Fusionsverbot: Deutsche Börse strengt Klage vor dem EuGH an
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Frankfurt/ Brüssel/ New York (BoerseGo.de) - Die Deutsche Börse wehrt sich gegen das Votum der EU-Kommission, die in ihrer Funktion als europäische Wettbewerbsbehörde die avisierte Fusion mit der New Yorker Börse vor sieben Wochen untersagt hatte. Demnach beschloss der Aufsichtsrat des DAX-Konzerns am späten Montagabend, beim Europäischen Gerichtshof eine entsprechende Klage einzureichen. „Die Deutsche Börse AG ist der Ansicht, dass mehrere Aspekte der Entscheidung fehlerhaft sind“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens von Montagabend.
Die Deutsche Börse geht in ihrer Klage insbesondere gegen die aus ihrer Sicht zweifelhaften Marktdefinition der Brüsseler Wettbewerbshüter vor. Die EU-Kommission hatte die Fusion untersagt, da sie Bedenken vor einer monopolähnlichen Situation im Markt mit Derivaten anmeldete. Die Börse-Tochter Eurex und die NYSE-Tochter Liffe wären auf mehr als 90 Prozent Marktanteil gekommen. Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni hatte Brüssel damals eine "realitätsfremd verengte Marktdefinition" vorgeworfen. Die Börsen hatten argumentiert, die EU hätte auch den außerbörslichen Handel berücksichtigen müssen. Nur zehn Prozent des weltweiten Handels mit europäischen Derivaten würden auf dem 700 Milliarden Dollar schweren Markt über Börsen verkauft.
Ferner verlangt der Konzern Schadenersatz. Die Vorbereitungen der Fusion hatten den Frankfurter Börsenbetreiber rund 80 Millionen Euro gekostet.
Am Montag gab die Deutsche Börse zudem eine wichtige Personalie bekannt. Der ehemalige Allianz-Vorstand Joachim Faber soll neuer Aufsichtsratschef werden. Er löst damit Manfred Grentz ab, der aus Altersgründen abtritt. Über die Wahl Fabers zum neuen Vorsitzenden des Kontrollgremiums müssen die Aktionäre auf der nächsten Hauptversammlung entscheiden.
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