Analyse
19:15 Uhr, 07.06.2024

GAMESTOP – Roaring Kitty LEBT und ist nicht in Haft!

Quartalszahlen, Kapitalerhöhung, Roaring-Kitty-Livestream, etliche Volatilitätsunterbrechungen... Was ist da los? Und warum sieht Keith Gill so lädiert aus?

Erwähnte Instrumente

  • Gamestop Corp.
    ISIN: US36467W1099Kopiert
    Kursstand: 30,920 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Gamestop Corp. - WKN: A0HGDX - ISIN: US36467W1099 - Kurs: 30,920 $ (NYSE)

Wurde Keith Gill alias Roaring Kitty wegen Marktmanipulation hopsgenommen und konnte deshalb seinen Livestream nicht starten? Nein, natürlich nicht. Roaring Kitty hat seinen Livestream absichtlich fast eine halbe Stunde zu spät gestartet und herumgescherzt, dass er noch am Leben sei.

„Oh verdammt. Geht es mir gut? Oh verdammt. Das war knapp. (....) Oh Mist, ich lebe... irgendwie“, meinte der mit Kopf- und Armverband verkleidete Keith Gill nach dem Vorspann mit obligatorischen Katzenvideos und alberte weiter herum. Als der Kurs von Gamestop etwas anzog, meinte Gill: „Der Kurs geht hoch (…) Darf ich sagen, dass er hochgeht?“ und fragte etwas später: „Darf ich über Gamestop reden?“

Anschließend machte sich Gill ein Bier auf und lobte den Gamestop-CEO und -Investor Ryan Cohen, der versuche, das Ruder bei dem Videospielehändler herumzureißen und jetzt auf einem riesigen Cashberg sitze.

Als der Kurs einbrach, fragt Gill: „Wo ist der Schleudersitzknopf?“ Später zeigte Gill seinen E*Trade-Account. „Sind meine Positionen noch da? Lasst mich mal schauen!“ Damit bezog sich Gill wohl auch auf Presseberichte, wonach E*Trade darüber nachdenke, ihn wegen Marktmanipulation von der Plattform zu schmeißen. Als der Kurs mehr als 40 % im Minus notierte, drohte Roaring Kitty damit, den Livestream zu beenden. Nach rund 50 Minuten war der Spuk dann tatsächlich vorbei.

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Quelle: Youtube

Unterdessen hat Gamestop am Freitag seine Quartalszahlen veröffentlicht und außerdem noch einmal eine riesige Kapitalerhöhung angekündigt. Dadurch werden die Gamestop-Aktionäre erneut verwässert, was auch den Kurs belastete. Ausgegeben werden können bis zu 75 Mio. weitere Aktien, was ca. 21 % der bisherigen Aktien entspricht. Andererseits vergrößert sich der Cashberg noch, auf dem Gamestop sitzt.

Im ersten Quartal hat Gamestop schlechter abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz sank um 28,7 % auf 881,8 Mio. USD. Wegen einer verringerten Kostenbasis konnte allerdings das operative Ergebnis von -58,4 Mio. USD auf -50,6 Mio. USD verbessert werden. Unter dem Strich wurde ein Nettoergebnis von -32,3 Mio. USD (vorläufig -27 bis -37 Mio. USD) verbucht, nach -50,5 Mio. USD vor einem Jahr. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von -0,17 USD auf -0,11 USD. Auf bereinigter Basis beträgt das Ergebnis -0,12 USD, während die Analysten mit -0,09 USD gerechnet hatten.

Fazit: Die Gamestop-Aktie schmierte am Freitag trotz Roaring-Kitty-Livestream ab. Vor allem die schlechten Zahlen und die Kapitalerhöhung belasteten den Kurs. Der Livestream von Keith Gill war stellenweise zwar unterhaltsam, beschleunigte letztlich aber die Abwärtsbewegung, weil Roaring Kitty nichts Unerwartetes zu bieten hatte. Die Gamestop-Aktie sank während des Livestreams auf neue Tagestiefs und wurde mehrfach vom Handel ausgesetzt.

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