, daß das Ausmaß der seit 2000 laufenden Korrektur auch diese Institutionen überrascht haben dürfte. Sonst hätten sie deutlich früher mit Maßnahmen gegengesteuert. Sie merken, daß wir in diesem Kommentar einen merklich weniger aggressiven Ton anschlagen und auch einige Punkte nennen, die entlastend zu verstehen sind. Ein Beispiel, das wir außerdem gerade "zufällig" zur Hand haben, ist der Capital Depotcontest deutscher Asset Manager 2002.
[Link "Klicken Sie bitte hier, um die Meldung vom 11.01.03 mit dem Titel "Depotcontest der Vermögensverwalter ..." nochmals einzusehen." auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]
Es ist davon auszugehen, daß diese Marktteilnehmer ihre Musterdepots wahrhaftig geführt haben, weil die Teilnahme an dem Contest gerade aus PR Gründen betrieben wird. Die Performance erscheint erstaunlich schwach. In der interessanteren der beiden Kategorien, der sogenannten Aktienliga, hat die Mehrzahl der Vermögensverwalter schlechter als der S&P 500 Index performt. D.h., daß auch Marktteilnehmer, die teilweise sogar schon den "Big Boys" (Commerzbank Asset Management hat ebenfalls an dem Contest teilgenommen) zuzuordnen sind, ihre Schwierigkeiten hatten, mit dem Markt zurechtzukommen.
Bezüglich professionellem Asset Management wird es Zeit für sinnvolle Alternativen. Es gibt sie und wir werden sie HIER bei uns präsentieren. Sie dürfen gespannt sein.
Im Jahr 2002 ist uns darüberhinaus aufgefallen, daß die Investmentbanken ihre Ratingssysteme und die Art der Ratingsvergabe teilweise deutlich modifiziert haben; und zwar zum besseren hin. Bei den großen deutschen Instituten sind uns die Deutsche Bank und Dresdner Kleinwort Wasserstein positiv aufgefallen. Die Zeiten sind vorbei, als noch im 2 Wochentakt in steigende Kurse Strong Buy Ratings bestätigt und Kursziele angehoben wurden.
Immer am Jahresanfang ist es unter Analysten üblich einen Ausblick auf das beginnende Jahr zu wagen. Diesmal fällt "leider" wieder ein gewisser Aufwärtsdrall auf. Das Gros der Analysten ist neutral bis verhalten bullish eingestellt. So war das auch im Januar 2002 und wir alle wissen, was dann geschah. Deshalb der Zusatz "leider", weil das Ergebnis eigentlich im Sinne eines Kontraindikators bearish zu werten ist. Ein "Leider" als Zusatz aber auch, weil Abby J. Cohen von der US Investmentbank Goldman Sachs noch immer leicht bullish ist.
Auf der anderen Seite könnte man ein gewisses zugegebenermaßen etwas "irres" Szenario entwickeln.
[Link "Klicken Sie bitte hier, um den GodmodeTrader Kurz Kommentar vom 07.01.03 mit dem Titel "Das Problem mit den Analysten Calls für 2003 ..." nochmals einzusehen." auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]
Ein Szenario, wonach nach 2-3 Jahren des kontinuierlichen nach unten gerichteten Nachjustierens der Einschätzungen, diesmal eine Phase der Untertreibung vorliegen könnte. Ein Analyst ist ein menschliches Wesen, das positiv und negativ konditioniert wird. Wenn ein Analyst bemerkt, daß er fortlaufend von Quartal zu Quartal seine Schätzungen nach unten korrigieren muß und dabei immer mit seinen Calls zu optimistisch liegt, wird er dadurch negativ konditioniert und er wird gegensteuern. Er wird sein System nach und nach in die Gegenrichtung justieren, um richtig "geeicht" zu sein.
Eine Art "Cross over" könnte sich ergeben. 100% richtig wird er nicht oder nur sehr selten liegen. Demnach gibt es für den "Normalfall" nur ein zu bullish oder zu bearish.
Um realistischer zu liegen, wird der Analyst a) noch eingehender die fundamentale Lage begutachten und b) er wird, da er ein gebranntes Kind ist, eher etwas pessimistischer reden, also mit dem Abwärtstrend gehen, als umgekehrt.
Damit wollen wir uns um Gotteswillen an dieser Stelle nicht dahingehend interpretiert sehen, wonach wir jetzt mitten im möglichen ersten Top einer zyklischen Aufwärtsbewegung seit Oktober damit "den" Boden benennen wollten! Das wäre gerade so, als ob wir ein Strong Buy in eine laufende Aufwärtsbewegung vergeben würden. Und genau das ist ja gerade unser Hauptkritikpunkt an den Investmentbanken, die nicht den Boden mit ihre Ratings treffen, sondern bestehende Bewegungen verstärken wollen.
