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09:07 Uhr, 27.05.2008

GfK-Konsumklima bricht unerwartet ein

Nürnberg (BoerseGo.de) - Die Stimmung der Verbraucher hat sich im im Mai unerwartet deutlich eingetrübt. Wie das Konsumforschungsunternehmen am Dienstag mitteilte, mussten die Konjunktur-, die Einkommenserwartung aber auch die Anschaffungsneigung deutliche Einbußen hinnehmen. Folglich prognostiziert das Konsumklima für Juni einen Wert von 4,9 Punkten nach revidiert 5,6 (ursprünglich 5,9) im Mai. Die Volkswirte hatten dagegen mit einem unveränderten Stand von 5,9 Punkten gerechnet.

Trotz des überraschend guten Abschneidens der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres sehen die deutschen Verbraucher die weitere Entwicklung der Konjunktur verhalten, so die GfK. Es scheine sich zunehmend abzuzeichnen, dass die Finanzmarktkrise bei weitem noch nicht ausgestanden ist. Auch die Signale von der US-Wirtschaft seien derzeit nicht sehr ermutigend. Die Bundesbürger gehen daher offensichtlich davon aus, dass sich die im ersten Quartal 2008 herausragende Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht fortsetzen kann und folglich mit einer Abkühlung der Konjunktur gerechnet werden muss. Entsprechend verlor der Indikator Konjunkturerwartung knapp 10 Zähler auf 13,4 Punkte.

Nach drei Monaten mit Zuwächsen musste die Einkommenserwartung im Mai ebenfalls spürbare Verluste hinnehmen. Der Indikator büßte 14,8 Zähler ein und weist nun minus 4,3 Punkte auf. Damit wurden die Gewinne aus den vorangegangenen drei Monaten nahezu vollständig relativiert. Neben der generellen Sorge um die Kaufkraft der Haushaltseinkommen dürften vor allem die hohen Energiepreise eine wesentliche Ursache für den derzeitigen Pessimismus hinsichtlich der weiteren finanziellen Lage der Haushalte sein, so die GfK.

Im Sog sinkender Einkommens- und Konjunkturaussichten musste auch die Anschaffungsneigung im Mai deutliche Einbußen hinnehmen. Der Indikator verlor 15,7 Zähler und weist nun minus 20,4 Punkte auf. Die gesunkene Konsumneigung dürfte in erster Linie eine Folge der verstärkten Inflationsängste sein. Wenn aufgrund gestiegener Energie- und Lebensmittelpreise sowie der Furcht vor weiteren Preiserhöhungen mehr finanzielle Mittel gebunden werden, stehen sie für andere Anschaffungen nicht zur Verfügung, erläutert die GfK.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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