Freundliche Tendenz an den Aktienmärkten
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Überwiegend positive Tendenz an den internationalen Aktienmärkten. Beige Book der FED sowie gute Unternehmenszahlen boten den Kursen deutliche Unterstützung. Zum Wochenschluss setzten jedoch wieder Gewinnmitnahmen ein.
USA: Per saldo kaum verändert
Mit insgesamt nur geringen Bewegungen gingen die amerikanischen Aktienmärkte aus der vergangenen Handelswoche. Vor allem Unternehmensberichte bestimmten das Geschehen und fanden vielfach das Wohlgefallen der Investoren. Daneben standen aber auch die Zeichen zur Konjunkturentwicklung auf Grün. In ihrem aktuellen Beige Book hat die US-Notenbank dem Wirtschaftswachstum eine robuste Entwicklung bescheinigt. Trotz höherer Energiekosten sei der Inflationsdruck insgesamt gleich geblieben und auch die Arbeitsmarktlage habe sich grundsätzlich weiter verbessert.
Letzteres wurde am Donnerstag erneut bestätigt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der Vorwoche nur leicht auf 310.000 gestiegen. Der am Freitag gemeldete BIP-Zuwachs für das zweite Quartal von 3,4 Prozent drückte zuletzt jedoch wieder auf die Stimmung, da teilweise mit einer stärkeren Dynamik gerechnet wurde.
Eine Vielzahl an Quartalszahlen prägte in den vergangenen Tagen das US-Börsenklima. Positive Impulse gingen unter anderem vom Chiphersteller Texas Instruments und dem Rüstungsunternehmen Lockheed Martin aus. Dagegen landete das Chemieunternehmen DuPont nach einer Korrektur seiner Jahresprognose auf der Verliererliste. Unabhängig von Quartalszahlen legte General Motors leicht zu. Auslöser war der Verkauf von Autokreditverträgen in Höhe von 55 Mrd. USD an die Bank of America. Damit kann die Finanzsparte von GM mehr Autos finanzieren, ohne die Bilanz übermäßig zu beanspruchen. Im Technologiebereich sorgte ferner Amazon.com für zuversichtliche Stimmung. Der Online-Einzelhändler meldete zwar einen Gewinnrückgang von 18 auf 12 Cent je Aktie. Damit lag das Ergebnis jedoch deutlich besser als im Vorfeld von den Marktteilnehmern befürchtet wurde. Der Aktienkurs schnellte nach der Präsentation um über 18 Prozent in die Höhe und verhalf auch einigen Konkurrenten zu steigenden Kursen. Der Nasdaq Composite Index legte vor diesem Hintergrund zu und erreichte den höchsten Stand seit Juni 2001. Mit dazu beigetragen hat ebenfalls Starbucks. Die Kaffeehauskette konnte die Gewinn- und Umsatzerwartungen übertreffen. Zudem traf die Anhebung der Jahresprognose den Geschmack der Anleger, sodass der Aktienkurs am Donnerstag kräftig anzog.
Japan: Freundlich
An der Tokioter Börse setzte sich die Aufwärtsbewegung der letzten beiden Monate fort und der Nikkei 225 Index erreichte wieder sein bisheriges Jahreshoch von Anfang März. Der Schwung wurde vor allem von positiven Konjunkturnachrichten ausgelöst. So gab die Regierung einen Rückgang der Arbeitslosenquote bekannt und die Industrieproduktion stieg im Juni im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent. Von Seiten der Unternehmen kamen dagegen uneinheitliche Signale. Japans führende Mobilfunkgesellschaft NTT DoCoMo konnte im vergangenen Quartal trotz eines harten Wettbewerbs ihr Ergebnis verbessern. Dagegen fielen bei den Elektronikkonzernen Sony, Toschiba und NEC die Geschäftszahlen unbefriedigend aus. Besser verlief das Quartal bei den Konkurrenten Matsushita und Fujitsu. Die Anleger hatten im Vorfeld allerdings schon vielfach mit Enttäuschungen gerechnet und reagierten hauptsächlich auf die positiven Meldungen.
Europa: Kurssprung bei DaimlerChrysler treibt DAX weiter voran
Für Europas Börsen war der Sommer bislang sehr sonnig. Die Anleger konnten sich über deutlich steigende Kurse freuen, auch wenn das konjunkturelle Umfeld weiterhin eher bewölkt ist. Eine leichte Aufhellung ließ in dieser Hinsicht jedoch der Ifo-Geschäftsklimaindex erkennen. Die aufwärts gerichtete Tendenz an den Aktienmärkten setzte sich auch in den letzten Tagen fort. Vor allem Unternehmensdaten zum zweiten Quartal beflügelten die Kurse. Beispielsweise konnten der britische Pharmakonzern AstraZenca und der Wolfsburger Autobauer VW mit ihren Zahlen überzeugen. Ein deutlicher Paukenschlag war zudem der überraschend angekündigte Rückzug von DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp. Mit dem Schritt kamen Spekulationen auf, dass die Misere um die Mercedes Car Group (Mercedes, Smart, Maybach) schlimmer als bislang vermutet sein könnte. Die Berufung von Dieter Zetsche als Nachfolger fand gleichzeitig breites Lob, da er bereits die US-Tochter Chrysler aus schwerer Krise wieder zurück in ruhiges Fahrwasser geführt hat. Die Anleger honorierten die Ankündigung am Donnerstag mit einem Kursplus von rund 9 Prozent. Der DAX profitierte spürbar davon und überwand die Marke von 4.900 Punkten, ehe am Freitag Mitnahmeeffekte den Index wieder unter diese Linie fallen ließen. Doch nicht alle DAX-Werte zeigten sich in freundlicher Verfassung. So mussten Siemens und Infineon im Wochenverlauf Einbußen hinnehmen. Unter Druck geriet auch das Pharmaunternehmen Schering, das seine Strategie für die Zulassung eines Darmkrebsmittels überarbeiten wird.
Ausblick: US-Arbeitsmarktdaten am Freitag
Die Quartalsberichtssaison ist in Europa noch im vollen Gange, während sie in den USA bereits wieder langsam abebbt. Die veröffentlichten Geschäftszahlen und Ausblicke könnten bei dem einen oder anderen Titel zu stärkeren Bewegungen führen. Von Konjunkturseite werden sich die Blicke der Anleger insbesondere auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag richten. Aber auch schon zuvor stehen aus den USA mit dem ISM-Index, den Haushaltseinkommen sowie dem Pkw-Absatz mehrere marktrelevante Wirtschaftsindikatoren auf dem Programm. In Europa erscheinen zudem die Einkaufmanagerindizes für Deutschland, Frankreich und die Eurozone sowie die deutsche Industrieproduktion im Juni. Am Donnerstag trifft sich der EZB-Rat. Eine Änderung der Leitzinsen ist aktuell jedoch nicht zu erwarten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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