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10:01 Uhr, 21.10.2024

GDV: Kfz-Versicherern drohen Verluste von 2 Milliarden Euro

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet in einer neuen Hochrechnung Verluste seiner Mitgliedsunternehmen in der Kfz-Versicherung. "Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Kfz-Versicherer einen Verlust von rund 2 Milliarden Euro verzeichnen. Die Beitragseinnahmen werden auf rund 33,8 Milliarden Euro steigen, aber die Versicherer müssen für jeden eingenommenen Euro 1,06 Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben", sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Kfz-Versicherer laut GDV einen Verlust in Höhe von über 3 Milliarden Euro hinnehmen müssen.

Die schlechten Zahlen seien ganz wesentlich auf die seit Jahren steigenden Reparaturkosten zurückzuführen. "Sowohl Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer: Die Ersatzteilpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um über 6 Prozent gestiegen. Die Werkstattkosten lagen schon 2023 mit 188 Euro pro Stunde auf einem Rekordwert", sagte Asmussen. 2023 habe ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw rund 4.000 Euro gekostet. Zehn Jahre vorher seien es noch 2.500 Euro gewesen.

Wie sich die aktuelle Situation auf die Prämien der Kfz-Versicherung auswirken werde, sei eine unternehmensindividuelle Entscheidung jedes einzelnen Versicherers und nicht Sache des Verbandes. "Aber selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Schäden und den Beiträgen für eine Kfz-Versicherung", betonte Asmussen. Zudem erwarte auch die Versicherungsaufsicht Bafin von den Kfz-Versicherern, die Schadeninflation bei der Kalkulation ihrer Prämien angemessen zu berücksichtigen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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