Kommentar
10:15 Uhr, 16.04.2015

Geldpolitik bringt den Bondmarkt aus der Balance

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat offenbar weiter Probleme, Anleihen von deutschen Banken aufzukaufen und so die Märkte mit Zentralbankgeld zu fluten. Dies ist aus einem Schreiben der Deutschen Bundesbank ersichtlich. So hat eine stichprobenartige Erhebung ergeben, dass kaum eine deutsche Bank beabsichtige, einen Verkauf marktfähiger Aktiva im Rahmen des Programms zu tätigen. Es werde aber mit höherer Liquidität aufgrund gestiegener Kundeneinlagen gerechnet, die unter anderem für die Kreditvergabe genutzt werden soll.

Weiter heißt es, dass die deutschen Geldhäuser keinerlei Auswirkungen der EZB-Käufe auf ihre Bedingungen für ihre Kreditvergabe erwarteten und dass das Kaufprogramm der EZB ein zweischneidiges Schwert sei. Zwar haben sich laut Bundesbank die Finanzierungsbedingungen der Banken verbessert, aber dadurch werde auch ihre Ertragslage stark belastet.

Vor diesem Hintergrund war bereits im Vorfeld der gestrigen EZB-Sitzung erwartet worden, dass die Notenbank den Kreis der Emittenten, von denen Anleihen aufgekauft werden, erweitern würde. Und so kam es dann auch. Insgesamt rutscht der Bondmarkt aufgrund der expansiven Geldpolitik immer stärker in einen krisenhaften Zustand, in dem Risiken nicht mehr mit der entsprechenden Rendite belohnt werden. Oder, wie es schon andere Kommentatoren ausgedrückt haben, „der Bondmarkt gleicht einem Absurdistan“. Beispielhaft steht dafür die in der vergangenen Woche neu emittierte zehnjährige Anleihe der Schweiz, die bereits bei der Begebung mit (minus!) -0,055% rentierte. Die Schweiz ist damit der erste Staat, der eine Neuemission bester Bonität mit Minuszinsen am Markt platzieren konnte. Es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und der Bund-Future schon bald die 160-Punkte-Marke nachhaltig überspringen wird. Kein Zweifel, die Geldpolitik der Notenbank hat den Bondmarkt aus der Balance gebracht.

Im Gegensatz zu Deutschland trifft das EZB-Kaufprogramm im restlichen Euroraum indessen auf großes Interesse. So wollen die teilnehmenden Banken die gewonnene Liquidität laut eigenen Angaben vor allem zur Kreditvergabe an Unternehmen verwenden. Damit scheint zumindest außerhalb Deutschlands das Kalkül der EZB aufzugehen, mit ihrer Geldschwemme unter anderem die schwache Kreditnachfrage anzuschieben. Auch planen Euroraum-Banken außerhalb Deutschlands nach Erkenntnissen der Bundesbank, im Zuge des Programms ihre Kreditbedingungen zu lockern.

Dass dieser Prozess bereits angelaufen ist, darauf weist der „Bank Lending Survey" der Europäischen Zentralbank (EZB) hin. Demnach sind im 1. Quartal 2015 die Hürden für Firmenkredite weiter gesunken. 9% der befragten Banken berichteten von einer Lockerung der Vergabebedingungen. Im 4. Quartal 2014 lag die Quote noch bei 5%.

Klaus Stopp, Leiter Skontroführung Renten der Baader Bank

Gespaltene Entwicklung der Weltwirtschaft
Nach der Krise ist vor der Krise? Dass die Risiken für die globale Finanzstabilität zunehmen, davon ist IWF-Chefin Christine Lagarde überzeugt. Dazu tragen nach ihrer Meinung besonders die niedrigen oder gar negativen Zinsen sowie dramatische Wechselkursschwankungen bei. Außerdem sieht sie drohende ökonomische Probleme in den großen Schwellenländern Russland und Brasilien.

