GAFAM - Korrektur bietet Einstiegschance
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- Mini Future Long auf GAFAM ARKursstand: 9,680 € (Morgan Stanley) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
Die Meldung von einem Erfolg der Covid-19-Impfstoffstudie von Biontech und Pfizer führte zu einer wahren Achterbahnfahrt an den Börsen. Während die großen Corona-Verlierer aus dem Bereich Tourismus sowie konjunktursensible Werte generell in die Höhe schossen, kam es bei Werten, die mit E-Commerce, Heimarbeit oder Digitalisierung zu tun haben, zu Gewinnmitnahmen. Darunter litten auch die Big Techs Alphabet (Google), Apple, Facebook, Amazon und Microsoft – besser bekannt als GAFAM.
Allerdings ist es viel zu früh, auf ein Endes des Siegeszugs des Fünferpacks zu setzen. Das zeigen auch wieder die jüngsten Quartalszahlen auf eindrucksvolle Weise. Als erstes Unternehmen hat Microsoft berichtet. Der Gewinn des Softwarekonzerns nahm um 30 Prozent auf 13,9 Mrd. Dollar und der Umsatz um 12 Prozent auf 37,2 Mrd. Dollar zu. Wachstumstreiber waren das boomende Cloud-Geschäft mit IT-Diensten im Internet. Starker Nachfrage erfreuten sich zudem das Gaming-Geschäft rund um die Xbox-Spielkonsole und Microsofts „Surface“-Tablets.
Auch bei Amazon ist kein Ende des Wachstums in Sicht. Der Trend zum Einkauf im Internet verhalf dem weltgrößten Online-Händler in der Corona-Krise zu glänzenden Geschäften. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz um 37 Prozent auf 96,1 Mrd. Dollar, der Gewinn verdreifachte sich auf 6,3 Mrd. Dollar. Für das laufende Viertel mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft stellte Amazon Erlöse zwischen 112 Mrd. und 121 Mrd. Dollar in Aussicht. Doch fiel die Gewinnprognose niedriger aus erwartet.
Zu gar keiner Prognose konnte sich der Computer- und Unterhaltungselektronikkonzern Apple durchringen – wegen der Pandemie. Das stieß Anlegern ebenso sauer auf wie das schwächelnde Chinageschäft. Dennoch konnte Apple den Umsatz insgesamt um ein Prozent auf 64,7 Mrd. Dollar steigern. Die spannende Frage wird nun sein, ob das Weihnachtsquartal für das neue iPhone 12 genauso stark läuft wie gewohnt. Erste Signale aus dem Unternehmen weisen auf eine lebhafte Nachfrage hin.
Facebooks Geschäft hat einen Schub bekommen, weil mehr Firmen in der Pandemie auf der Suche nach neuen Erlösen ins Internet gehen. Der vor allem mit Werbung erzielte Umsatz stieg um 22 Prozent auf 21,2 Mrd. Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 7,85 Mrd. Dollar übrig – ein Plus von 29 Prozent. Neue Angebote wie Facebook Shops und Facebook Dating dürften für frische Wachstumsimpulse sorgen.
Zwar kam es nach den Zahlen zu überwiegend negativen Kursreaktionen. Doch sind die in erster Linie der schlechten Stimmung am Gesamtmarkt geschuldet. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet hingegen zog nach den Zahlen kräftig an. Während der Gewinn um fast 60 Prozent auf 11,2 Mrd. Dollar gestiegen ist, kamen die Erlöse um 14 Prozent auf 46,2 Mrd. Dollar voran. Neben dem klassischen Anzeigengeschäft florierten auch die Werbeerlöse der Video-Tochter Youtube und das Cloud-Geschäft.
Auch im Hinblick auf eine mögliche Zerschlagung sollten Anleger nicht nervös werden. Denn zerlegt in Einzelteile sind die GAFAM-Konzerne sicherlich noch deutlich mehr wert. Insgesamt halten wir die Konsolidierung bei den Aktien für gesund. Zudem eröffnet sie eine Kaufchance für ein Mini Long-Zertifikat von Morgan Stanley (ISIN DE000MC905B1).
CHRISTIAN SCHEID
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