Analyse
10:40 Uhr, 14.06.2018

FRESENIUS MEDICAL CARE – Geduld ist auch eine Tugend

Fresenius Meidcal Care beeindruckte jahrelang mit der Performance. Seit 2015 ist aber die frühere Dynamik fast völlig aus der Aktie.

Erwähnte Instrumente

  • Fresenius Medical Care KGaA - WKN: 578580 - ISIN: DE0005785802 - Kurs: 86,500 € (XETRA)

Fresenius Medical Care ist ein Dialyse-Spezialist. Die ebenfalls im Dax notierte Fresenius SE ist die Muttergesellschaft. Die Aktie gehört zu den Dividenden-Aristokraten.

Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten:

Das einzige Verlustjahr (nach den vorliegenden Daten) ist das Jahr 1999. Damals musste das Unternehmen einen Verlust von 0,98 EUR je Aktie ausweisen. Seitdem erzielte es jedes Jahr einen Gewinn. Im Jahr 2012 erreichte das Unternehmen dabei eine zwischenzeitliche Spitze mit einem Gewinn von 3,62 EUR je Aktie. Danach sank der Gewinn einige Jahre. Seit 2016 hat sich dieser Trend aber wieder gewandelt. Seitdem steigt der Gewinn wieder. Im letzten Jahr erzielte Fresenius Medical Care mit 4,17 EUR je Aktie den bisher höchsten Gewinn in der Unternehmensgeschichte. Für 2018 wird aktuell ein Gewinn ja Aktie von 4,40 EUR erwartet. Für 2019 liegt die aktuelle Schätzung bei 4,93 EUR je Aktie.

Seit 2002 wird das Unternehmen in einer KGV –Spanne zwischen 24,40 und 15,10 gehandelt. Bei einem aktuellen Kurs von 86,28 EUR ergibt sich auf Basis der aktuellen Schätzungen für 2018 ein rechnerisches KGV von 19,61 und für 2019 eines von 17,50. Das 2018er KGV ist eher in der Mitte der üblichen Spanne, das 2019er KGV eher im unteren Teil. Somit ist Fresenius Medical Care zum aktuellen Zeitpunkt kaum als teuer zu bezeichnen.

1999 zahlte das Unternehmen erstmals Dividende. Es wurden 0,23 EUR je Aktie ausgeschüttet. Seitdem stieg die Dividende jedes Jahr an und erreichte letztes Jahr 1,06 EUR je Aktie. Für 2018 wird aktuell eine Dividende von 1,23 EUR je Aktie erwartet. 2019 soll sie bei 1,26 EUR je Aktie liegen. Mit weniger als 1,5 % ist die Dividendenrendite für 2019 aber trotz der anhaltenden Erhöhungen relativ bescheiden.

Wie sehen Analysten die Aktie?

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 19 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 93,85 EUR. Damit ergibt sich ein moderates Potenzial von 8,52 %.

11mal wird das Unternehmen positiv bewertet (8mal Kaufen, 3mal Übergewichten). 8mal bewerten Analysten Fresenius Medical Care mit Halten. Eine negative Einschätzung liegt nicht vor.

FRESENIUS-MEDICAL-CARE-Geduld-ist-auch-eine-Tugend-Chartanalyse-Alexander-Paulus-GodmodeTrader.de-1

Welchen Eindruck macht das Chartbild?

Fresenius Medical Care befindet sich in einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Der Startpunkt dieser Bewegung ist das Tief vom 24. September 2002 bei 6,659 EUR. Am 01. Februar 2018 erreichte der Wert sein aktuelles Allzeithoch bei 93,84 EUR.

Danach drehte der Wert nach unten und durchbrach sogar die wichtige Unterstützungszone zwischen 89,22 und 88,34 EUR. Er fiel bis 79,28 EUR zurück. Dort drehte die Aktie allerdings wieder nach oben und kletterte an die erwähnte Zone, die sich am 17. Mai als zu hohe Hürde herausstellte. In den letzten Wochen konsolidierte die Aktie unterhalb dieser Zone. Der Aufwärtstrend seit dem Jahrestief bei aktuell 82,80 EUR ist allerdings noch intakt.

Das Chartbild bietet aktuell einigen Interpretationsspielraum. Man könnte aktuell auch eine große Topformation in Form einer SKS sehen. In diesem Fall wäre die Aktie gerade dabei die rechte Schulter auszubilden. Eine derartige Sichtweise gewinnt aber erst mit dem Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends an Wahrscheinlichkeit.

Fresenius MC
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Fazit: Im Moment ist Geduld gefragt

Für mittel-langfristige orientierte Anleger ist es aktuell keine besonders gute Zeit, um in Fresenius Medical Care neu zu investieren. Sowohl Chartbild als auch Bewertung sind im eher neutralen Bereich.

Gelingt ein Ausbruch über 89,22 EUR würde sich zumindest des Chartbild verbessern. In diesem Fall wäre ein Anstieg an das Allzeithoch bei 93,84 EUR und später sogar in Richtung 100 EUR möglich.

Sollte Fresenius Medical Care unter 82,80 EUR abfallen und damit den Aufwärtstrend seit März 2018 durchbrechen, würde die Gefahr einer längerfristigen Topbildung deutlich ansteigen. Vollendet wäre diese Topbildung aber erst mit dem Fall unter die Nackenlinie bei aktuell 80,33 EUR. Sollte es dazu kommen, dann würden Abgaben in Richtung 68-67 EUR drohen.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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