Die expansive Geldpolitik der EZB unterstützt einerseits zwar die wirtschaftliche Entwicklung, andererseits aber „ fördert sie eine höhere Risikotoleranz“, wie es Lagarde ausdrückt. Auch die starken Wechselkursschwankungen sieht sie als Risiko für jene Staaten, die hohe Schulden in Fremdwährung halten. Besonders für Schwellenländer, die ohnehin schon mit niedrigen Rohstoffpreisen zu kämpfen haben, könnte hiervon eine Gefahr ausgehen.

So schätzt der Internationale Währungsfonds (IWF) die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft auch gespalten ein. Gegenüber dem Vorjahr haben sich demnach die Aussichten für die entwickelten Länder verbessert, während das Wachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländern voraussichtlich niedriger ausfallen wird. Vor allem die Aussichten für große aufstrebende Länder mit hohem Ölexport hätten sich verschlechtert. Skeptisch beurteilt der IWF besonders die Perspektiven für die großen Schwellenländer Brasilien und Russland, denen eine Rezession droht. Brasiliens Wirtschaft, so die Erwartung des IWF, dürfte um 1,0%, die russische um satte 3,8% fallen.

Unterm Strich konstatiert der IWF eine gespaltene Entwicklung der Weltwirtschaft, innerhalb der sich die USA, Großbritannien und auch die Eurozone erholen, manche Entwicklungs- und Schwellenländer aber zurückfallen dürften. So wird auch für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft China in den Jahren 2015 und 2016 ein Rückgang des Wachstums prognostiziert. Allerdings würden viele Staaten gerne mit China tauschen, denn eine 7%-ige Steigerung ist für den Rest der Welt utopisch. Während auf der einen Seite der niedrige Ölpreis wie ein Schmiermittel für die Wirtschaft wirkt, hat er auf der anderen Seite die Rolle einer Bremsflüssigkeit.

Poker mit Athen geht in die nächste Runde
Das Gerangel um weitere Finanzhilfen für Griechenland hält an. Eine Entscheidung wird möglicherweise erneut verschoben – und zwar auf das EU-Finanzminister-Treffen am 24. April im lettischen Riga. Eventuell wird ein finaler Beschluss sogar erst auf dem Treffen der Eurogruppe am 11. Mai gefasst. Die Geldgeber müssten zuvor ausreichend Gelegenheit haben, die Pläne Athens zu prüfen, hieß es aus Brüssel. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die laufenden Gespräche auf Expertenebene bis zum Wochenende abgeschlossen werden und somit gilt eine Entscheidung in Riga als sehr unwahrscheinlich.

Von Seiten der EU ist zu hören, dass eine weitere Verschiebung der Entscheidung für Griechenland verkraftbar sein müsste. Das dürfte als Zeichen zu werten sein, dass man in Brüssel die Einigung will. Als Grund für die unzureichenden Fortschritte bei den Verhandlungen nennt das „Handelsblatt" die fehlende Bereitschaft der griechischen Seite, Reformen der Rentenversicherung und des Arbeitsmarktes in Angriff zu nehmen.

Als Drohszenario seitens Athen dürfte ein Bericht der „Financial Times" einzuordnen sein, wonach Griechenland schon für die Pleite plant. Man muss ja schließlich immer einen Plan B haben. Demnach würde sich die Regierung milliardenschweren Rückzahlungen aber verweigern, falls man sich bis Ende April mit den Europartnern nicht einigen kann und dringend benötigte Hilfsgelder dementsprechend nicht fließen würden. Von der griechischen Regierung wurde der Bericht dementiert, aber Athen ist Weltmeister im Schattenboxen. Mal ist es das Drohgebärde einer Staatspleite, mal ein Referendum oder Neuwahlen. Nichts Genaueres weiß man nicht!

Sparen wird zum Risiko
Jetzt sollen in Österreich also nur die Banken für Spareinlagen haften. Als erstes Land in Europa will die Alpenrepublik die staatliche Einlagensicherung abschaffen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sieht vor, dass künftig keine staatlichen Garantien für Spareinlagen bestehen, sondern dass die Banken selbst für die Sicherung der Spareinlagen aufkommen sollen.

