Kommentar
17:25 Uhr, 12.07.2004

Frankreich: Industrieproduktion schwächer

Frankreich: Industrieproduktion wächst nur noch moderat

Italien: Stagnierende Industrieaktivität im Mai

  • Die französische Industrieproduktion stieg im März um 0,2% gegenüber dem Vormonat an. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat war ein Anstieg um 3,4 % zu verzeichnen.
  • Die italienische Industrie steuert mit den Maidaten weiter auf ihrem Stagnationskurs, auf den sie schon im Jahr 2001 eingeschwenkt ist.
  • In den drei großen Volkswirtschaften Eurolands zeigt sich eine Belebung der industriellen Aktivität im Vergleich zum ersten Quartal

1. Die französische Industrieproduktion stieg im Mai um 0,2 % gegenüber dem Vormonat an. Sowohl die Erwatungen der von Bloomberg befragten Analysten (Median: +0,5 % mom) als auch unsere eigenen (+0,6 % mom) wurden nicht erreicht. Allerdings wurde der Vormonat leicht von -0,4 % mom auf -0,3 % mom nach oben revidiert. Die Industrieproduktion liegt nun saison- und arbeitstäglich bereinigt um knapp 3,4 % über dem Vorjahresniveau. Dieser Wert ist jedoch auf Grund von streikbedingten Produktionsausfällen im Mai 2003 nach oben verzerrt. Die etwas weniger volatile Produktion des verarbeitenden Gewerbes (Industrieproduktion ohne Energie und Nahrungsmittel) stieg um 0,5 % (+3,6 % yoy).

2. Die stärksten Anstiege gegenüber dem Vormonat meldeten die Produzenten von Vorleistungsgütern (+1,2 %) und Automobilen (+1,1%). Damit befindet sich die Erzeugung der Automobilindustrie auf dem höchsten Stand seit August 2002, die der Vorleistungsgüter bewegt sich hingegen immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch die nicht in der Industrieproduktion enthaltene Bauproduktion hatte wieder einen gesunden Zuwachs von 0,7 % aufzuweisen. Damit hat sie mittlerweile ein Allzeithoch erklommen. Hingegen sank die Herstellung von Konsumgütern nach einem Rückgang um revidiert 1,7 % im April nun nochmals um 0,5 % im Mai. Etwas enttäuschend fiel zudem die Produktion von Investitionsgütern (-0,6 %) aus. Seit Jahresbeginn hat sie jedoch zugenommen.

3. Die weiteren Aussichten bleiben positiv, aber moderat. Das INSEE-Geschäftsklima stagnierte im Juni auf einem akzeptablen Niveau von 105 Punkten, wobei die Einschätzung der aktuellen Produktion bei einem hohen Indexwert leicht rückgängig war. Die Auftragsbestände liegen nahe dem langfristigen Durchschnitt. Der Reuters-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist im Juni wiederum leicht angestiegen. Jedoch dürfen die relativ verhaltenen Zukunftserwartungen der vom INSEE befragten Unternehmer nicht übersehen werden. Insgesamt rechnen wir aber nach wie vor mit einer in den nächsten Monaten tendenziell moderat steigenden Industrieproduktion.

4. Die italienische Industrieproduktion stagnierte im Mai. Stütze dieser Entwicklung war die Energieproduktion, die um 2,0 % mom zunahm. Ein bescheidenes Plus (0,2 % mom) steuerten die Investitionsgüterproduzenten bei, während die Erzeugung von Konsumgütern stagnierte und die Vorleistungsgüterproduktion deutlich zurückging (-1,3 % mom). Die italienische Industrie steuert mit den Maidaten weiter auf ihrem tendenziellen Stagnationskurs, auf den sie schon im Jahr 2001 eingeschwenkt ist, und hinkt der Erholung in Euroland hinterher.

Quelle: DekaBank

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