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08:20 Uhr, 26.08.2008

GfK-Konsumklima fällt unerwartet deutlich

Nürnberg (BoerseGo.de) - Angesichts stark eingetrübter Konjunkturaussichten und die Erwartung zusätzlicher Preiserhöhungen hat sich die Stimmung der deutschen Verbraucher unerwartet deutlich eingetrübt. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag in Nürnberg mitteilte, prognostiziert der Konsumklimaindex für September einen Stand von 1,5 Punkten, nach revidiert 1,9 (vorläufig: 2,1) Punkten im August. Die Volkswirte hatten dagegen nur mit einem leichten Rückgang auf 2,0 Punkte gerechnet.

Nachdem die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2008 erstmals seit rund vier Jahren ein leicht negatives Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hatte, zeige sich bei den Verbrauchern zunehmender Konjunkturpessimismus, so die GfK. So hat die Konjunkturerwartung nach einem Minus von 15,5 Punkten im Vormonat im August nochmals deutlich um 13,8 Punkte nachgegeben und liegt nun bei minus 20 Punkten. Dieser Wert wurde letztmals vor über vier Jahren im Juli 2004 unterschritten.

Trotz der deutlichen Rückgänge bei den Rohölpreisen betrachteten die Konsumenten die Entwicklung der Kaufkraft weiter pessimistisch, erklärt die GfK weiter. Der Indikator zur Einkommenserwartung liegt im August bei minus 16,8 Punkten. Im Vergleich zum Juli bedeutet dies eine leichte Erholung um 3,2 Zähler. Im langfristigen Vergleich bewegt sich der Indikator aber weiterhin auf unterdurchschnittlichem Niveau.

Die zuletzt stark gestiegenen Preise der Erzeuger und im Großhandel ließen auch für die Preisentwicklung bei anderen Gütern des täglichen Bedarfs kaum auf Entlastung hoffen. Folglich werde trotz deutlicher nominaler Einkommenszuwächse das real für den Konsum zur Verfügung stehende Einkommen in diesem Jahr aufgrund der Inflation kaum zunehmen. Somit verspüren die Konsumenten derzeit wenig Lust auf größere Anschaffungen. Der Indikator, der die Anschaffungsneigung misst, büßte daher 1,7 Zähler auf minus 27,9 Punkte ein.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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