Ohnehin stellt sich die Frage nach der Definition des Bodens. Ein Hauptkriterium ist das Zeitfenster, in dem sich der Boden abspielt, ein weiteres, in welchem Ausmaß die Kurserholung abläuft. Um mit einem Extrembeispiel zu beginnen: Während der schlimmsten Crashtage gibt es Böden; und zwar im ultrakurzfristigen Intraday Zeitfenster. So gesehen, hat es während der bisher 3jährigen Baisse von ultrakurzfristigen oder kurzfristigen charttechnischen Böden nur so gewimmelt. Für den Intradaymomentumscalper und den Swingtrader, ersterer vornehmlich im Sekundenbereich tätig, letzterer im Stundenbereich, findet somit ständig eine Bodenbildung statt. Dieser Tradergattung ist es schlichtweg egal, ob sich die Märkte in übergeordneten mittel- oder gar langfristigen Abwärtstrends bewegen. Für den "normalen" Kleinanleger, aber auch viele professionelle Markteilnehmern liegt der Fokus auf dem kurz- bis mittelfristigen Zeitfenster. Aktien und/oder Derivate kaufen und einige Tage, Wochen oder Monate liegen lassen, um dann mit Profit zu verkaufen. Das ist das Wunschszenario. Als Beispiel möchten wir den Amex North American Telecommunications Index (XTC) anführen, dessen Wochenchart beigefügt ist. Den Index covern wir in der Member Area vom GodmodeTrader engmaschig. Wie man unschwer erkennen kann, liegt im XTC eine große mittelfristige Doppelbodenformation vor, die den Index bereits deutlich nach oben gehebelt hat. Die Aktien aus dem Telekommunikationssektor haben unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit eine wahre Kursrallye hinlegen können. Eine Nextel Communications (NXTL), die wir anschließend auch hier in der freien Light US Trackbox vorgestellt haben, ist im XTC gelistet. Im XTC liegt ein mittelfristiger Bodenbildungsprozeß vor, den nun wirklich niemand bestreiten kann. Im Vorfeld war der XTC allerdings im Q2/02 aus dem übergeordneten Baissechannel nach unten herausgebrochen. In dieser Übertreibungsphase der bisherigen Baisse fiel uns im GodmodeTrader auf, daß sich die bearishen Ratings insbesondere von US Investmentbanken häuften. Wieder ein typischer trendverstärkender "Rating Fake". Dies war ein Grund dafür, langsam in der Member Area den Finger auf den Buy Button für die GodmodeTrader Musterdepots zu legen. Nun nähert sich der Index Anfang 2003 langsam wieder der Oberkante des übergeordneten Abwärtstrendkanals. In den letzten 6 Monaten erfolgte eine mittelfristige umfassende Kurserholung. Auf den Baissechannel bezogen, wurde "lediglich" eine Übertreibung aufgehoben und nivelliert. Der Punkt für uns ist aber der: Eine mittelfristige Bodenbildung liegt vor und im mittelfristigen Zeitfenster konnte deutlich profitiert werden. In den letzten 2-3 Baissejahren hat außerdem eine solche bullishe formationstechnische Lage bisher schlichtweg NICHT vorgelegen. Das ist immerhin ein positiver Aspekt! Selbst dann, wenn sich die Baisse in das 4. oder 5. Jahr hinziehen sollte, wird es in den Baissechannel eingestreut immer wieder mittelfristige Bodenbildungen geben und anders strukturierte Bärenmarktrallies, von denen sich ausgezeichnet profitieren läßt. Bezgl. einer Bodenbildung im langfristigen Zeitfenster gilt es einfach eine weitere Signallage abzuwarten. Ein Bodenbildungsprozeß "frißt" sich von den kurzfristigeren Zeitfenstern langsam in die längerfristigeren Zeitfenster vor. In einer der Zeitebenen wird er gestoppt werden, entweder nur temporär oder aber wieder komplett. Ein mittelfristiger Boden, der den Kurs nach oben hebelt, KÖNNTE Basis für einen langfristigen Bodenbildungsprozeß sein. Auf der anderen Seite gilt: Sogar dann, wenn die dominante Abwärtstrendlinie nach oben gebrochen werden WÜRDE, KÖNNTE dieser mittelfristige Bodenbildungsprozeß aber auf langfristige Sicht nur eine temporäre Erholung darstellen und aufgrund einer beispielsweise sich fundamental katastrophal zuziehenden Lage Basis für eine Fortsetzung des Abwärtstrends mit Ausbildung neuer Tiefs sein.
