Analyse
09:45 Uhr, 02.08.2023

FRESENIUS – Mehr Licht als Schatten

Der Gesundheitskonzern kann einige Fortschritte in Bezug auf den laufenden Umbau der Unternehmensgruppe vorweisen. Es läuft aber noch nicht überall so ganz rund.

Erwähnte Instrumente

  • Fresenius SE & Co. KGaA - WKN: 578560 - ISIN: DE0005785604 - Kurs: 28,680 € (XETRA)

Der Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr um 4 Prozent auf 20,58 (VJ 19,74) Mrd. EUR, währungsbereinigt belief sich das Plus sogar auf 6 Prozent. Ohne die Tochter Fresenius Medical Care FMC, die entkonsolidiert wird, lag der Umsatz bei 11,10 (VJ 10,48) Mrd. EUR.

Das bereinigte EBIT ohne FMC ging um 4 Prozent auf 1,11 (VJ 1,15) Mrd. EUR zurück und der entsprechende Konzernüberschuss fiel um 17 Prozent auf 683 (VJ 824) Mio. EUR. Das Ergebnis je Fresenius-Aktie stellte sich auf 0,76 (VJ 1,42) Euro.

Der operative Konzern-Cashflow stieg hingegen auf 1,36 (VJ 1,12) Mrd. EUR, was vor allem an FMC lag. Ohne FMC fiel der Cashflow auf 317 (VJ 335) Mio. EUR.

Die Division Fresenius Kabi erlöste mit 3,99 (VJ 3,74) Mrd. EUR sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Das EBIT stieg um 2 Prozent auf 574 (VJ 564) Mio. EUR. Vor allem der Pharmabereich konnte eine zunehmend dynamische Entwicklung aufweisen.

Im Segment Fresenius Helios war ein Umsatzzuwachs um 6 Prozent auf 6,18 (VJ 5,86) Mrd. EUR zu verzeichnen. Das EBIT stieg um ebenfalls zwei Prozent auf 622 (VJ 609) Mio. EUR. Besonders erfreulich war dabei die Entwicklung im spanischen Markt inklusive Lateinamerika. In Deutschland stach besonders die Zunahme komplexer Behandlungen hervor.

Die als Investment Company geführte Tochter FMC weist für das erste Halbjahr einen Umsatz in Höhe von 9,53 (VJ 9,31) Mrd. EUR bei einem EBIT von 755 (VJ 675) Mio. EUR aus. Hier taten sich besonders die beiden Bereiche Care Enablement und Care Delivery hervor. Zudem liegt man mit dem Transformationsprogramm FME 25 voll im Plan.

Eine Baustelle ist hingegen noch Fresenius Vamed. Die Erlöse wurden zwar um 4 Prozent auf 1,11 (VJ 1,08) Mrd. EUR gesteigert, das EBIT rutschte mit minus 47 (VJ 19) Mio. EUR aber in den roten Bereich. Projektverzögerungen sowie Portfolioanpassungen im Rahmen der Umstrukturierung führten zum negativen Ergebnis.

Nach wie vor drückt Fresenius eine recht hohe Nettoverschuldung, die per 30. Juni auf 25,71 (VJ 25,01) Mrd. EUR leicht nach oben ging. Ohne FMC lagen sie bei 14,16 (VJ 13,31) Mrd. EUR. Die Eigenkapitalquote stellte sich auf 41,1 (VJ 42,2) Prozent.

Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 wurde bestätigt. Der Konzernumsatz soll um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Beim EBIT ohne FMC wird ein stabiler Wert bzw. ein Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet.

Fazit: Fresenius hat sich in 2023 bislang besser geschlagen als erwartet. Die von einigen Analysten befürchtete Gewinnwarnung blieb bislang aus. Der Konzernumbau schreitet planmäßig voran, was sich auch am Kurs der Fresenius-Aktie, die nur knapp unter ihrem Jahreshoch notiert, zeigt. Risikobewusste Anleger können an schwachen Tage wie heute den Aufbau erster Positionen in Erwägung ziehen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 40,84 41,92 43,75
Ergebnis je Aktie in EUR 3,08 2,72 3,11
KGV 9 10 9
Dividende je Aktie in EUR 0,92 0,97 1,03
Dividendenrendite 3,25 % 3,43 % 3,64 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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