Für Adidas stehen die Sterne günstig
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Was waren das noch für Zeiten, als Fußball noch ein Sport für „richtige“ Männer war und die Länge der Stollen, mit denen das Schienbein des Gegners maltraitiert wurde, noch mehr galt als Kickstiefel in poppigen Trendfarben. Auch hautenge, die mühsam antrainierte Bauchmuskelmasse betonende Shirts mit reichlich Lametta wie bei einem Sterne-General gab es damals noch nicht, von den rauf und runter tätowierten Gliedmaßen der Profis ganz zu schweigen. Mit der starken Kommerzialisierung des einstigen Arbeitersports bekamen Äußerlichkeiten eine immer wichtigere Bedeutung. Kein Wunder, dass die sogenannten Fans jetzt unmittelbar nach dem WM-Sieg der Deutschen den Sportartikelgeschäften die Bude einrennen, um sofort wieder das allerneueste Trikot mit dem sogenannten „vierten“ Stern für die Anzahl der seit 1954 errungenen Titel zu ergattern, um in ihrem persönlichen Umfeld nicht „schlecht“ auszusehen. Die alles andere überschattende und gleichzeitig beruhigende Nachricht nach dem Sieg am Sonntagabend war deshalb auch: Seit Mitternacht läuft die Produktion des beliebten „4-Sterne-Fetischs“ mit goldenem Weltmeister-Logo in China auf Hochtouren und soll ab Dienstag hierzulande verfügbar sein. Im Adidas-Online-Shop waren die neuen Deutschland-Leibchen in den gängigsten Größen freilich bereits am Montagmorgen vergriffen. Der um fünf Euro höhere Preis von 84,95 Euro störte dabei niemanden. Dagegen dürften die zwei Mio. verkaufter DFB-Hemden mit nur drei Sternen jetzt bei vielen den Weg in die Altkleidersammlung antreten.
Egal wer siegt, Adidas gewinnt immer
Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller kann sich so oder so die Hände reiben, hätte er doch auch als Ausrüster des Finalgegners Argentinien bei dessen Sieg die entsprechenden blau-weißen „Helden-Trikots“ geliefert. Dabei gelang Adidas in diesen Tagen ein weiterer Coup, wurde doch am Montag auch der Abschluss eines Ausstatter-Vertrages mit dem englischen Traditionsclub Manchester United über die nächsten zehn Jahre bekannt, der dem Unternehmen einen Umsatz von umgerechnet 1,9 Mrd. Euro in die Kassen spülen soll. Bislang wurde „Manu“ noch vom Hauptkonkurrenten Nike versorgt. Der fränkische Sportartikelhersteller untermauert dadurch seine Position als weltweit führende Fußballmarke, wie Adidas-Chef Herbert Hainer betonte. Für die im ersten Halbjahr zu den großen Verlierern im DAX gehörende Aktie gab es nach den positiven Nachrichten zu Wochenbeginn zunächst kein Halten mehr. Die Analysten bleiben vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen bei Adidas aber erst einmal vorsichtig. So haben Chiara Battistini von JP Morgan und Fred Speirs von der UBS ihr Kursziel von 90 bzw. 91 Euro auf jeweils 88 Euro gesenkt, halten aber ebenso an ihrer Kaufempfehlung fest, wie Ingbert Faust von Equinet, der weiterhin bei der Zielmarke von 90 Euro bleibt. Belastend auf das Ergebnis könnten bei Adidas die negativen Währungseffekte, höhere Marketingausgaben für die WM in Brasilien, sowie die politischen Risiken in Russland wirken. Dagegen läuft das Geschäft in China und Südeuropa wieder besser und die Nordamerikaner entdecken durch das Mega-Spektakel gerade den Soccer für sich, was ebenfalls die Umsätze in dem American Football- und Hockey-Land beflügeln sollte.
Bonus-Langläufer mit ordentlicher Rendite
Anleger könnten vor diesem Hintergrund statt zu einem Direktinvestment auch zu der einen oder anderen Zertifikate-Struktur greifen. Dabei lassen sich im Bonus-Bereich aktuell zumindest noch ganz ordentliche Renditen erzielen, wenn man auf Produkte mit einer etwas längeren Laufzeit bis Dezember 2015 und einem Puffer von gut 20 Prozent setzt. Hier bietet ein bei 90 Euro gecapptes Papier der Deutschen Bank (DT4E2C) einen maximalen Seitwärtsertrag von knapp 14 Prozent bzw. 9,37 Prozent p.a. Mit einer unbegrenzten Partizipation nach oben sind es bei einem Commerzbank-Zertifikat mit ähnlicher Ausstattung (CB8N2P) immerhin noch gut neun Prozent bzw. 6,29 Prozent p.a. im Seitwärtsmarkt. Wer einen Sicherheitspuffer von nicht ganz 25 Prozent haben möchte, auch kein Problem. Die Seitwärtsrendite beträgt dann allerdings nur noch gut sechs Prozent oder 4,33 Prozent aufs Jahr gerechnet. Zu beachten sind bei allen drei Produkten Aufgelder zwischen etwa sechs und neun Prozent, die im Falle eines Schwellenbruchs verloren gehen würden.
