GDV: Über 100 Millionen Euro Schaden durch gesprengte Geldautomaten
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Vor dem Hintergrund stetig steigender Fälle von Geldautomatensprengungen hat die Versicherungswirtschaft laut ihrem Branchenverband erstmals Schadenzahlen für 2022 erhoben. "Insgesamt haben die Versicherer für Schäden durch gesprengte Geldautomaten gut 110 Millionen Euro aufgewendet", sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Anja Käfer-Rohrbach. "Davon entfielen rund 30 Millionen Euro auf Bargeld." Dass die Summe des gestohlenen Bargelds deutlich geringer ausgefallen sei als die Gebäudeschäden, sei bemerkenswert. "Jedem gestohlenen Euro Bargeld stehen 2 bis 3 Euro für Kollateralschäden an Gebäude und sonstiger Infrastruktur gegenüber", konstatierte sie.
In Deutschland gibt es laut GDV rund 55.000 Geldautomaten. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei demnach 496 Fälle von Geldautomatensprengungen, ein neuer Höchststand. 2021 waren es noch gut 100 Fälle weniger. Um die professionelle Täterstruktur hinter den Geldautomatensprengungen zu bekämpfen, hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser im vergangenen Jahr eine Initiative ins Leben gerufen. Neben der Polizei und der Kreditwirtschaft haben auch die Versicherer eine entsprechende Erklärung unterzeichnet.
Der Versicherungswirtschaft gehe es dabei um Schadenverhütungskonzepte, mit denen Sachschäden reduziert und Personenschäden möglichst verhindert würden, betonte der GDV. Präventive Maßnahmen zum Schutz von Geldautomaten reichten vom Nachtverschluss der Selbstbedienungs-Foyers über die Installation von Einbruchmeldeanlagen und Videoüberwachung bis hin zu Einfärbesystemen für Geldscheine, einer Verringerung des Bargeldbestandes und der gezielten Standortwahl für Geldautomaten.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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