Abschließend möchten wir noch folgendes bemerken.
Eine Reihe von Indizes konnte im Verlauf der letzten 2-3 Jahre wichtige Abwärtstrendlinien mehrfach überwinden. Dies ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Bodenbildungsprozessen. Ein Abwärtstrendbruch zeigt ein gewisses Maß an technischer Stärke an. Wenn diese aber nur phasenweise aufgebaut werden kann, führt dies letztendlich nur zu einer Korrektur der Abwärtstrendlinie nach oben. Dies muß nicht einmal sein. Ein Index kann durchaus über eine Abwärtstrendlinie signifikant ausbrechen, anschließend aber auf diese Trendlinie nach unten abrutschen und neue Tiefs ausbilden.
Während der Hausse hämmern die Kurse mit enormer Kraft gegen Widerstandsmarken und durchbrechen diese, - die Situation ist vergleichbar mit einem Kessel voller kochendheißem Wasser -. Der Markt scheint nach oben nicht mehr zu stoppen.
Während der Baisse hingegen zeigt sich genau in der entgegengesetzten Richtung ein Druckaufbau, - die Kurse brechen durch charttechnische Unterstützungen wie durch eine permanent zu dünne Eisschicht ein-. Der Markt scheint Gewichte an den Füssen zu haben, die ihn immer tiefer ziehen.
Verlauf des Crashs von 1929 im DOW Jones.
Damals brach der DOW Jones innerhalb von 3 Jahren um nahezu 90% ein. Direkt im Anschluß an diese Übertreibung konnte der Index jedoch um ca. 500% wieder ansteigen.
Technische Analysten stehen vor der Herausforderung, eine Änderung der Druckverhältnisse im mittelfristigen Zeitfenster sorgfältig auszuwerten und zu interpretieren. Auf unsere aktuelle Lage bezogen, wird es einen gewissen Punkt geben, ab dem sich die Druckverhältnisse umkehren werden.
Der Markt wird die Gewichte von seinen Füssen abschütteln und durch Raketenschuhe ersetzen können. Nicht auszuschließen, daß diese Raketenschuhe zunächst nicht genügend Schubkraft entfalten können und der Markt über weite Strecken wie ein Känguruh hin und her hüpft, - auch oder gerade solche Phasen lassen sich gut traden -. Nicht auszuschließen, daß der Markt a la "Japan" von Zeit zu Zeit doch wieder auf die Gewichte wechselt.
Achten Sie bei Analysten, Börsenexperten und anderen Marktbeobachtern darauf, wie sie den Markt kommentieren und einschätzen. Betreiben Sie Backtesting. Wann werden diese bearish, wann bullish. Und wie verläuft der Markt danach tatsächlich. Werden Transaktionen angekündigt oder ist man immer im nachhinein richtig positioniert. Am übersichtslichsten sind deshalb Musterdepots mit striktem eindeutigen Regelwerk, in denen sauber protokolliert wird.
Die Headtrader vom Godmode-Trader.de werten mit der technischen Analyse alle Zeitfenster aus.
Für jedes Zeitfenster haben wir unsere Spezialisten.
Die konkreten Einschätzungen vom GodmodeTrader werden in der Member Area veröffentlicht. Wir bewerten die großen US Indizes auf kurzfristige, mittelfristige und langfristige Sicht. In der Member Area erhalten Sie umfassende Trendanalysen mit charttechnisch ermittelten Angaben von Kurszielen, Sell und Buy Triggermarken. Wir unterscheiden sorgfältig zwischen den einzelnen Sektoren, zwischen den Indizes und den in ihnen gelisteten Aktien. Wir führen beispielsweise auf unserer Liste mittelfristig aussichtsreiche Aktie, die unserer Ansicht auch dann stark tendieren werden, wenn der Gesamtmarkt wieder in sich zusammenklappen sollte.
Abschließend der obligatorische Hinweis: Aus diesem Kommentar läßt sich nicht unsere Einschätzung im mittel- und langfristigen Zeitfenster ableiten! Im frei zugänglichen Bereich vom GodmodeTrader wird der IST Zustand des Marktes beschrieben und es werden diverse Pro und Kontra-Argumente in den Kommentaren vorgestellt, aber die wirklich konkreten forcierten Calls sind unserer zahlenden Klientel vorbehalten.
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Das Team vom GodmodeTrader wünscht Ihnen ein besonders erfolgreiches Jahr 2003.
Schizopremium
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