Forex-Broker nach SNB-Debakel in Schieflage
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Update (17.01.2015): Der Forex-Broker FXCM wurde offenbar vor der drohenden Pleite wegen der unerwarteten Franken-Aufwertung vorläufig gerettet. Die Beteiligungsgesellschaft Leucadia National Corp. stellt FXCM einen Kredit in Höhe von 300 Millionen Dollar zur Verfügung. Damit könne FXCM sein Geschäft auf normale Weise fortführen, teilten die Unternehmen mit.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen auch Großbanken durch die plötzliche Franken-Aufwertung dreistellige Millionenbeträge verloren haben. Bei Citigroup und Deutsche Bank soll sich der Verlust auf jeweils rund 150 Millionen US-Dollar und bei Barclays auf unter 100 Millionen Dollar belaufen.
Unterdessen hat der Hedgefonds "Global Fund" des Unternehmens Everest Capital, der auf eine weitere Abwertung des Franken setzte, laut Bloomberg beinahe sein gesamtes Vermögen durch die Franken-Aufwertung verloren und soll geschlossen werden. Ende Dezember hatte der Hedgefonds noch Vermögenswerte in Höhe von 830 Millionen Dollar.
Update (16.01.2015, 14.52 Uhr): CMC Markets, IronFX und Oanda haben nach eigenen Angaben keine Probleme wegen der Kursturbulenzen.
Peter Cruddas, CEO und Gründer von CMC Markets, äußerte laut Pressemitteilung:
„Wie viele unserer Wettbewerber hat auch CMC Markets am gestrigen Tag Verluste erlitten. Diese allerdings haben ihrer Höhe nach, auch mit Blick auf die entstandenen negativen Kontosalden unserer Kunden, keinen signifikanten Einfluss auf das Unternehmen.
Bilanziell bleibt CMC Markets auch nach den gestrigen Ereignissen weiterhin sehr gut aufgestellt. Wir haben aktuell eine regulatorische Kapitalquote von 24 Prozent, erfüllen zu 300 Prozent die Anforderungen an Finanzinstitute nach Basel III/CRD IV und verfügen über Eigenmittel in Höhe von 130 Millionen Britischen Pfund. Alle Kundengelder sind darüber hinaus voll separiert von den Firmengeldern.
CMC Markets bleibt hinsichtlich Finanzkraft und Geschäftsentwicklung weiter auf Kurs. Das Ziel ist weiterhin, die sehr guten Ergebnisse aus dem vergangenen Geschäftsjahr noch einmal zu übertreffen. Bei CMC Markets laufen die Geschäfte auch nach den gestrigen Turbulenzen weiter wie bisher."
IronFX teilte mit, dass man wegen der starken Risikomanagement-Systeme nicht von den gestrigen Ereignissen betroffen gewesen sei und alle Kapitalvorschriften weiter "gut" einhalte ([Link "Statement on Swiss Franc Movement" auf www.ironfx.com/... nicht mehr verfügbar]).
Oanda hat zwar Verluste erlitten, aber nach eigenen Angaben auf Franken-Requotes verzichtet und alle negativen Kundensalden, die dadurch entstanden sind, dass Kunden ihre Franken-Trades nicht rechtzeitig schließen konnten, aus der eigenen Tasche ausglichen (Link).
Ursprüngliche Meldung:
Erste Forex-Broker sind nach dem unerwarteten Einbruch beim Währungspaar EUR/CHF am Donnerstag offenbar zahlungsunfähig. Der britische Broker Alpari UK muss Insolvenz anmelden, wie das Unternehmen mitteilte. Auch ein Broker in Neuseeland stellt den Betrieb ein, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Aber auch der größte US-Forex-Broker FXCM könnte in Schieflage geraten sein. Das Unternehmen teilte mit, dass Kunden durch den Franken-Anstieg „erhebliche Verluste“ verbuchen mussten, wodurch „negative Kundenvermögen“ bei FXCM in Höhe von 225 Millionen Dollar entstanden seien. Dadurch würden einige regulatorische Vorschriften möglicherweise nicht mehr eingehalten. Man diskutiere „aktiv“ mit den Behörden, wie die Kapitallevels wieder auf vorherige Niveaus zurückgeführt werden könnten. Im US-Handel am Donnerstag brachen die FXCM-Aktien um 15% ein. Heute notieren sie in Deutschland 60% schwächer.
Der Forex-Broker gestand ein, dass die angewendeten Methoden zur Risikobegrenzung möglicherweise bei extremen Marktbewegungen nicht ausreichend seien. „Einige unserer Methoden zur Risikosteuerung sind von Natur aus diskretionär und basieren auf intern entwickelten Kontrollen und dem beobachteten Marktverhalten in der Vergangenheit“, so das Unternehmen in einem Statement. „Diese Methoden könnten Verluste möglicherweise nicht angemessen verhindern“.
Forex-Broker wie FXCM bieten vor allem privaten Tradern den Zugang zum Devisenmarkt. Ein weitaus größeres Handelsvolumen entfällt allerdings auf professionelle Marktteilnehmer wie Banken oder Hedgefonds. Welche Verluste diese Marktteilnehmer verbuchen mussten, ist bisher nicht bekannt. Es ist außerdem möglich, dass weitere Forex-Broker durch die gestrigen Kursturbulenzen in Schieflage geraten sind, dies aber bisher nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt haben.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte am Donnerstag unerwartet ihren Euro-Franken-Mindestkurs aufgehoben. Der Franken wertete in der Folge enorm auf gegenüber Euro und Dollar, die Währungspaare EUR/CHF und USD/CHF brachen entsprechend stark ein.
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Jo, bin bei CMC und der Hotliner, den ich gut kenne meinte "Hier ist die Hölle los!" Kunden würden den Broker für ihre verluste haftbar machen wollen. Überdies wirft das die Frage auf, ob Privatkunden überhaupt noch an computergesteuerten Märkten handeln sollten. Die High Speed Trader haben binnen 1s auf die Nachricht reagiert und kein Stop löste aus. Für mich ist da eh Finger weg angesagt, schon lange.
BUSINESS AS USUAL MIT JFD BROKERS!
"In dieser turbulenten Marktsituation mit extremer Volatilität mussten viele Wettbewerber große Verluste verkünden. Dies führte bei einigen sogar zur Insolvenz, da die Mindestanforderungen der Aufsichtsbehörden nicht mehr erfüllt werden konnten. Die Ursache dafür waren negative Kontosalden die durch die extreme Marktbewegung entstanden.
Die Auswirkungen auf das Geschäft von JFD Brokers waren gering. Weniger als 0.3% der Tradingkonten waren von den heftigen Turbulenzen im Schweizer Franken betroffen und erlitten größere Verluste. Außerdem blieb die Capital Adequacy Ratio unverändert bei 24.5%, das ist weit über der in Zypern vorgeschriebenen Capital Adequacy Ratio von 8%. JFD Brokers erwartet deutliche Steigerungen im Handelsvolumen, Gewinn und Anzahl der Kontoeröffnungen im Januar 2015. Wir können Ihnen somit versichern, dass Ihre Einlagen mit JFD Brokers wie gehabt segregiert auf Bankkonten in Großbritannien und Deutschland verfügbar sind."