Frankfurt wird Sitz neuer EU-Geldwäschebehörde
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Frankfurt am Main wird Sitz der zukünftigen EU-Behörde zur Geldwäschebekämpfung (Amla). In einer gemeinsamen Abstimmung haben sich das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union für die deutsche Finanzmetropole entschieden, wie das Bundesfinanzministerium und die hessische Landesregierung bekanntgaben. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) betonte, die Bundesregierung habe sich intensiv für Frankfurt als Sitz der neuen Behörde eingesetzt. "Wir wollen den Finanzplatz dadurch weiter stärken, denn die Konkurrenz ist schärfer geworden und das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Die Bekämpfung von Finanzkriminalität ist von hoher Priorität für uns", hob er hervor.
Als Behörde mit europäischer Perspektive werde Amla "die Anstrengungen im Kampf gegen Geldwäsche auf eine neue Stufe heben", zeigte er sich überzeugt. "Frankfurt am Main wird als zentraler Finanzplatz in Europa weiter gestärkt", erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zudem über den Kurznachrichtendienst X. Laut Finanzministerium werden die Bundesregierung, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt Ansiedlung und Aufbau der Behörde finanziell unterstützen. Fest zugesagt sei ein Betrag von 10 Millionen Euro, der - unter Berücksichtigung der jetzt vorgesehenen Personalausstattung der Einrichtung - verdoppelt werde.
Die Amla soll den Angaben zufolge innerhalb der Europäischen Union die Führungsrolle bei der Bekämpfung von Geldwäsche einnehmen, sowohl im Bereich der Aufsicht als auch bei der Zusammenarbeit der zentralen Meldestellen (Financial Intelligence Units). Gemeinsam mit den zuständigen nationalen Behörden soll sie EU-weit eine einheitliche Anwendung der Rechtsvorschriften sicherstellen. Die neue Behörde soll noch 2024 ihre Tätigkeit aufnehmen und 2027 voll funktionsfähig sein.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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