FREENET - Der DVB-T2-Gewinner
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- freenet AG - WKN: A0Z2ZZ - ISIN: DE000A0Z2ZZ5 - Kurs: 24,920 € (XETRA)
Von der einstigen Performancekonstanz der Freenet-Aktie ist in diesem Jahr bislang nichts zu sehen. Der Wert notiert über 20 % im Minus und ist damit in den Flop 5 des TecDAX zu finden. Ein solides Unternehmen wie Freenet? Wie kommt's? Nun, es ist wieder einmal das alte Spiel an der Börse. Ein Management versucht etwas Neues, kauft in zukunftsträchtigen Bereichen zu und verunsichert dadurch zunächst einmal die altgediegenen Aktionäre. Einige verabschieden sich, nur wenige Neue kommen dazu. Man möchte erst einmal sehen, was die neue Strategie bringt. Doch was ist überhaupt passiert?
Zwei Übernahmen bringen Verunsicherung
Im März 2016 übernahm Freenet Anteile an gleich zwei Unternehmen. Dabei wurde die Media Broadcast Gruppe für 295 Mio. EUR geschluckt, was Freenet den Einstieg in das lineare und internetbasierte Fernsehen ermöglicht. In einer zweiten Transaktion erwarb Freenet 23,83 % an der Sunrise Communications Group, dem größten privaten Telekommunikationsanbieter der Schweiz.
In einem sehr interessanten Interview mit der Plattform "Telecom Handel" hat Freenet-Vorstandsvorsitzender Christoph Vilanek die Strategie hinter diesen beiden Transaktionen erläutert. Investierte bzw. neu Interessierte sollten sich dieses Interview einmal durchlesen.
Start von DVB-T2
Wenngleich für den Laien nicht alles Technische verständlich sein mag, so liegt doch ein Punkt nahe: Mit der Übernahme von Media Broadcast profitiert Freenet direkt am neuen DVB-T2-Standard. Erst vor wenigen Tagen ist hier die Testphase gestartet. Was ist der Clou an DVB-T2? Zum ersten Mal überhaupt kann hochauflösendes Fernsehen über die Dachantenne empfangen werden. Das dürfte einigen Haushalten mit Blick auf die in Kürze startende EM gerade recht kommen. Alle Hintergründe zu DVB-T2 finden Sie hier.
Der Empfang ist seit 31. Mai in folgenden Ballungszentren möglich:
Für den Empfang ist ein DVB-T2-fähiger Fernseher notwendig oder eben ein Receiver für ein altes Gerät. Freenet bietet mit Freenet TV mehrere Lösungen an. Hier kann entweder ein Modul gekauft werden, welches man einfach hinten in einen neuen Fernseher steckt oder, falls dieser zu alt ist, ein DVB-T2-fähiger Receiver. Ab Juli sollen die Geräte auch über den Store auf Freenet TV erhältlich sein. Für eine Gebühr von wenigen Euro monatlich (der Preis steht noch nicht endgültig fest), werden die privaten Sender ab dem kommenden Jahr über Freenet TV buchbar sein. Während der Testphase sind ausgewählte private Sender kostenfrei. Zum Vergleich: Wer SAT.1, ProSieben und Konsorten aktuell über andere Wege auf HD sehen möchte, muss ebenfalls ein Paket abschließen. Der Preis für HD+ sind 60 EUR im Jahr bzw. 5 EUR im Monat. Freenet dürfte mit Freenet TV sich voraussichtlich in der selben Größenordnung bewegen.
Fundamental ist Freenet also gut aufgestellt. Das Brot- und Buttergeschäft läuft solide, wie auch die Zahlen zum ersten Quartal gezeigt haben. Mit den beiden Übernahmen eröffnet man sich strategisch neue Mölgichkeiten. Die Historie und die im TecDAX herausragende Dividendenrendite von über 6 % sprechen für das Unternehmen.
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Jahr | 2015 | 2016e* | 2017e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 3,12 | 3,29 | 3,38 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,73 | 1,92 | 2,07 |
KGV | 14 | 13 | 12 |
Dividende je Aktie in EUR | 1,55 | 1,60 | 1,65 |
Dividendenrendite | 6,2 % | 6,4 % | 6,6 % |
*e = erwartet
Auf der technischen Seite sieht es dagegen nicht so gut aus. Zumindest das Verkaufssignal mit dem Unterschreiten der Unterstützung bei 24,80 EUR konnte sich bislang nicht überzeugend durchsetzen. Die jüngsten zwei Wochenkerzen deuten eine leichte Bodenbildung an, der mittelfristige Abwärtstrend ist dennoch voll intakt. Eine Erholungsbewegung an die Abwärtstrendlinie mit Kursen von gut 26,00 EUR erscheint möglich. Anleger, die auf ein prozyklisches Signal warten, müssen sich dagegen gedulden. Hier würde sich der Chart erst bei Kursen über 28,61 EUR aufhellen. Sollte die Aktie die bisherigen Jahrestiefs bei 24,10 EUR unterbieten, könnte der EMA200 bei 23,00 EUR angesteuert werden.
Dividendenjäger und Antizykliker sollten in diesem Fall, insofern Sie an die Qualität des Freenet-Managements glauben, nicht alles auf eine Karte setzen und über einen gestaffelten Einstieg nachdenken. Wie schnell sich die Angst schon fast wieder in Euphorie ändern kann, sieht man am Beispiel der Grammer-Aktie (siehe meinen Artikel aus dem August 2015 ).
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hat ja ewig gedauert bis zum erreichen des 1. Kursziels ;-)
lag das jetzt an der Analyse von Bastian oder der von Warburg ?
@Herrn Galuschka:
Erneut eine solide kurze Analyse mit Fundamentals+Charttechnik-Check.
Bei 23€ wäre die Aktie ein ganz guter "Schnapper".
VIELE GRÜßE
Danke f. den "Reminder" ;-)