Derzeit sind in Österreich Privatkonten bis zu einem Betrag von 100.000 € von der Einlagensicherung geschützt. Für die ersten 50.000 € stehen im Falle einer Insolvenz die Banken selbst ein, die zweiten 50.000 € werden vom Staat garantiert. Im Falle einer Bankenpleite müssen die Institute damit künftig bis zu 100.000 € ersetzen, wofür die Banken bis 2024 einen Einlagensicherungsfonds über 1,5 Mrd. € auffüllen sollen. Wohlgemerkt, Österreich setzt damit nur eine EU-Richtlinie um, die Teil der Bankenunion ist und als solche auch von Deutschland umgesetzt werden muss.

Noch am 5. Oktober 2008 traten unsere Kanzlerin und ihr damaliger Finanzminister vor die Presse und versicherten: "Die Sparer in Deutschland müssen nicht befürchten, einen Euro ihrer Einlagen zu verlieren." So ändern sich die Zeiten!

EZB legt Banken hohe Abschreibungen auf Heta-Verluste nahe
Die Europäische Zentralbank (EZB) empfiehlt den Eurobanken hohe Abschreibungen auf ihre Investments bei der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria. Den Geldhäusern sei nahegelegt worden, Anleihen und Kredite an die Hypo-Bad-Bank Heta, die vom Bundesland Kärnten garantiert sind, um mindestens 50% ihres Nominalwertes nach unten zu korrigieren, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere Quellen.

Offenbar haben viele der involvierten deutschen Banken Ende 2014 Abschreibungen in der Größenordnung von einem Drittel vorgenommen. Institute, die erst im 1. Quartal 2015 Wertberichtigungen vornehmen, werden nun vermutlich mindestens 50% abschreiben. Deutsche Geldinstitute hatten per Ende 2014 ca. 5,6 Mrd. € bei der Heta im Feuer. Die Banken müssen nun entscheiden, wie sie auf die Vorgaben der EZB-Bankenaufseher reagieren. So hat sich die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) entschlossen, ihre bereits getätigten Abschreibungen i.H.v. 120 Mio. € um weitere 79 Mio. € zu erhöhen, um der Empfehlung der Finanzaufsicht nachzukommen.

Die Hypo Alpe Adria hatte sich mit einer massiven Expansion auf dem Balkan verspekuliert und ihr Wachstum jahrelang mit Hilfe günstiger Garantien des Bundeslandes Kärnten finanziert. Nun ist unklar, ob das Bundesland zu seinen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern steht.

Bei nachrangigen Anleihen ohne eine Garantie der Republik Österreich werden sogar Abschreibungen von 95% gefordert. Die verbleibenden 5% machen den Kohl dann auch nicht mehr fett!

Stehen Saudis vor Rückkehr an den Kapitalmarkt?
Weil das Defizit von Saudi-Arabien in diesem Jahr stark gestiegen ist, muss Riad wohl an den Kapitalmarkt zurückkehren. Erstmals seit 1998 würde sich der arabische Staat damit wieder Geld leihen. Ein enormes Haushaltsloch, das auf den Absturz des Ölpreises, steigende Beamten-Gehälter und die Militäroffensive im Jemen zurückgeht, könnte Riad zu diesem Schritt zwingen. Nach einer Studie des Instituts Dschadwa wird das Defizit des bedeutendsten Ölförderlandes der Welt in diesem Jahr auf 106 Mrd. USD ansteigen, nachdem ursprünglich nur ein Soll von 39 Mrd. USD geplant war.

Laut der Studie dürften die Öleinnahmen Riads 2015 um 35% auf knapp 172 Mrd. USD einbrechen. Aufgrund eines Finanzpolsters des Staates in der Größenordnung von 714 Mrd. USD kann man aber nicht von einer Finanznot sprechen, sondern durch die Ausgabe von Anleihen bräuchte die Regierung das Defizit nicht allein mit Geldern aus der Staatskasse auszugleichen.

