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10:42 Uhr, 22.02.2024

Gerresheimer-CFO: Auf Kurs für mittelfristiges Margenziel bis 2028

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Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones) - Gerresheimer will dieses und nächstes Jahr weiter profitabel wachsen und dabei auch die Margen verbessern, für die mittelfristigen Margen-Ziele sieht CFO Bernd Metzner den MDAX-Konzern auf Kurs.

Die Gerresheimer-Aktie notierte am Vormittag gut 10 Prozent im Plus, in der Spitze gut 11 Prozent. Den Jefferies-Analysten zufolge liegen die Ziele 2024 am oberen Ende und die neu veröffentlichten Ziele für 2025 oberhalb der Erwartungen.

Das Umsatzplus im laufenden Jahr plant der Verpackungshersteller für die Pharma-, Biotech- und Kosmetikbranchen etwas verhaltener als im Vorjahr, bei 5 bis 10 Prozent, nach 10,4 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll 8 bis 12 Prozent zulegen, nach 7,1 Prozent im abgelaufenen Jahr. Im Unterschied zum Ziel 2023 sowie 2025 und darüber hinaus setzt sich der Konzern allerdings für 2024 kein EBITDA-Margenziel, sondern eine konkrete EBITDA-Zielspanne. Angepeilt wird ein währungsbereinigtes EBITDA zwischen 430 und 450 Millionen Euro (2023: 412,2 Mio Euro).

Grund für das abweichende Ziel 2024 ist CFO Metzner zufolge Transparenz gegenüber den Investoren. Der Grund, 2024 vom Margenziel abzuweichen, sei, dass die Marge vom Umsatz abhänge, "und da haben wir gewisse Volatilitäten was das Destocking-Thema angeht im ersten halben Jahr", sagte Metzner im Interview mit Dow Jones Newswires. Wichtig sei, dass der Konzern jedes Jahr seine Marge steigern wolle, "auch 2024 und dann 2025".

Gerresheimer liefert Injektionsfläschchen für Impfstoffe, die in den vergangenen drei Jahren für Covid-19-Impfstoffe stark nachgefragt waren. Metzner zufolge fallen nun zunächst die Covid-19-Impfstoff-bezogenen Umsätze weg, die sich in den vergangenen drei Jahren im Schnitt jedes Quartal auf 7 bis 8 Millionen Euro belaufen hätten. Außerdem müssen die Kunden in der Pharma- und Biotechindustrie zunächst ihre Lagerbestände an Injektionsfläschchen abbauen. Das werde voraussichtlich das erste Halbjahr 2024 dauern. "Dass die Kunden Injektionsfläschchen brauchen", das werde sich "spätestens zum zweiten Halbjahr dann auch zeigen, sagte Metzner.

Nicht betroffen sieht sich Gerresheimer von den aktuellen Lieferproblemen infolge der politischen Auseinandersetzungen am Roten Meer, die Frachtschiffe zu Umwegen über die Südspitze Afrikas zwingen und in einen Branchen zu erheblichen Lieferverzögerungen führen. "Wir sourcen sehr lokal, wir produzieren regional für die Region an unseren Sites, die wir überall haben", sagte Metzner. "Das hilft uns natürlich, uns ein bisschen abzuschotten von den globalen Lieferkettenproblemen."

Für 2025 hat sich Gerresheimer wieder ein Margenziel gesetzt, erreicht werden soll eine bereinigte EBITDA-Marge von mindestens 22 Prozent. 2023 betrug die währungsbereinigte EBITDA-Marge 20,8 Prozent, nach 19,6 Prozent ein Jahr zuvor. "Mittelfristig" will der Konzern weiterhin eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 23 und 25 Prozent erreichen. Der mittelfristige Planungszeitraum erstreckt sich Metzner zufolge bis 2028. "Innerhalb dieses Zeitraums werden wir unser EBITDA-Margen-Ziel von 23 bis 25 Prozent erreichen", so der CFO.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/jhe

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