Gesunde Pause an den Aktienmärkten
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Nach Konsolidierungsansätzen in der Vorwoche kam es in der letzten Woche zu starken Verkäufen. Diese sind u.a. auf die höher als erwarteten Konsumentenpreise in den USA zurückzuführen. Bislang basierten die Zinssteigerungen auf einer Normalisierung des Zinsniveaus bzw. waren Ausdruck der weltwirtschaftlichen Konjunkturstärke. Aktuell zeichnen sich jedoch inflationäre Tendenzen ab, über die die Aktieninvestoren zunehmend verunsichert erscheinen. Als Folge verloren die Weltaktienmärkte in der letzten Woche rund 3%. Wieder einmal erwischte es Europa (-4,5%) und insbesondere den DAX (-4,1%) besonders stark, während die USA mit -1,9% verhältnismäßig wenig abgaben. In Deutschland trafen die Gewinnmitnahmen besonders die Werte der zweiten bzw. dritten Reihe: MDAX und SDX mit jeweils -7,5% und TecDAX mit -10%. Innerhalb der europäischen Branchen litten die Rohstoffwerte mit -13% besonders stark unter der Korrektur der Rohstoffpreise. „Die Gewinne der Unternehmen sind solide und in der hohen weltweit anhaltenden Nachfrage nach Rohstoffen bei knappen Ressourcen begründet“, so Rohstoffexperte Klaus Breil von COMINVEST. „Bubbleähnliche Tendenzen wie bei den Technologiewerten zur Jahrtausendwende sind hier also nicht auszumachen“, so der Fondsmanager.
An den Aktienmärkten gewinnen die Makroindikatoren nach der abgelaufenen Berichtssaison zunehmend an Bedeutung. Dabei werden bis zur nächsten Fed-Sitzung Ende Juni sämtliche Daten auf ihre inflationären Auswirkungen abgeklopft. Letztendlich werden die Märkte erst dann wissen, ob der Zinserhöhungszyklus in den USA eine Pause einlegt. Dies birgt weitere Unsicherheiten im Rahmen der begonnenen Konsolidierungsbewegung an den Aktienmärkten. Sehr schnell dürften aber Bewertungsargumente zurück auf die Tagesordnung kommen, die dem Aktienengagement behilflich sein sollten. Jeder Investor muss sich derzeit fragen, ob das noch vor wenigen Wochen positiv gesehene Aktienmarktszenario mit einem Schlag als beendet anzusehen ist, oder ob die immer wieder angesprochenen Belastungsfaktoren wie z.B. die hohen Rohstoffpreise, der schwächere US-Dollar, die gestiegenen Zinsen usw. den Aktienmärkten derzeit eine als durchaus gesund anzusehende Pause im langfristigen Aufwärtstrend bescheren.
Für die Entwicklung am Rentenmarkt stehen in der laufenden Woche verschiedene Daten zur Veröffentlichung auf der Agenda. In den USA werden Daten zum Immobilienmarkt veröffentlicht, die eine weitere Abkühlung des Marktes belegen werden. Die detaillierten Zahlen zum ersten Quartal des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukts sowie zur Inflation (PCE-Core) sollten keinen größeren Einfluss ausüben. Zwar wird für das erste Jahresviertel mit einer Anpassung der BIP-Zahlen nach oben gerechnet, allerdings sind die Aussichten für das zweite Quartal schwächer. In Euroland liegt der Fokus auf den verschiedenen Unternehmensindikatoren wie zum Beispiel dem deutschen ifo-Index. Durch die Eintrübung des internationalen Umfeldes sowie der letzten Bewegung des Dollars rechnet COMINVEST nach den sehr guten Vormonaten mit einem Rückgang. In Deutschland werden ebenfalls Details zum Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht. Hier sind die Unterkomponenten „Investitionen“ und „Privater Konsum“ von übergeordnetem Interesse. In Summe rechnen wir mit einer ruhigen Woche am Rentenmarkt und einem leicht festeren Bund-Future bei einer Marke von 116,25.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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