RWE blickt ins Jahr 2075
Unterschiedlicher könnte die Bonität der Emittenten nicht sein, die sich in dieser Woche am Kapitalmarkt mit Liquidität versorgten. Dennoch sind die Neuemissionen oftmals mehrfach überzeichnet. So legte beispielsweise der Automobilkonzern BMW mittels seines amerikanischen Tochterunternehmens zwei Anleihen auf. Die erste Tranche (A1ZZ01) ist am 20.04.2022 endfällig und mit einem jährlichen Kupon von 0,625% ausgestattet. Bei einem Emissionskurs von 99,483% ergab sich ein Spread von +35 bps über Mid Swap. Die zweite Tranche (A1ZZ02) steht erst am 20.04.2027 zur Rückzahlung an und hat einen Kupon von 1%. Gepreist wurde die Anleihe bei 98,66%, was einem Emissionsspread von +50 bps über Mid Swap gleich kommt. Beide Anleihen wurden mit einer Mindeststückelung von nominal 1.000 € ausgestattet. Das Emissionsvolumen der kürzeren Tranche beträgt 1 Mrd. € und das der längeren 500 Mio. €.

Bonitätsmäßig schlechter eingestuft wird das Versorgungsunternehmen RWE, das insgesamt 1,25 Mrd. € am Kapitalmarkt refinanzierte. Dazu wurden zwei Hybridanleihen mit Fälligkeit 21.04.2075 aufgelegt. Die erste Anleihe (A14KAA) im Volumen von 700 Mio. € ist mit einem jährlichen Kupon von 2,75% ausgestattet und seitens des Emittenten zum 21.10.2020 zu pari kündbar. Bei einem Emissionspreis von 99,382% entsprach dies einem Spread von +264,3 bps über Mid Swap. Die zweite Anleihe (A14KAB) hat ein Volumen von 550 Mio. €, ist seitens des Emittenten zum 21.04.2025 zu pari kündbar und mit einem Kupon von 3,5% versehen. Der Emissionspreis von 100% bedeutete einen Spread von +299,5 bps über Mid Swap. Auch diese beiden Anleihen wurden mit der Mindeststückelung von nominal 1.000 € aufgelegt.

Was haben ein Grauwal und der Euro-Bund-Future gemeinsam?
Es gibt Rekorde, die haben es in sich. Einen solchen sehr bemerkenswerten Rekord stellte demnach ein Grauwal auf, welcher nachweislich eine Reisestrecke von über 22.500 km zurücklegte. Dies ist die längste je bei einem Säugetier beobachtete Wanderung und kommt einer Entfernung von gut der Hälfte einer Erdumrundung gleich. Nicht ganz so spektakulär, aber dennoch erwähnenswert sind die Rekorde am Rentenmarkt. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future wird nicht müde, uns immer wieder neue Höchststände zu präsentieren. Zum Ende der vergangenen Woche stieg das Rentenbarometer bis auf 159,44% im Juni-Kontrakt und hatte damit ein neues High erreicht. Doch damit war das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Wie selbstverständlich übersprang der Bund-Future das in der Vorwoche erreichte High und markierte gestern mit 160,05% eine neue Bestmarke, die im frühen Handel bereits wieder übertroffen wurde. Kurstreiber ist zum einen die EZB mit ihrem Anleihen-Kaufprogramm und zum anderen sind es die etwas hinter den Erwartungen ausgefallenen US-Konjunkturdaten, wie zum Beispiel die Einzelhandelsumsätze. Zu guter Letzt hat die jüngste zehnjährige Bundesanleihe (110237) ebenfalls einen Rekord vorzuweisen und hat mit einer Rendite von 0,11 % vorerst ein neues Tief erreicht.

In solchen Märkten spielt Psychologie eine ganz wichtige Rolle. Zumal es infolge der geballten Kaufkraft der Notenbanken vorerst keine ernstzunehmenden Widerstände mehr gibt. Man sollte sich jedoch nie zu sicher sein und so lohnt sich auch der Blick nach unten. Die nächste nennenswerte Unterstützung verläuft somit im Bereich von 159,62% (Hoch vom 14.04.) bzw. 159,13% (Hoch vom 18.03). Diese Futurebewegung erinnert an eine Büffelherde!

