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12:21 Uhr, 02.02.2011

Globale Aufholjagd der Schwellenländer

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Anteil der Schwellenländer am Weltwirtschaftsgeschehen hat seit Beginn dieses Jahrhunderts deutlich zugelegt und wird wohl bald die Industriestaaten überholen. "Schwellenländer machen mittlerweile 50 Prozent des Anteils am Zuwachs des Welt-Bruttosozialproduktes aus und repräsentieren somit zur Hälfte das Weltwirtschaftswachstum", erklärt Achim Stranz, CIO bei AXA Investment Managers Deutschland.

Es ist schwer vorstellbar, so Stranz, dass der Westen die Führerschaft verlieren könnte. Geschichtlich betrachtet lag jedoch die Kernregion der Welt - also die Region mit dem größten Wachstum, der stärksten Wirtschaftskraft und der höchsten Innovationskraft - jedoch jahrhundertelang in Asien. Die Überholung durch Europa sei erst im Zuge der industriellen Revolution erfolgt. Die Aussage China sei ein Land, das nur kopiert, sei historisch betrachtet falsch, da hier wesentliche technische Entwicklungen ihren Ursprung haben: Darunter das Uhrwerk, Hängebrücken, Wasserpumpen und die Stahlerzeugung.

Betrachtet man das Pro-Kopf-Wachstum und die Verschuldung pro Kopf, stehen die Schwellenländer zudem wesentlich günstiger da. Die Risiken der Vergangenheit - wie Überschuldung und Abwertung - seien eher in der "entwickelten Welt" zu finden. "Während sich die Schwellenländer im Zeitverlauf entschulden konnten und Geldreserven aufbauten, wurden in Europa massiv Schulden aufgebaut. Im Prinzip könnte es sich China leisten monatlich Portugals Schuldenberg zu tragen", so Stranz. Dennoch bleibe es ein langer Weg bis es zur Überholung kommen kann: Zwar gebe es zurzeit eine globale Aufholjagd, allerdings sei das pro Kopf Wohlstandsniveau der entwickelten Welt noch unerreichbar.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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