Gewinne im Rampenlicht
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Über weite Strecken der Woche verlief die Performance an den US-Aktienmärkten enttäuschend. Die Rallye am Freitag sorgte jedoch dafür, dass am Schluss nur ein kleines Minus beim S&P 500 stehen blieb. Für bessere Stimmung sorgten die Zahlen zum Verbraucherpreisindex vom Freitag, aus denen nur ein leichter Inflationsanstieg im letzten Monat hervorging. Die US-Wirtschaft präsentiert sich inzwischen mit solidem zugrunde liegendem Wachstum. Auch zeichnet sich ab, dass die Aufbauarbeiten nach dem Hurrikan mittelfristig einen wichtigen Beitrag zum BIPWachstum leisten werden, der die direkten Produktionsausfälle als Folge der Verwüstungen und Evakuierungen bei weitem übersteigt.
Am japanischen Aktienmarkt ging es an drei von vier Handelstagen nach unten. Dank der starken Rallye am Dienstag schloss er gleichwohl im Plus. Angeführt wurde der Wiederanstieg von Finanz- und Immobilienwerten. Seinen Wahlerfolg zementierte Koizumi noch durch die Verabschiedung der Postreform in der letzten Woche. An den Aktienmärkten herrscht auch weiter eine enge Korrelation mit den US-Märkten vor, die sich in Nettokäufen ausländischer Anleger am japanischen Markt niederschlägt. Auch die europäischen Aktienmärkte folgten den Vorgaben aus den USA. Ihre Wochenbilanz: erneut ein Minus.
In Deutschland verlor der Dax 0,6%, während der französische CAC-40 Index 1,0% abgeben musste. In Großbritannien verbuchte der FTSE 100 Index der Standardwerte ein Minus von 1,6%. Nach starkem Handelsauftakt in den USA gelang ihm am Freitag jedoch ein Anstieg.
Auf Talfahrt blieben auch die Aktienmärkte in der Region Asien- Pazifik. So zeigten sich die Anleger besorgt über die USInflationszahlen und die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen. Wegen der schleppenden Performance an der Wall Street fehlte es den Anlegern in der Region an einer klaren Richtung. In Korea fielen die Kurse im Schnitt um 0,9%, während sie in Hongkong um 2,4% nachgaben.
Erneut litten die Emerging Markets unter der schlechten Stimmung der Anleger, so dass alle größeren Märkte Einbußen hinnehmen mussten, denn die Anleger zogen einen Teil ihres Geldes ab. Eine schwierige Woche machten russische Aktien durch, und der RTS-Index verlor 4,0%. In Lateinamerika gaben der brasilianische Markt um 0,7% und der mexikanische um 3,6% nach.
Weltweit schwächten sich die Anleihemärkte weiter ab. In den USA verzeichneten 10jährige Treasuries den stärksten Rückgang seit einem Monat, denn Anleger befürchteten, dass die Fed weiter die Zinszügel anzieht. Die höheren Renditen könnten Anleger aber in dieser Woche wieder an den Rentenmarkt locken. Anleihen aus den Emerging Markets, die unlängst einen starken Zustrom verzeichneten, gaben in der letzten Woche ebenfalls nach, denn die Risikoscheu der Anleger stieg.
An den Devisenmärkten schwächte sich der US-Dollar am Freitag gegenüber den meisten wichtigen Währungen ab und musste damit den Großteil seines Wochengewinns wieder abgeben. Schuld waren die schwachen Zahlen zur Inflation und zum Verbrauchervertrauen.
Für Nervosität bei Anlegern sorgte der Ölpreisanstieg auf über 64 USD zur Wochenmitte. Auslöser war die Angst, dass die höhere Nachfrage im Winter Versorgungseng-pässe nach sich ziehen könnte. Befürchtungen, dass sich die Rohstoffpreise ihrem Höchststand nähern, ließen Roh-stoffaktien fallen. In der letzten Woche kam es zu einer Verkaufswelle bei Gold, das sich am Donnerstag von einem Stand in der Nähe des 18-Jahres-Hochs verabschiedete.
Gewinne im Rampenlicht
In dieser Woche dürfte sich die Aufmerksamkeit des Marktes auf die Unternehmensgewinnberichte zum dritten Quartal richten. Wir gehen davon aus, dass die Wachs-tumsraten in diesem Zyklus ihren Zenit überschritten haben und es daher für US-Unternehmen immer schwieriger wird, ihre Zuwachsraten auf dem Niveau der vergangenen zwei Jahre zu halten. Wir gehen deshalb davon aus, dass große Standardunternehmen mit stabilen Gewinnprognosen mittlere und kleinere Firmen in diesem Jahr hinter sich lassen werden. Defensiv positionierte Unternehmen, die trotz des Marktanstiegs bislang zurückgeblieben sind, könnten nun zu einer Outperformance ansetzen. Außerdem dürften US-Firmen, die sich Gewinnwachstum groß auf ihre Fahnen geschrieben haben, ihren überschüssigen Cashflow für Expansion, Aktienrückkäufe und Akquisitionen nutzen. Wir meinen deshalb, dass dies erst der Beginn und nicht das Ende eines in puncto M&A starken Jahres ist.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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