Analyse
09:40 Uhr, 06.04.2023

FROSTA - Gutes Essen, gute Aktie?

Die meisten werden die Tiefkühlprodukte von Frosta kennen. Dass sich damit gutes Geld verdienen lässt, beweist das Unternehmen seit Jahrzehnten. Wir schauen uns an, wie das vergangene Geschäftsjahr für die Norddeutschen verlaufen ist.

Erwähnte Instrumente

  • FRoSTA AG
    ISIN: DE0006069008Kopiert
    Kursstand: 61,200 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • FRoSTA AG - WKN: 606900 - ISIN: DE0006069008 - Kurs: 61,200 € (L&S)

Frosta produziert in drei Werken in Deutschland sowie einem Werk in Polen und bedient die Märkte in Deutschland, Italien, Polen, Österreich und Osteuropa mit Tiefkühlgerichten. Seit nunmehr 20 Jahren gibt es das Frosta-Reinheitsgebot, nach welchem das Unternehmen bei der Herstellung seiner Markenprodukte auf Farbstoffe, Aromen, Stabilisatoren, Emulgatoren und Geschmacksverstärker verzichtet. Neben Fertiggerichten wie zum Beispiel Hühnerfrikassee, Paella und Fisch werden auch Obst, Gemüse und Kräuter angeboten. Seit 2020 bietet Frosta auch eine pflanzliche Alternative zu Fisch an.

Marktanteil gesteigert

Für 2022 weist Frosta einen um 9,8 Prozent höheren Konzernumsatz von 579,1 (Vorjahr 527,2) Mio. EUR aus. Damit hat sich die Gesellschaft besser entwickelt als der deutsche Tiefkühlkostmarkt, der im Wert um 3 Prozent und in der Menge sogar um 8 Prozent rückläufig war. Auf Deutschland entfielen ungefähr 60 Prozent des Umsatzes. Im Geschäftsbereich Frosta, der das Marken- und Industriegeschäft umfasst, stiegen die Erlöse um rund 17 Prozent auf 392,5 Mio. EUR. Im zweiten Bereich Copack, welcher das Handelsmarkengeschäft abbildet, war ein leichter Rückgang von 2,3 Prozent auf 186,5 Mio. EUR zu verzeichnen.

Auf Produktebene lag der Fokus auf der Einführung innovativer, veganer Speisen. Als Neuigkeiten präsentierte das Unternehmen drei koreanische Street Food-Gerichte. Vor kurzem kam außerdem das vegane Frosta-Fischstäbchen ohne Zusatzstoffe in den Handel.

Dass das EBIT um 10,5 Prozent auf 34,5 (VJ 38,6) Mio. EUR gesunken ist, lag vor allem an den teilweise explosionsartig gestiegen Kosten für fast alle Rohmaterialien und Energie. Preiserhöhungen wurden zwar durchgeführt, diese wirken sich aber erst zeitverzögert aus. Um die Produktion sicherstellen zu können wurden die externen Lagerkapazitäten ausgebaut, was das Ergebnis zusätzlich belastete. Der Jahresüberschuss ging um 15 Prozent auf 24,3 (VJ 28,6) zurück, was einem Ergebnis je Frosta-Aktie von 3,57 (VJ 4,20) Euro entspricht. Den Aktionären wird eine unveränderte Dividende in Höhe von 1,60 Euro vorgeschlagen.

Beim Blick in die Konzernbilanz fällt auf, dass das Vorratsvermögen um gute 40 Prozent gestiegen ist, um die Warenversorgung abzusichern. Die Finanzierung erfolgte zum Teil durch Eigenmittel und durch die Aufnahme von Darlehen in Höhe von 20 Mio. EUR. Dennoch blieb die Eigenkapitalquote mit 53,6 (VJ 59,3) Prozent auf einem sehr komfortablen Niveau. Der Finanzmittelbestand stellte sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember auf 1,1 (VJ 7,2) Mio. EUR.

Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind naturgemäß mit einigen Unsicherheiten behaftet. Neben den Auswirkungen des Ukrainekriegs und der anhaltend hohen Inflation spielt für Frosta auch die Entwicklung der Ernte eine große Rolle. Schwächere Ernten führen konsequenterweise zu einem Anstieg der Rohmaterialien. Der Vorstand stellt für 2023 ein Umsatzwachstum zwischen 10 und 15 Prozent in Aussicht bei einer Nettomarge von 3 bis 5 Prozent. Daraus ergibt sich ein Jahresgewinn in der Spanne von ca. 19,1 bis 33,3 Mio. EUR.

Fazit: Frosta ist ein sehr gut geführtes Unternehmen. 43 Prozent der Aktien liegen in den Händen der Gründerfamilie Ahlers, die auch im Vorstand und Aufsichtsrat vertreten ist. Das sorgt für Stabilität und Kontinuität. Die Produkte von Frosta sind zwar teurer als die der Konkurrenz, dafür aber auch qualitativ besser. Zudem ist das Unternehmen einer der Innovationsführer der Branche. Leider ist die Frosta-Aktie seit einigen Jahren nur noch im Freiverkehr gelistet und damit vom Radar vieler Investoren verschwunden. An schwachen Tagen halt ich einen Einstieg für interessant. Da die Liquidität nicht sehr hoch ist, sollten Orders stets limitiert werden!

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 579,10 655,00 733,00
Ergebnis je Aktie in EUR 3,57 3,85 4,30
KGV 18 16 15
Dividende je Aktie in EUR 1,60 1,65 1,70
Dividendenrendite 2,54 % 2,62 % 2,70 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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