Kommentar
12:09 Uhr, 16.04.2008

Geht der Goldrausch weiter?

Im März war es endlich so weit! Nachdem es lange prophezeit und erwartet worden war, überschritt der Goldpreis die magische Marke von 1.000,00 USD/Feinunze. Und wie so oft erlahmten nach dem Erreichen eines derartigen Meilensteins die Auftriebskräfte erst einmal, der Goldpreis verlor über 14% und liegt auch aktuell noch um fast 100,00 USD/Feinunze unter dem Höchststand. Ein gegenüber dem EUR weiter zur Schwäche neigender USD sorgte bei europäischen Anlegern sogar für leicht höhere Verluste.

Wie groß die Auswirkungen von Änderungen des Währungsverhältnisses EUR/USD auf den Ertrag einer Goldanlage für einen Euro-Investor sein können, zeigen folgende Daten: Zum Jahresende 1993 notierte die Feinunze Gold bei USD 390,50. Zu dieser Zeit betrug der Umrechnungskurs USD/DEM 1,7263 und damit zum EUR 0,8826. Daraus errechnet sich ein Wert von circa EUR 344,00 pro Feinunze Gold. Heute notiert Gold bei USD 930 oder EUR 590. D.h. einer Wertsteigerung von rund 138% für USD-Investoren steht eine Wertsteigerung von nur circa 71% in EUR gerechnet gegenüber. Und kurzfristig sind keine Gründe für eine markante Stärkung des USD gegenüber dem EUR zu erkennen.

Hier noch einige Informationen für einen potentiellen Goldanleger:

- Bereits seit langem übersteigt die jährliche Goldnachfrage die Neugewinnung
um über 30%. Der Rest kommt aus Recycling und Lagerverkäufen.
- In den Tresoren der Notenbanken lagern weltweit noch über 30.000 Tonnen
Gold. Im Goldverkaufsabkommen von 2004 haben sich 16 Notenbanken ver-
pflichtet, gemeinsam pro Jahr nicht mehr als 500 Tonnen Gold zu verkaufen.
- Gold wird nur in geringem Maße wirklich zum Leben benötigt. Rund 75% der
jährlichen Goldnachfrage stammen aus der Schmuckindustrie.

Eine Investition in Gold kann auch zur Absicherung anderer Anlagepositionen sinnvoll sein. Bestehen z.B. bereits sehr USD-lastige Investitionen, eignet sich eine Goldanlage zur Diversifikation, da diese in der Regel wertmäßig negativ zum USD korreliert. Auch befinden sich die Edelmetalle in einer besseren technischen Verfassung als die angeschlagenen Aktienmärkte. Sind hier weitere starke Kursschwankungen sehr wahrscheinlich, befinden sich die Edelmetalle unverändert in stabilen Aufwärtstrends.

Auf Grund des Goldpreisanstieges gibt es inzwischen auch wieder neue Zertifikateangebote mit Währungsabsicherung und über 9% p.a. Renditechance. Da erscheint es verschmerzbar, dass der Ertrag in dieser Höhe gedeckelt ist.

Mit dem Trend 9% p.a. Bonusrendite ohne Währungsrisiko verdienen!

Seitdem wir das Thema Gold im Januar 2008 das letzte Mal in einer Sekundärmarkt-Depesche besprochen haben, sind einige neue Angebote auf den Markt gekommen. Die Laufzeit dieser Neuemissionen deckt oft nur den noch steuerlich optimalen Zeitraum bis Ende Juni 2009 ab. So auch bei dem heutigen Depesche-Zertifikat. Interessant ist das es hier auch wieder möglich ist in ein Quanto-Zertifikat zu investieren und dennoch eine gute Bonusrendite erzielen zu können. Dafür muss der Anleger allerdings in Kauf nehmen, dass die Ertragschance wegen des Caps begrenzt ist und bezogen auf den aktuellen USD-Goldpreis ein Aufgeld von circa 5% anfällt. Hier die Zertifikatedaten im Einzelnen:

Bezeichnung: Gold Quanto-Capped-Bonus-Zertifikat
ISIN: DE000AA0W4K9
Emittent: Goldman Sachs
aktueller Basiswert: 933,50 USD/Feinunze
Barrierelevel: 655,00 USD/Feinunze
aktuelle Absicherung: 29,83%
Bonuslevel : 1.090,00 USD/Feinunze
Cap : JA
aktueller Kurs (Brief): 98,06 EUR
Fälligkeit: 22.06.2009
Bonusrendite p.a.: 9,44%

Stand 15.04.2008 / Berechnungen berücksichtigen keine Transaktionskosten

Handelbarkeit: Das Zertifikat ist an den Börsen Stuttgart und zum Handel gelistet.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten