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11:07 Uhr, 05.06.2024

GdW: Wohngemeinnützigkeit kann nur Teilbeitrag gegen Wohnungsmangel leisten

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW sieht das Instrument der Wohngemeinnützigkeit, das das Bundeskabinett am Mittag im Rahmen des Jahressteuergesetzes verabschieden will, "in seiner geplanten Ausrichtung als sinnvolle Ergänzung im Kampf gegen den Wohnungsmangel". Der Verband appellierte aber an die Regierung, ein funktionierendes, breiter angelegtes und verlässliches Fördersystem für bezahlbaren Wohnraum für die Mitte der Gesellschaft wiederherzustellen.

"Das Instrument der Wohngemeinnützigkeit kann in der von der Regierung geplanten Ausrichtung einer Steuererleichterung dabei helfen, dass Institutionen wie Vereine und Stiftungen zu Anbietern von bezahlbarem Wohnraum werden", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko. So könne es einen Teilbeitrag bei der Bekämpfung des Wohnungsmangels leisten. Angesichts des riesigen Wohnungsmangels reiche es aber bei weitem nicht aus. Da mittlerweile 800.000 Wohnungen in Deutschland fehlten, sei zur Lösung dieser Herkulesaufgabe ein größerer und langfristiger Wurf in Form eines funktionierenden Fördersystems für bezahlbaren Wohnraum in deutlich größerer Zahl notwendig. Angesichts der aktuellen Wohnungsbaukrise müssten die sozial orientierten Wohnungsunternehmen überhaupt erst wieder in die Lage versetzt werden zu bauen.

"Das geht angesichts der dauerhaft höheren Zinsen bei gleichzeitig rundum gestiegenen Kosten nur über ein kurzfristiges Zinsprogramm", sagte Gedaschko. Mithilfe einer Zinssubvention auf 1 Prozent könnten die sozial orientierten Wohnungsunternehmen in Kombination mit der seriellen und modularen Bauweise dann wieder bezahlbare Wohnungen in deutlich größerer Zahl zu Mieten von rund 12 Euro statt aktuell 18 bis 20 Euro pro Quadratmeter und Monat schaffen. "Das würde eine wirkliche Entlastung der Wohnungsmärkte bedeuten und wäre für den Staat durch Steuereinnahmen im Zuge der dann steigenden Baukonjunktur auch noch kostenneutral", sagte er.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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