Garantie-Zertifikate: Wenn Sicherheit gewünscht ist
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Im Jahr eins der Abgeltungssteuer wird sich die Zertifikatelandschaft stark verändern. Garantie-Zertifikate, die unter dem alten Steuerrecht gegenüber anderen Zertifikaten benachteiligt waren, erfahren heute eine Gleichbehandlung mit anderen beliebten Anlagen wie etwa Discount- und Bonus-Zertifikaten. Nun unterliegen alle Zertifikate dem einheitlichen Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Die ohnehin schon große Nachfrage nach Garantie-Papieren dürfte künftig noch einmal gesteigert werden.
Schutz und Performance
Diese Wertpapiere eignen sich in erster Linie für sicherheitsorientierte Anleger, die gleichzeitig Chancen an den Börsen nutzen wollen. Denn am Laufzeitende erhalten Zertifikateinhaber mindestens die Rückzahlung des Nominalbetrags in einer bestimmten Höhe, die bei 100, 90 oder weniger Prozent liegen kann. Vorausgesetzt, dass der Emittent zum Laufzeitende nicht ausfällt. Das Verlustrisiko zur Fälligkeit besteht dann aus der Differenz zwischen Kaufpreis und dem zugesicherten Mindestrückzahlungsbetrag. Während der Laufzeit kann es allerdings zu Notierungen unterhalb des Nominalwerts kommen, etwa bei einer negativen Kursentwicklung des Basiswerts.
Steigen die Kurse, nehmen Anleger mit einer bestimmten Partizipationsrate an dieser Kursentwicklung teil. Die Gewinnchance beziehungsweise die Rückzahlung hängt somit von der Performance des Basiswerts ab, auf den sich das Garantie-Zertifikat bezieht. Diese kann auf zweierlei Weise berechnet werden. Eine Methode ist die Performance des Basiswerts anhand des Schlusskurses zu ermitteln. Steigt der Basiswert um zehn Prozent relativ zum Kurs bei Emission, wird diese Performance mit der vorgesehenen Partizipationsrate multipliziert. Beträgt letztere 100 Prozent, erzielt auch der Inhaber eines Garantie-Zertifikats einen Gewinn von 10 Prozent. Eine andere Möglichkeit der Performanceberechnung basiert auf der Durchschnittsbildung. An bestimmten Stichtagen wird aus der in diesem Zeitraum erreichten Performance des Basiswerts ein Durchschnittswert gebildet und mit der Partizipationsrate multipliziert. Kursausreißer nach unten oder oben werden so geglättet. Bei steigenden Kursen im Basiswert schneiden Anleger allerdings häufig besser mit der Performanceberechnung auf Basis des Schlusskurses ab.
Attraktive Variationen
Garantiezertifikate können wie andere Zertifikate auch unterschiedlich gestaltet sein. Rechnen Anleger etwa nur mit einem begrenzten Kursanstieg, so bieten sich Garantiepapiere mit einer Gewinnobergrenze (Cap) an. Zwar profitiert der Anleger nicht mehr an Kurssteigerungen des Basiswerts, die über den Cap hinausgehen, dafür partizipiert er bis zum Cap mit einer attraktiven Partizipationsrate. Gerade im aktuellen Umfeld relativ hoher Volatilitäten kann sich ein Cap, der einem Verkauf einer Call-Option gleicht, besonders auszahlen.
In der durch die Finanzkrise immer noch angespannten Marktsituation lohnt sich daher ein Vergleich der verschiedenen Garantie-Zertifikate. Denn die Konditionen hängen auch von der Bonitätsbewertung jedes Anbieters ab insoweit dieser sein Credit Rating durch entsprechende Konditionen an die Investoren weitergibt. Da die Risikoprämien vieler US-Banken im Vergleich zu anderen Instituten aufgrund der Immobilienkrise immer noch höher sind, sollte sich das auch in günstigeren Zertifikatebedingungen widerspiegeln, wie es etwa bei Goldman Sachs der Fall ist.
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