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13:59 Uhr, 07.11.2011

Frankreich verschärft seinen Sparkurs

Paris (BoerseGo.de) - Die Regierung in Paris will um jeden Preis verhindern, dass Frankreich wie Italien ins Visier der Finanzmärkte gerät. Zur Sicherung seiner Top-Bonität hat das Land nun seinen Sparkurs drastisch verschärft. Wie Ministerpräsident Francois Fillon am Montag ankündigte, sind bis zum Jahr 2013 zusätzliche Einsparungen in Höhe von 18,6 Milliarden Euro geplant. Davon entfallen rund sieben Milliarden Euro auf das kommende Jahr. Bis 2016 summieren sich die angekündigten Einsparungen auf 65 Milliarden Euro. Erst vor drei Monaten hatte die Regierung einen Sparplan mit einem Volumen von zwölf Milliarden Euro beschlossen.

Mit dem neuen Maßnahmenbündel soll im Jahr 2016 wieder ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden. In diesem Jahr wird das Haushaltsdefizit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone voraussichtlich bei 5,7 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. Im kommenden Jahr will Paris das Defizit auf 4,5 Prozent drücken. 2013 soll dann wieder die im Maastricht-Vertrag festgelegte Obergrenze von drei Prozent eingehalten werden.

Im Detail plant die französische Regierung neben einer Kürzung der Staatsausgaben und einer Streichung von Steuervorteilen eine Erhöhung der für die Gastronomie geltenden Mehrwertsteuer von 5,5 Prozent auf 7,0 Prozent. Zudem soll die Rentenreform um ein Jahr vorgezogen werden. Das Renteneintrittsalter wird damit schon im Jahr 2017 auf 62 Jahre steigen. Derzeit können die Franzosen schon im Alter von 60 Jahre in Rente gehen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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