Analyse
09:30 Uhr, 02.11.2023

FRESENIUS – Günstige Gesundheitsaktie

Der Konzernumbau bei Fresenius trägt erste Früchte. Nach einem guten Q3 hat der Gesundheitskonzern den Ausblick angehoben.

Erwähnte Instrumente

  • Fresenius SE & Co. KGaA - WKN: 578560 - ISIN: DE0005785604 - Kurs: 24,300 € (XETRA)

Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 2 % auf 5,52 (VJ 5,39) Mrd. EUR und das EBIT um 8 % auf 519 (VJ 480) Mio. EUR. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Zahlen um die Dialyse-Tochter Fresenius Medical CARE (FMC), die voraussichtlich im Dezember 2023 entkonsolidiert wird, bereinigt sind.

Nach neun Monaten steht ein Umsatzplus von 5 % auf 16,62 (VJ 15,86) Mrd. EUR zu Buche. Das EBIT landete mit 1,63 Mrd. EUR auf dem Vorjahresniveau. Vor allem aufgrund der gestiegenen Zinslast ging das Konzernergebnis um 14 % auf 1,11 (VJ 1,28) Mrd. EUR zurück. Inklusive von FMC ergibt sich aufgrund von Wertberichtigungen ein Konzernverlust in Höhe von 406 Mio. EUR nach einem Gewinn von 321 Mio. EUR im Vorjahr.

Fresenius fokussiert sich künftig auf die beiden Geschäftsfelder Fresenius Kabi (Generika) und Helios (Kliniken). Kabi weist für die ersten neun Monate einen Umsatz in Höhe von 6,01 (VJ 5,81) Mrd. EUR aus bei einem EBIT von 863 (VJ 844) Mio. EUR. Besonders erfreulich war die Entwicklung im Biopharmabereich durch die Einführung neuer Produkte im europäischen und US-Markt.

Im Teilkonzern Helios stiegen die Erlöse von Januar bis Ende September um 5 % auf 9,13 (VJ 8,69) Mrd. EUR. Das EBIT legte um 4 % auf 861 (VJ 831) Mio. EUR zu. Neben der positiven Entwicklung der Fallzahlen in Deutschland und Spanien trugen Kosteneinsparungen sowie Mittel aus dem staatlichen Energiehilfsfonds zum Ergebnisplus bei.

Für das Gesamtjahr 2023 erwartet das Fresenius-Management nun ein bereinigtes EBIT auf Vorjahresniveau. Bislang war ein Rückgang im einstelligen Prozentbereich nicht ausgeschlossen worden. Beim Konzernumsatz wird auch weiterhin mit einem organischen Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.

FMC ebenfalls mit Prognoseerhöhung

Auch bei der im MDAX notierten FMC laufen die Geschäfte etwas besser als ursprünglich erwartet. Nach neun Monaten steht ein Umsatzplus von 5 % auf 14,47 (VJ 14,40) Mrd. EUR zu Buche. Das bereinigte EBIT stieg um 14 % auf 1,19 (VJ 1,05) Mrd. EUR. Dazu trugen neben dem Transformationsprogramm FME25 auch der Verkauf von Beteiligungen bei, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Für 2023 wird für den Umsatz nach wie vor mit einem Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Beim Ergebnis zeigt man sich nun optimistischer und geht von einem Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Bislang war maximal von einem stabilen Wert ausgegangen worden.

Fazit: Es geht voran bei Fresenius. An der Börse kommt der Neunmonatsbericht gut an, die Fresenius-Aktie gehört aktuell zu den Gewinnern im DAX. Die Fokussierung auf Kabi und Helios erscheint sinnvoll und sollte den Konzern künftig stabilisieren. Nach dem Kursrückgang in den letzten Wochen ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau bei rund 25 Euro attraktiv bewertet, so dass an einen Einstieg oder auch an Nachkäufe gedacht werden kann.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 40,84 42,00 43,70
Ergebnis je Aktie in EUR 3,08 2,70 3,15
KGV 8 9 8
Dividende je Aktie in EUR 0,92 0,91 1,03
Dividendenrendite 3,76 % 3,71 % 4,20 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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