Bonus-Zertifikate auf Adidas:
WKN |
Emi. |
Bonus-Typ |
Barriere |
Puffer |
Bonus-Level/Cap |
Fälligkeit |
Seitwärts-Rendite |
Aufgeld |
DT4E2C |
DB |
Capped |
58 € |
20,73 % |
90 €/90 € |
23.12.15 |
13,75 % 9,37 % p.a. |
8,13 % |
CB8N2P |
COBA |
Classic |
58 € |
20,73 % |
85 €/- |
24.12.15 |
9,18 % 6,29 % p.a. |
6,37 % |
DT0D76 |
DB |
Classic |
55 € |
24,85 % |
85 €/- |
23.12.15 |
6,29 % 4,33 % p.a. |
9,27 % |
Discounter als „Allzweck-Waffe“
Eine weitere Möglichkeit in Adidas über ein Zertifikat zu investieren, sind Discounter. Um hier die maximale Rendite erzielen zu können, müssen allerdings bei den beiden ausgesuchten ebenfalls etwas länger laufenden Produkten der Deutschen Bank die Caps bei 82 Euro (DT2ULF) bzw. 90 Euro (DT2274) bis zum Ende der Laufzeit im September 2015 bzw. Juni 2016 tatsächlich erreicht werden. In jedem Fall steigt der Anleger bei den Papieren aber mit einem Einstiegsrabatt von mehr als fünf bzw. über sechs Prozent ein und verbilligt dadurch sein Investment.
Discount-Zertifikate auf Adidas:
WKN |
Emi. |
Discount-Typ |
Cap |
Discount |
Fälligkeit |
Seitwärts-Rendite |
Briefkurs |
DT2ULF |
DB |
Classic |
82 € |
5,19 % |
22.09.15 |
18,45 % 15,34 % p.a. |
69,23 € |
DT2274 |
DB |
Classic |
90 € |
6,11 % |
21.06.16 |
31,35 % 15,14 % p.a. |
68,54 € |
Adidas-Sprinter – so sehen Sieger aus
Ausgesprochen attraktiv stellen sich derzeit die Sprinter der DZ-Bank auf den Sportartikelhersteller dar, die mit Laufzeiten bis maximal Juni 2016 erhältlich sind. Insbesondere zwei im Juni 2015 fällige Zertifikate bieten ein interessantes Chance-Risiko-Profil. Wählt man das Papier mit einer Basis bei 70 und einem Cap bei 80 Euro (DZZ01F), so erhält man bei Fälligkeit eine maximale Rückzahlung von 90 Euro, wenn die Aktie mindestens auf Höhe des Caps notiert. Das würde etwa einem Anstieg bei der Aktie von rund 9,5 Prozent entsprechen. Da der Kurs in der durch Basis und Cap festgelegten Bandbreite verdoppelt wird, würde dies beim Zertifikat gleichzeitig zu der Maximalrendite von über 23 Prozent bzw. knapp 25 Prozent p.a. führen. Unterhalb von 70 Euro wäre der Anleger auf der anderen Seite nicht schlechter als der Direktinvestor gestellt und würde nur einfach an einem möglichen Verlust partizipieren. Bei der Variante, die eine Verdopplungschance zwischen 75 und 85 Euro (DZZ01G) ermöglicht, würde die maximale Rendite sogar mehr als 30 Prozent betragen. Der Basiswert müsste hier allerdings um ca. 16,50 Prozent an Wert zulegen. Beide Produkte werden aktuell ohne Aufgeld gegenüber der Aktie angeboten. Wer nach einen noch etwas defensiveren Sprinter sucht, wird bei einem bis Dezember 2015 laufenden Papier fündig. Der Hebel wirkt bei diesem Produkt bereits ab 64 Euro bis zum Cap bei 76 Euro. Legt die Aktie also gut vier Prozent an Wert zu, kann sich der Anleger über eine erstaunliche Rendite von fast 21 Prozent freuen. Wegen der niedrigen Basis und des trotzdem aktuell nicht höheren Preises als beim Basiswert, bietet das Papier momentan sogar eine Seitwärtsrendite von knapp 12,5 Prozent.
Sprint- Zertifikate auf Adidas:
WKN |
Emi. |
Start |
Stopp |
Hebel |
Auszahl. max. |
Rendite max. |
Bewert. Tag |
Briefkurs |
DZZ01F |
DZ |
70 € |
80 € |
2 |
90 € |
23,30 % 24,81 % p.a. |
26.06.15 |
73,18 € |
DZZ01G |
DZ |
75 € |
85 € |
2 |
95 € |
30,64 % 32,68 % p.a. |
26.06.15 |
72,93 € |
DZZ01H |
DZ |
64 € |
76 € |
2 |
88 € |
20,88 % 13,95 % p.a. |
28.12.15 |
72,92 € |
Der Börse Go Tipp:
Greift der Anleger bei Adidas zu einer Zertifikate-Struktur statt zu einem Direktinvestment, könnte er mit dem nicht gerade preiswerten 4-Sterne-Trikot möglicherweise auch noch zusätzlich seine Familie ausrüsten. Während Bonus-Zertifikate auf den Sportartikelriesen aktuell nicht das vergleichsweise attraktivste Chance-Risiko-Profil bieten, kann man gerade bei einem etwas länger laufenden Sprinter den Hebel ohne jegliche Reue nutzen, da die Struktur hier noch nicht eingepreist ist.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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Ja, bei adidas steige ich ein, wenn der Dax die 8400 abgearbeitet hat - dann lohnt sich das richtig !