GENERAC - Crash! Generatoren-Aktie stürzt nach Gewinnwarnung ins Bodenlose!
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Erwähnte Instrumente
- Generac Holdings Inc.Kursstand: 110,300 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Generac Holdings Inc. - WKN: A0YGR4 - ISIN: US3687361044 - Kurs: 110,300 $ (NYSE)
Als Netflix am Dienstag die Prognosen schlug und die Aktie zweistellig anstieg, ärgerten sich auf stock3 Terminal schon die ersten Nutzer, dass sie die Erholungsrally am Gesamtmarkt verpasst haben. Meine Antwort: "Die Berichtssaison hat gerade erst angefangen, es wird noch große Rückschläge geben." Und es dauerte gar nicht lange, denn mit Generac haben wir bereits eines der ersten Paradebeispiele aus dem S&P 500, wohlgemerkt im negativen Sinn.
Prognosen verfehlt wäre noch zu verharmlost
Die Aktie des Produzenten von Powergeneratoren als Back-up-Lösungen hatte in den vergangenen Jahren einen unglaublichen Aufstieg erfahren. Alleine vom Coronacrashtief aus ging es fast 600 % in nicht einmal zwei Jahren mit der Aktie nach oben. Anleger wurden plötzlich von immensen Wachstumsraten verwöhnt. Lag das Wachstum zuvor eher im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich, legte der Gewinn 2020 um 28 % und 2021 sogar um 49 % auf 9,63 USD je Aktie zu. In der Spitze wurde also ein KGV von 54 für den Titel bezahlt, wohlgemerkt für einen Hersteller von Generatoren. Doch die Stimmung kippte mit der beginnenden Marktkorrektur.
Im September bildete die Aktie starke charttechnische Verkaufssignale aus, nun legen die Verkäufer nach. Denn gestern enttäuschte das Management auf ganzer Linie. Im dritten Quartal wurde nach vorläufigen Zahlen gerade noch ein Umsatzwachstum von 15 % gegenüber dem Vorjahr erzielt. Statt eines vom Markt erwarteten Gewinnwachstums von 2,35 USD auf 3,22 USD je Aktie schrumpfte Generacs Gewinn im Q3 um 25,5 % auf 1,75 USD je Aktie. Damit verfehlten die Verantwortlichen den Konsens um unglaubliche 45 %. Vor allen Dingen die Nachfrage von Privatkunden brach ein.
Jahresausblick einkassiert
Als Konsequenz kappt das Management die Umsatzprognose und sieht nun nur mehr ein Umsatzwachstum von 22 bis 24 % nach zuvor 36 bis 40 %. Alleine Währungsbelastungen dürften für einen negativen Impact von 5 bis 7 % sorgen. Die Marge dürfte auf 9 bis 10 % sinken. Zuvor war Generac von 13 bis 14 % ausgegangen.
Auf Basis der aktuellen Schätzungen für 2022 wird die Aktie mit einem KGV von 11 gehandelt, für 2023 liegt es bei 10. Damit kommen wir wieder in Regionen vor dem großen Hype, als solche KGVs für den Titel "normal" waren.
Charttechnisch dagegen gibt es außer einer überverkauften Situation nichts, was für die Bullen spricht. Im Chart eingezeichnet sind potenzielle Niveaus, an denen eine Stabilisierung eintreten könnte. 101,72 USD, 75,50 USD (Coronatief) und 62,50 bis 60,70 USD (Aufwärtstrend und Ausbruchszone). Hier können interessierte Anleger den Wert auf eine Bodenbildung hin untersuchen.
Fazit: Die Generac-Aktie war mir bislang kein Begriff, kann aber als Paradebeispiel für Irrsinnsbewertungen im Hype 2020/21 angeführt werden. Inzwischen heißt es "back to the roots" bei der Bewertung. Eine nennenswerte mittelfristige Bodenbildung dürfte aber noch Monate dauern.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. USD | 3,74 | 4,58 | 5,04 |
Ergebnis je Aktie in USD | 9,63 | 10,18 | 11,44 |
Gewinnwachstum | 5,71 % | 12,38 % | |
KGV | 11 | 11 | 10 |
KUV | 1,9 | 1,5 | 1,4 |
PEG | 1,9 | 0,8 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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