GfK-Konsumklima trübt sich weiter ein
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Nürnberg (BoerseGo.de) - Die Konsumstimmung in Deutschland hat sich wie erwartet weiter eingetrübt. Der von der GfK AG ermittelte Konsumklimaindikator prognostiziert nach revidiert 4,8 Punkten (4,9 Punkte) im November für Dezember einen Wert von 4,3 Punkten. Die Volkswirte hatten im Vorfeld bereits mit einem Rückgang auf 4,4 Punkte gerechnet.
Die bekannten Konjunkturrisiken, wie ein starker Euro, die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten sowie hohe Lebensmittel- und Energiepreise überlagern nach wie vor die guten Rahmenbedingungen der deutschen Wirtschaft, teilte das Marktforschungsunternehmen am Mittwoch mit. Zudem würden die deutschen Verbraucher derzeit von einer "gefühlten Inflation" beeinflusst.
Die während des Sommers 2007 gezeigte Euphorie der Bundesbürger hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland weicht nun einer eher nüchternen Betrachtungsweise. Der Indikator musste im November Einbußen von 15 Punkten hinnehmen und weist nun 24,1 Zähler auf. Damit liegt er aber noch immer deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Monate. Auch im Vorjahresvergleich zeigt sich ein Plus von knapp 14 Punkten. Somit sehen die Verbraucher die Konjunktur weiter auf Expansionskurs, allerdings mit nachlassender Dynamik.
Nach zuletzt fünf Monaten mit Verlusten konnten die Einkommensaussichten zum ersten Mal seit Mai dieses Jahres wieder zulegen. Mit einem aktuellen Wert von 0 Punkten liegt die Einkommenserwartung derzeit exakt auf ihrem langjährigen Durchschnittswert und gut 6 Zähler über ihrem entsprechenden Vorjahreswert. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die positiven Rahmenbedingungen, wie ein verbesserter Arbeitsmarkt sowie eine gute Einkommensentwicklung, wieder an Gewicht gewinnen, so die GfK. Zudem reduziert sich ab Januar 2008 der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung deutlich, was sich positiv auf die Nettoeinkommen auswirken wird.
Trotz der stabilen Entwicklung der Einkommenserwartung musste die Anschaffungsneigung im November noch einmal Einbußen hinnehmen. Nach einem Minus von 8,9 Punkten weist der Indikator nun minus 21,8 Punkte auf. Ein ähnlich niedriger Wert wurde zuletzt im Sommer 2005 gemessen. Im Vorjahresvergleich zeigt sich ein deutliches Minus von gut 85 Punkten. Hierbei müsse allerdings berücksichtigt werden, dass der entsprechende Vorjahreswert durch die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung klar überzeichnet war, erläuterte die GfK. Die Konsumneigung leidet offenbar noch sehr stark an den Folgen der bereits erfolgten Preiserhöhungen bei einigen Lebensmitteln sowie im Energiebereich.
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