Rendite 10J-Bund nähert sich der Null-Linie
In dieser Handelswoche kam endlich wieder Bewegung in den Primärmarkt für Staatsanleihen, denn in der Eurozone führen Rückzahlungen i.H.v. ca. 31 Mrd. € und Zinszahlungen von ca. 3 Mrd. € zur Neubegebung von Staatsanleihen im Volumen von ca. 37 Mrd. €. Besonderes Augenmerk richten die Investoren hierbei auf die heutigen Maßnahmen Frankreichs und Spaniens. Hierbei sollen für Paris ca. 8 Mrd. € über die Erhöhung der Volumen der bereits emittierten Anleihen (A1VJZD / 2018 ; A1ZK14 / 2019 ; A1ZW41 / 2020) eingenommen werden und auch Madrid möchte mit der Aufstockung diverser Altemissionen (A1ZLR2 / 2020 ; A1ZVCP / 2025 ; 197017 / 2029) seine Liquidität merklich erhöhen.

Bereits am gestrigen Mittwoch hat die Bundesrepublik Deutschland planmäßig ihre aktuelle zehnjährige Anleihe (110237) Investoren zum Kauf angeboten. Die Zuteilung der 1,5-fach überzeichneten Anleihe erfolgte bei einer Durchschnittsrendite von 0,13% und das Gesamtvolumen der Emission beträgt nun insgesamt 17 Mrd. €. Gegenüber der Aufstockung am 18. März ergab sich somit ein Anstieg des Durchschnittskurses von 102,40% auf 103,62% und die zu erzielende Rendite nähert sich immer mehr der Null-Linie an. Aktuell notiert diese Gattung bei 103,90%, was einer Rendite von 0,10% entspricht.

In den USA wurden lediglich Geldmarktpapiere im Volumen von insgesamt 78 Mrd. USD zum Kauf offeriert.

Euro leidet unter Jo-Jo-Effekt
Nun ist es schon Mitte April. Höchste Zeit sich zu überlegen, ob dieser Sommer mit ein paar Wohlfühlpfunden oder doch mit einem Sixpack bestritten werden soll. Auch der Euro kann sich bei dieser Frage nicht so richtig entscheiden. Seit mehreren Wochen bewegt sich die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem Greenback in einer Range zwischen 1,10 und 1,05 USD.

Es macht den Eindruck, dass, sobald sich die Währung der Euroländer für eine Richtung entschieden hat, neue Nachrichten diesen Anfall von Volatilität sofort wieder im Keim ersticken. So auch in dieser Handelswoche, als der Euro zu Beginn an Gewicht verlor und so seinem Sixpack immer näher kam. Begünstigt wurde dies durch die Erwartungshaltung vieler Marktteilnehmer, die sich auf grundsätzlich steigende US-Zinsen einstimmen. Die Gemeinschaftswährung gab von 1,0786 USD bis auf 1,0519 USD nach. Doch der allseits bekannte Jo-Jo-Effekt brachte die Pfunde aufgrund schwacher amerikanischer Konjunkturdaten wieder zurück. Die Waage machte einen Satz auf 1,0746 USD. Das kann allerdings im Nachhinein als Ausrutscher bezeichnet werden, denn schon kurz nach diesem Hoch arbeitete der Euro infolge der gestrigen EZB-Sitzung wieder an seinem Beach-Body und pendelt aktuell um die Marke von 1,067 USD.

Hingegen als wahres Schwergewicht präsentierte sich die Währung der Euroländer in dieser Handelswoche gegenüber der türkischen Lira. Was aber eher an der Schwäche der Ägäis-Devise lag. Zweifel an den Wachstumsaussichten der Türkei setzten der Währung zu und ebneten dem Euro seinen Aufstieg von 2,775 auf 2,8992 TRY.

Um ihr Depot für den Sommer fit zu machen setzen Anleger vermehrt auf Fremdwährungsanleihen in türkischen Lira, US-Dollar, brasilianische Real und neuseeländische Dollar.

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