Analyse
12:25 Uhr, 28.11.2022

FRANCOTYP-POSTALIA - Gibt es für 2022 wieder eine Dividende?

Erfreulich stellt sich die Geschäftsentwicklung des Spezialisten für Frankiermaschinen und den dazu gehörenden Softwarelösungen im laufenden Jahr dar. Mit Vorlage der Neunmonatszahlen wurde die Gesamtjahresprognose bestätigt. Ist die Francotyp-Aktie ein Investment wert?

Erwähnte Instrumente

  • Francotyp-Postalia Holding AG - WKN: FPH900 - ISIN: DE000FPH9000 - Kurs: 3,000 € (XETRA)

Der Konzernumsatz stieg um ca. 27 Prozent auf 188,7 (Vorjahr 148,9) Mio. EUR. Der größte Geschäftsbereich Mailing, Shipping & Office Solutions steuerte 112,0 (VJ 90,1) Mio. EUR zu den Erlösen bei und auf das Segment Mail Services entfielen 55,9 (43,0) Mio. EUR. Am stärksten war das Wachstum im Bereich Digital Business Solutions auf 20,9 (VJ 15,8) Mio. EUR.

Deutlich überproportional entwickelten sich die Ergebniskennziffern. Das Konzern-EBITDA stieg um über 40 Prozent auf 22,4 (VJ 15,8) Mio. EUR und das Nettoergebnis vervielfachte sich sogar auf 6,1 (VJ 2,1) Mio. EUR. Pro Francotyp-Aktie wurden 0,38 (VJ 0,13) EUR verdient. Auch der freie Cashflow entwickelte sich mit 6,9 (VJ 4,6) Mio. EUR erfreulich.

Neben der anhaltend positiven Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens, zeigt auch das im Frühjahr 2021 ins Leben gerufene Transformationsprogramm seine Wirkung. Dieses soll fortgesetzt werden, um Francotyp noch digitaler aufzustellen. Förderlich auf das Ergebnis wirkten sich außerdem eine reduzierte Kostenbasis aus sowie Währungsgewinne in Höhe von 3,5 Mio. EUR.

In der Bilanz hinterlässt das gesteigerte Geschäftsvolumen ebenfalls seine Spuren. So stieg die Bilanzsumme per 30. September 2022 auf 185,2 Mio. EUR im Vergleich zu 166,9 Mio. EUR zum Jahresende 2021. Auf der Aktivseite stiegen vor allem die kurzfristigen Vermögenswerte auf 105,6 (VJ 91,2) Mio. EUR. Beim Blick auf die Passiva fällt auf, dass das Eigenkapital auf 24,5 (VJ 15,7) Mio. EUR in die Höhe schnellte, ebenso wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten, die auf 127,5 (VJ 90,3) Mio. EUR anstiegen. Die langfristigen Verbindlichkeiten gingen hingegen deutlich auf 33,2 (VJ 60,8) Mio. EUR zurück. Die Nettoverschuldung wurde bei Finanzmitteln von 23,7 (VJ 19,7) Mio. EUR auf 17,4 (VJ 20,5) Mio. EUR reduziert.

Prognose präzisiert

Wie der Vorstand erklärte, wird das erwartete Umsatzniveau für das Gesamtjahr 2022 nun über dem oberen Bereich der Prognosespanne von 229 bis 237 Mio. EUR liegen und das EBITDA wird am oberen Rand der Prognose von 24 bis 28 Mio. EUR erwartet. Die Aktionäre können sich also auf ein gutes Jahresergebnis freuen und mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung rechnen.

Fazit: Es läuft wieder rund bei Francotyp. Der Trend zur Digitalisierung spielt dem Berliner Unternehmen in die Karten. Mit dem Fokus auf kleinere und mittlere Firmen und Institutionen ist Francotyp in einer Nische tätig, die es theoretisch auch zu einem interessanten Übernahmekandidaten machen könnte. Die Francotyp-Aktie ist aktuell sehr günstig bewertet und deshalb auf alle Fälle einen Blick wert. Orders angesichts des überschaubaren Handelsvolumens bitte stets limitieren!

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 203,70 240,00 254,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,02 0,44 0,56
KGV 151 7 5
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,12 0,21
Dividendenrendite 0,00 % 3,97 % 6,95 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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