Analyse
10:35 Uhr, 30.08.2023

FORMYCON – Auf dem Weg in die Kommerzialisierungsphase

Der Biosimilar-Entwickler blickt auf ein gutes erstes Halbjahr 2023 zurück. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis konnten deutlich zulegen. Ist die Formycon-Aktie nun ein Kauf?

Erwähnte Instrumente

  • Formycon AG
    ISIN: DE000A1EWVY8Kopiert
    Kursstand: 62,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Formycon AG - WKN: A1EWVY - ISIN: DE000A1EWVY8 - Kurs: 62,800 € (XETRA)

Um 148 Prozent auf 43,8 (VJ 17,6) Mio. EUR kletterten die Umsatzerlöse von Formycon in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres. Dies war vor allem der Meilensteinzahlung aus der Partnerschaft mit Fresenius Kabi im Projekt FYB202 zu verdanken. Wir haben darüber an dieser Stelle berichtet.

Ergebnis dreht ins Plus

Aufgrund der signifikanten Umsatzsteigerung drehten sowohl das EBITDA mit 7,26 (VJ minus 7,59) Mio. EUR als auch das EBIT mit 6,40 (VJ minus 8,50) Mio. EUR in positives Terrain. Beim Blick auf die Entwicklung des Nettoergebnisses fällt zunächst der deutliche Rückgang von 80,03 auf 1,80 Mio. EUR auf. Allerdings war der Vorjahreswert durch einen Einmaleffekt aus der Aufwertung der Beteiligung an FYB202 in Höhe von 88,56 Mio. EUR verzerrt. Bereinigt ergab sich auch beim Nettoergebnis ein Anstieg.

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit wurde auf minus 8,33 (VJ minus 10,12) Mio. EUR verbessert. Aufgrund der Kapitalerhöhung vom Februar stiegen die liquiden Mittel auf 36,87 (VJ 18,24) Mio. EUR. Bankverbindlichkeiten hat Formycon derzeit keine. Die Eigenkapitalquote lag bei unveränderten 47 Prozent.

Operativ kommt das Unternehmen wie geplant voran. Die beiden Biosimilar-Produkte FYB202 und FYB203 haben ihre klinischen Entwicklungsphasen im ersten Halbjahr erfolgreich beendet. Für FYB203 wurde bei der FDA ein Zulassungsantrag eingereicht, der auch angenommen worden ist. Die Einreichung bei der European Medicines Agency ist im weiteren Jahresverlauf geplant. Auch für FYB202 soll noch in diesem Jahr die Einreichung bei den beiden Behörden erfolgen.

Gemeinsam mit Fresenius Kabi als weltweitem Kommerzialisierungspartner konnte Formycon bereits eine Settlement-Vereinbarung mit Johnson & Johnson für einen Vermarktungsstart für FYB202 nach erfolgter US-Zulassung spätestens zum 15. April 2025 sichern.

Formycon-CEO Dr. Stefan Glombitza bezeichnete diese Ereignisse als wichtige Meilensteine für das Unternehmen. Formycon befindet sich nun in der entscheidenden Transitions-Phase von einem entwicklungsfokussierten Unternehmen hin zu einem kommerziellen Player im weltweiten Biosimilar-Markt.

Das Potenzial für Biosimilars ist nach Einschätzung von Formycon riesig. Allein in Deutschland werden durch den Einsatz von Biosimilars jährlich bereits rund 1,7 Mrd. EUR eingespart. Bis 2026 soll der globale Biosimilar-Markt ein Volumen von über 30 Mrd. USD erreichen, mit einem jährlichen Einsparpotenzial von mehr als 100 Mrd. USD.

Da es bis dahin aber noch ein ganzes Stück ist, schauen wir erstmal auf die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr. Für den Umsatz wird mit einem Anstieg auf 75 bis 85 (VJ 42,5) Mio. EUR gerechnet. Aufgrund der anhaltenden Investitionen in die Entwicklung wird das EBITDA mit minus 5 bis minus 15 (VJ minus 15,9) Mio. EUR noch negativ ausfallen.

Fazit: Formycon ist ein durchaus spannender Wert auf dem deutschen Kurszettel. Das Unternehmen steht nun vor dem Eintritt in die Kommerzialisierungsphase. Die Voraussetzungen dies zu schaffen sind gut. Risikobewusste Anleger mit einem Hang zu Biotech-Werten können sich die Formycon-Aktie auf jeden Fall genauer anschauen. Bei eventuellen Käufen bietet sich ein gestaffelter Einstieg an.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 42,50 75,30 71,40
Ergebnis je Aktie in EUR 2,59 -1,64 -0,50
KGV 24 -38 -125
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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