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12:09 Uhr, 17.11.2009

FTD: Drägerwerk will Siemens herauskaufen

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Hamburg (BoerseGo.de) - Der Medizin- und Sicherheitstechniker Drägerwerk will offenbar die Voraussetzung für einen Radikalumbau schaffen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) haben die Lübecker weitgehend die Konditionen festgezurrt, zu denen sie Siemens aus der Dräger-Medizintechniksparte herauskaufen können. Siemens hält derzeit 25 Prozent an der Medizintechniksparte von Drägerwerk. Die Trennung von Siemens würde es Firmenchef Stefan Dräger ermöglichen, sein zuletzt alarmierend gewinnschwaches Unternehmen neu aufzustellen, so die FTD. Er plane, die bislang weitgehend autonom agierenden Konzernsparten Medizin und Sicherheit zu verschmelzen, um so Kosten zu sparen. Beide Einheiten kamen von Januar bis September 2009 bei einem Gesamtumsatz von 1,35 Milliarden Euro nur auf eine Vorsteuerrendite von 2,1 Prozent - nach 6,1 Prozent im Vorjahresvergleich.

Dräger ist die volle Kontrolle über seinen Konzern mit knapp 11.000 Beschäftigten laut FTD einen finanziellen Kraftakt wert: Derzeit sei geplant, Siemens für die 25 Prozent mindestens rund 230 Millionen Euro zu überweisen. Das wäre knapp das 17-Fache des Siemens-Anteils am Jahresgewinn der Sparte 2008 von 55 Millionen Euro. Zudem werde diskutiert, Siemens in einer Art Besserungsschein noch einmal einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu überweisen, falls sich das Geschäft unter alleiniger Dräger-Regie gut entwickelt. Weil Dräger von Investoren und bei Banken dafür nicht genügend Mittel einwerben konnte, soll nach aktuellem Stand Siemens mit einem Verkäuferkredit (Vendor Loan) einspringen. Als Volumen sei etwa ein Viertel des Kaufpreises im Gespräch, also rund 60 Millionen Euro.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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