George Soros: Euro-Schuldenkrise ist "potenziell tödlich"
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Berlin (BoerseGo.de) - Die Euro-Schuldenkrise ist nach Ansicht von US-Starinvestor George Soros noch lange nicht überwunden. "Die Schuldenkrise ist nicht vorbei, davon sind wir weit entfernt", sagte Soros in einem Gespräch mit "Welt Online". Die Richtung, die die Krise nehme, sei sogar "potenziell tödlich". Die Flutung der Märkte mit billigem Geld habe kurzfristig für Erleichterung gesorgt, werde die Krise aber mittelfristig verschärfen. "Die Schulden der Staaten werden immer mehr von den Banken ihres jeweiligen Landes gehalten. Das heißt, die Institute werden renationalisiert", sagte der ursprünglich aus Ungarn stammende Investor. Damit werde ein leichteres Auseinanderbrechen der Eurozone möglich.
Soros äußerte scharfe Kritik an der Politik der deutschen Bundesregierung und an der Stabilitätskultur der Bundesbank. Der von Deutschland durchgesetzte Fiskalpakt treibe in seiner jetzigen Form die Eurozone "in eine Deflationsspirale, die die Krise eskalieren lässt." Dies könnte Soros zufolge am Ende sogar zu einer Auflösung der Europäischen Union führen.
Zur Lösung der Krise schlägt Soros die Gründung einer von der EZB finanzierten Zweckgesellschaft vor, die alle Staatsschulden, die oberhalb von 60 Prozent des BIPs liegen, übernehmen soll. Ein Anreizsystem solle dann dafür sorgen, dass ordentlich wirtschaftende Länder für ihren Schuldenberg keine Zinsen zahlen müssten.
Die deutsche Angst vor einer Transferunion will Soros nicht gelten lassen. "Deutschland muss sich damit abfinden, dass es in einer Union, sei es eine politische oder eine monetäre, immer Transferzahlungen gibt." Deutschland müsse sich deshalb entscheiden, ob es den Euro wolle oder nicht.
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