Analyse
11:02 Uhr, 20.10.2022

GENERAC - Crash! Generatoren-Aktie stürzt nach Gewinnwarnung ins Bodenlose!

Der Hersteller von Powergeneratoren, Generac, lieferte gestern vorläufige Q3-Zahlen, die gut und gerne als Gruselzahlen bezeichnet werden können. Der Markt quittiert es mit einem weiteren Kursrutsch der Aktie um 25 %.

Erwähnte Instrumente

  • Generac Holdings Inc. - WKN: A0YGR4 - ISIN: US3687361044 - Kurs: 110,300 $ (NYSE)

Als Netflix am Dienstag die Prognosen schlug und die Aktie zweistellig anstieg, ärgerten sich auf stock3 Terminal schon die ersten Nutzer, dass sie die Erholungsrally am Gesamtmarkt verpasst haben. Meine Antwort: "Die Berichtssaison hat gerade erst angefangen, es wird noch große Rückschläge geben." Und es dauerte gar nicht lange, denn mit Generac haben wir bereits eines der ersten Paradebeispiele aus dem S&P 500, wohlgemerkt im negativen Sinn.

Prognosen verfehlt wäre noch zu verharmlost

Die Aktie des Produzenten von Powergeneratoren als Back-up-Lösungen hatte in den vergangenen Jahren einen unglaublichen Aufstieg erfahren. Alleine vom Coronacrashtief aus ging es fast 600 % in nicht einmal zwei Jahren mit der Aktie nach oben. Anleger wurden plötzlich von immensen Wachstumsraten verwöhnt. Lag das Wachstum zuvor eher im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich, legte der Gewinn 2020 um 28 % und 2021 sogar um 49 % auf 9,63 USD je Aktie zu. In der Spitze wurde also ein KGV von 54 für den Titel bezahlt, wohlgemerkt für einen Hersteller von Generatoren. Doch die Stimmung kippte mit der beginnenden Marktkorrektur.

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Im September bildete die Aktie starke charttechnische Verkaufssignale aus, nun legen die Verkäufer nach. Denn gestern enttäuschte das Management auf ganzer Linie. Im dritten Quartal wurde nach vorläufigen Zahlen gerade noch ein Umsatzwachstum von 15 % gegenüber dem Vorjahr erzielt. Statt eines vom Markt erwarteten Gewinnwachstums von 2,35 USD auf 3,22 USD je Aktie schrumpfte Generacs Gewinn im Q3 um 25,5 % auf 1,75 USD je Aktie. Damit verfehlten die Verantwortlichen den Konsens um unglaubliche 45 %. Vor allen Dingen die Nachfrage von Privatkunden brach ein.

Jahresausblick einkassiert

Als Konsequenz kappt das Management die Umsatzprognose und sieht nun nur mehr ein Umsatzwachstum von 22 bis 24 % nach zuvor 36 bis 40 %. Alleine Währungsbelastungen dürften für einen negativen Impact von 5 bis 7 % sorgen. Die Marge dürfte auf 9 bis 10 % sinken. Zuvor war Generac von 13 bis 14 % ausgegangen.

Auf Basis der aktuellen Schätzungen für 2022 wird die Aktie mit einem KGV von 11 gehandelt, für 2023 liegt es bei 10. Damit kommen wir wieder in Regionen vor dem großen Hype, als solche KGVs für den Titel "normal" waren.

Charttechnisch dagegen gibt es außer einer überverkauften Situation nichts, was für die Bullen spricht. Im Chart eingezeichnet sind potenzielle Niveaus, an denen eine Stabilisierung eintreten könnte. 101,72 USD, 75,50 USD (Coronatief) und 62,50 bis 60,70 USD (Aufwärtstrend und Ausbruchszone). Hier können interessierte Anleger den Wert auf eine Bodenbildung hin untersuchen.

Fazit: Die Generac-Aktie war mir bislang kein Begriff, kann aber als Paradebeispiel für Irrsinnsbewertungen im Hype 2020/21 angeführt werden. Inzwischen heißt es "back to the roots" bei der Bewertung. Eine nennenswerte mittelfristige Bodenbildung dürfte aber noch Monate dauern.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 3,74 4,58 5,04
Ergebnis je Aktie in USD 9,63 10,18 11,44
Gewinnwachstum 5,71 % 12,38 %
KGV 11 11 10
KUV 1,9 1,5 1,4
PEG 1,9 0,8
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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  • Marc1
    Marc1

    Frage, was sind die nächsten Highflyer, die es erwischt? Energie Aktien?

    11:26 Uhr, 20.10.2022

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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