Kommentar
08:23 Uhr, 07.03.2009

Garantierte „Goldschätzchen“

Erwähnte Instrumente

  • Gold Kupon Garant 2009 2013
    Aktueller Kursstand:  

Wenn etwas in diesem Jahr das Anlegerdepot überhaupt zum Glänzen bringen konnte, dann waren es Edelmetalle, allen voran Silber und Gold. Letzteres befindet sich nach seinem ersten noch vergeblichen Versuch die 1.000 US-Dollar-Marke nachhaltig zurückzuerobern derzeit in einer leichten Konsolidierungsphase, wobei aus charttechnischer Sicht die Zone um 860 US-Dollar eine gute Unterstützung bietet. Der große Sprung könnte also bald bevorstehen, zumal Gold angesichts der großen Unsicherheiten an den Finanzmärkten als eines der letzten Refugien am Anlagemarkt gilt und unter Experten auch schon ein neuer „Goldstandard“ diskutiert wird, der die Relation zum Papiergeld festlegen könnte. Die große Furcht vor einer kommenden Hyperinflation zeigt sich beispielsweise auch an den riesigen Zuflüssen in physisch hinterlegte ETFs bzw. das sogenannte Xetra-Gold.

Wem normale Goldpreis-Tracker noch nicht genug Absicherung bieten, findet möglicherweise im Garantie-Segment geeignete Investitionsmöglichkeiten vor, auch wenn dort analog zum Aktienmarkt aufgrund der hohen impliziten Volatilität und der niedrigen Zinsen derzeit wenig Spielraum für eine allzu attraktive Ausstattung bleibt. Dies lässt sich auch an den aktuellen Produkten auf das gelbe Metall erkennen. So richtet sich die noch bis zum 20. März zeichenbare Gold Protect Anleihe von Barclays Capital mit einer Laufzeit von fünf Jahren und drei Monaten an den längerfristig orientierten Anleger, der sich darüber hinaus für diesen langen Zeitraum mit einer Rendite von maximal 50 Prozent zufriedengeben muss, auch wenn Gold eine noch deutlich stärkere Entwicklung vor sich haben sollte. Dafür muss er allerdings kein Währungs- und Kapitalrisiko (mit Ausnahme des Ausgabeaufschlages) fürchten.

Dies trifft zwar auch auf das erst vergangene Woche in den Handel gegangene Gold Kupon Garant-Zertifikat der Österreichischen Volksbanken AG (OEVAG) zu, doch ist bei diesem Produkt von vornherein für eine erheblich größere Spannung gesorgt. Denn im Gegensatz zu Barclays handelt es sich hier nicht um ein einfaches Partizipations-Produkt mit einer 1:1-Beteiligung am Goldpreis, sondern um ein Papier, das ausschließlich auf die monatlichen Wertentwicklungen von Beobachtungstag zu Beobachtungstag während der bis Februar 2013 dauernden Laufzeit abstellt. Daraus ergeben sich summa summarum immerhin 48 einzelne Bewertungszeiträume, an denen die Performance festgestellt wird. Ausgangspunkt ist dabei ein Sockel-Kupon von 100 Prozent, von dem am Ende alle negativen monatlichen Wertentwicklungen des Goldfixings bis zu einem Cap von jeweils fünf Prozent (Floor) abgezogen werden. Positive Stichtagswerte spielen dagegen wegen des „Vorschuss-Zinses“ bei der Berechnung keine Rolle. Sollte das Edelmetall also z.B. bei zwanzig monatlichen Betrachtungen den maximalen Verlust von fünf Prozent realisieren, wäre der Sockelkupon bereits aufgezehrt. Selbst wenn es tatsächlich soweit kommen sollte, bekäme der Investor hier bei Fälligkeit aber immer noch 104 Prozent des Nennbetrages ausgezahlt.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Während der Anleger bei dem Barclays-Papier mit einer langfristig positiven Goldpreisentwicklung rechnen sollte, würde es bei dem „Gold Kupon Garant“ bereits ausreichen, wenn sich der Basiswert auf monatlicher Basis möglichst wenig bewegt und negative Ausreißer die Ausnahme blieben.

Gold Protect Anleihe
Emittent/WKN: Barclays / BC2KH4
Laufzeit: 27.06.2014
Preis: (in Zeichnung: 09.02.09-20.03.09) Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 2,00 % Agio)
Gold Kupon Garant-Zertifikat
Emittent/WKN: ÖVAG / A0T5E0
Laufzeit: 22.02.2013
Preis: (03.03.2009) Geld / Brief: 98,90 € / 99,99 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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