Kommentar
15:15 Uhr, 24.01.2022

Gibt es schon Schnäppchen in diesem Markt?

So mancher Krisengewinner hat sämtliche Kurssteigerungen wieder abgegeben. Da muss es doch Schnäppchen geben!

Erwähnte Instrumente

  • Peloton Interactive Inc.
    ISIN: US70614W1009Kopiert
    Kursstand: 27,060 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Netflix Inc.
    ISIN: US64110L1061Kopiert
    Kursstand: 397,500 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Peloton Interactive Inc. - WKN: A2PR0M - ISIN: US70614W1009 - Kurs: 27,060 $ (Nasdaq)
  • Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 397,500 $ (Nasdaq)
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 162,410 $ (Nasdaq)
  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 296,030 $ (Nasdaq)
  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 2.601,840 $ (Nasdaq)
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 303,170 $ (Nasdaq)
  • Amazon - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 2.852,860 $ (Nasdaq)

Spektakuläre Kursschwäche findet man in diesen Tagen häufig. Ende vergangener Woche war Netflix Opfer einer solchen Schwäche. Der Kurs gab in der Spitze um ein Viertel nach. Mit dieser Bewegung, die man nicht anders als einen Crash bezeichnen kann, hat Netflix sämtliche Gewinne der Coronakrise wieder abgegeben.

Im Vergleich zum Vorkrisenniveau steht die Aktie nur noch 2 % im Plus. Für einen Zeitraum von zwei Jahren ist eine Kurssteigerung von 2 % nichts, womit man sich brüsten kann. Zwischenzeitlich sah es dabei gar nicht schlecht aus. Dank Lockdowns war Netflix gefragt wie nie. Die Aktie konnte im Vergleich zum Vorkrisenniveau zeitweise um 75 % zulegen (siehe Grafik).

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Es gibt Krisengewinner, denen es noch schlechter geht. Peloton ist so ein Beispiel. Gegenüber dem Vorkrisenkurs konnte die Aktie zeitweise um mehr als 350 % zulegen. Inzwischen liegt der Kurs 30 % unter diesem Niveau. Die Aktie hat nicht nur sämtliche Krisengewinne wieder abgeben, sondern liegt deutlich unter dem Vorkrisenniveau.

Das sieht wie ein Schnäppchen aus. Tatsächlich ist die Versuchung groß, bei solchen Aktien zuzugreifen. Man sollte der Versuchung (noch) widerstehen. Was billig aussieht, ist nicht unbedingt billig. Das gilt für Einzelwerte ebenso wie für den Markt insgesamt.

Der Markt hat derzeit vor allem ein Problem: Megacaps. Die Aktien von Apple, Microsoft, Alphabet, Meta Platforms und Amazon liegen immer noch sehr deutlich über dem Vorkrisenniveau. Hier hat die Topbildung gerade erst begonnen.

Diese Unternehmen sind Krisengewinner und ein Teil dieser Gewinne wird wieder abgegeben. Es gab einen Digitalisierungsschub und dieser wird nicht wieder vollständig abgewickelt werden. Wie andere Krisengewinner jedoch zeigen, hat einfach eine Vorverlegung des Wachstums stattgefunden.

Hier ist Netflix wieder ein gutes Beispiel. Das Kundenwachstum war zu Beginn hoch. Jetzt ist es dafür umso niedriger. Von diesem Phänomen sind auch Microsoft, Amazon oder Alphabet betroffen.

Bis vor kurzem gingen Anleger davon aus, dass sich das hohe Wachstum des ersten Krisenjahres einfach weiter fortsetzt. Das ist nicht der Fall. Entsprechend groß ist der Anpassungsbedarf. Diese Anpassung hat bei vielen Aktien bereits vor knapp einem Jahr begonnen.

Der ARK Innovation ETF, synonym für Krisengewinner, korrigiert seit Februar 2021. Anleger haben sich einfach in den Megacaps versteckt und dank der hohen Gewichtung in den Indizes stieg der Markt weiter, obwohl Teile des Marktes im Bärenmarkt steckten.

Dieser Schutzwall aus Megacaps gibt gerade nach. Es erfolgt eine Neueinschätzung. Diese Neueinschätzung läuft für gewöhnlich immer nach dem gleichen Muster ab. Nach der Euphorie kommt die Depression. Die Kurse fallen unter das Anfangsniveau zurück. Bei einigen Werten ist das inzwischen geschehen (Peloton), andere sind dabei (Netflix), andere steuern noch darauf zu (z.B. Zoom).

Die Übertreibung nach unten steckt noch in den Kinderschuhen. Die Marktbereinigung ist noch nicht beendet. Was wie Schnäppchen aussieht, sind noch keine. Im Jahresverlauf sollte sich das ändern. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich bis Jahresende die Übertreibung nach unten umkehrt. Noch ist es aber zu früh.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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