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14:38 Uhr, 16.09.2009

Franklin Templeton Investments: Schwellenländer weiter reizvoll

Frankfurt (BoerseGo.de) – Obwohl Investitionen in Schwellenländer nun seit mehr als 20 Jahren möglich sind, hält Dr. Mark Mobius, Executive Chairman des Vermögensverwalters Templeton Investments, diese weiterhin für reizvoll. Schwellenländeraktien seien für internationale Investoren immer mehr zu maßgeblichen Alternativen gegenüber den etablierten Märkten der Industrienationen geworden, schreibt er in einem aktuellen Marktkommentar. Investoren würden von einem Bereich angezogen, der einerseits für die Kapitalanlage attraktiv erscheine, weil er potenziell höhere Erträge biete, andererseits jedoch problematisch, da er mit ganz anderen Risiken und Chancen einhergehe. Im Zuge des Strebens nach überdurchschnittlichen Renditen würden jedoch deutlich mehr Mittel in die Anlagekategorie dieser aufstrebenden Märkte gelenkt.

Seit 1995 hätten die Portfoliozuflüsse in Emerging Markets insgesamt mehr als 123 Milliarden US-$ betragen, rechnet Mobius vor. Das sei eine beträchtliche Summe – vor allem unter Berücksichtigung der 2008 infolge der globalen Finanzkrise per Saldo abgezogenen 49 Mrd. US- $. Der Aufschwung in den Schwellenländern und die Jagd nach reizvollen Anlagegelegenheiten ließen diese Mittel jedoch rasch wieder zurückfließen. Die Zuströme in den ersten sieben Monaten 2009 häten insgesamt mehr als 44 Mrd. US-$ betragen. Das sind knapp 90 Prozent der im ganzen letzten Jahr verzeichneten Abflüsse.

Emerging Markets bieten nach Ansicht des Vermögensverwalters eine Reihe maßgeblicher Vorteile, weshalb es gute Gründe für Investoren gäbe, sie langfristig positiv zu beurteilen. An erster Stelle stehe dabei, dass das globale Wachstum zwar nachgelassen habe, doch die Schwellenländer immer noch deutlich kräftiger wachsen dürften als die Industrieländer. Für 2010 werde für die Emerging Markets ein Wachstum von durchschnittlich 4 Prozent prognostiziert, für die Industrieländer dagegen keines.

Obwohl sich der globale Konjunkturabschwung auf die Schwellenländer ausgewirkt habe, unterlägen diese immer stärkeren binnenwirtschaftlichen Einflüssen. Staatsausgaben in Bereichen wie Infrastruktur, aber auch der private Konsum im eigenen Land sollten den Rückgang des Wachstums infolge schwächerer Exporte zumindest teilweise ausgleichen. Auch das Dienstleistungsgewerbe gewinne an Bedeutung – vor allem in China und Indien.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der zum Wachstum in den Emerging Markets beitrage, seien die dort ansässigen Verbraucher. In China und Indien etwa sind es jeweils über eine Milliarde. Auf die Schwellenländer entfallen mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung. Angesichts steigenden Wirtschaftswachstums und nachlassender Zunahme der Bevölkerung erhöhe sich das Pro-Kopf-Einkommen. Nach Ansicht von Mobius liegen Märkte wie China, Indien und Brasilien diesbezüglich an der Spitze.

In Bezug auf die Stabilität und Sicherheit der Schwellenländer sei unbedingt auf die Anhäufung von Devisenreserven hinzuweisen, die dafür sorge, dass aufstrebende Volkswirtschaften externe Schocks weitaus besser verkraften könnten als beispielsweise vor zehn Jahren. So habe kein Land der Welt größere Devisenreserven als China mit über 2 Bio. US-$. Ende April 2009 hätten sich die Devisenreserven der Emerging Markets auf zusammen genommen 4 Bio. US-$ belaufen, die der Industrieländer dagegen nur auf 2,5 Bio. US-$r. Das sei vor zehn Jahren noch ganz anders gewesen, als die Industrieländer mit 1.100 Mrd. US-$ fast doppelt so hohe Reserven gehalten hätten wie die Schwellenländer mit 668 Mrd. US-$.

Zusammenfassend schreibt Mobius: Während die globale Wirtschaftskrise die Wachstumsdynamik verschiedener Schwellenländer unterbrochen habe, rechne er in diesem Sektor langfristig weiterhin mit Zuwächsen. Obwohl er in Bezug auf das Aufwärtspotenzial der Märkte optimistisch sei, wäre unbedingt zu berücksichtigen, dass nach wie vor – und vermutlich noch eine ganze Weile – Volatilität herrsche. Aus historischer Perspektive lägen die Bewertungen derzeit noch unter ihren Höchstständen und seien nicht übertrieben. Daher entdecke er nicht nur weiterhin ausgesprochen werthaltige Titel auf Märkten wie China, Thailand, Brasilien, der Türkei und Südafrika, sondern auch Chancen auf allen Schwellenmärkten weltweit.

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