Nachricht
12:10 Uhr, 06.06.2008

Fondswissen der Deutschen ist weiterhin lückenhaft

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Das Wissen über Investmentfonds ist in Deutschland weiterhin lückenhaft. Das ist das Ergebnis der aktuellen bevölkerungsrepräsentativen Wissens-Studie von AXA Investment Managers. Demnach hält die Hälfte der Deutschen ihr Wissen in finanziellen Angelegenheiten für unzureichend. Investmentfonds haben bei den Anlegern jedoch einen guten Ruf. Über zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) halten sie für ein geeignetes Instrument für die private Altersvorsorge.

Zudem konnten allgemeine Fragen über Investmentfonds im Vergleich zu den Vorjahren besser beantwortet werden. So wissen heute 79 Prozent (2007: 74 Prozent) der Deutschen, was ein Aktienfonds ist. 84 Prozent (78 Prozent) gaben richtigerweise an, dass man Fondsanteile nicht nur über die Hausbank kaufen kann. 82 Prozent (2007: 83 Prozent) und damit eine annähernd unveränderte Zahl der Deutschen meint zudem, dass eine Fondsanlage nur langfristig sinnvoll ist.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Geldmarktfonds und Rentenfonds sind einem Großteil der deutschen Bevölkerung immer noch unbekannt. So glauben 48 Prozent der Bevölkerung, dass Rentenfonds für die Absicherung der gesetzlichen Renten sorgen. Und obwohl 84 Prozent der Befragten angaben, Immobilienfonds zu kennen, ist einer zunehmenden Anzahl der deutschen Bevölkerung unklar, wie sie funktionieren. Über die Hälfte der Deutschen glaubt, Manager von offenen Immobilienfonds kaufen und renovieren baufällige Gebäude, um sie zu einem höheren Preis wieder zu verkaufen.

Die Achterbahnfahrt der Märkte und die Bankenkrise hinterlassen offenbar auch ihre Spuren. Denn inzwischen halten 46 Prozent der Deutschen Aktienfonds für genauso riskant wie einzelne Aktien. 2007 waren es nur 40 Prozent. Auch scheint die Einführung der Abgeltungssteuer die Deutschen zu verunsichern: 60 Prozent der Deutschen wissen nicht, ob und wann Kursgewinne bei Aktienfonds versteuert werden müssen.

Bei der Frage, welche Kriterien bei der Fondsauswahl eine Rolle spielten, wurde an erster Stelle die Bekanntheit und Reputation der Fondsgesellschaft genannt. Auf den ersten Blick ein Widerspruch: Denn nur gut ein Viertel der Deutschen kann überhaupt eine Fondsgesellschaft nennen. Dazu Karin Kleinemas, Head of Marketing, Communications & Brand Northern Europe bei AXA Investment Managers: "Sicherlich liegt das daran, dass die Fondsgesellschaften anders heißen als die Banken und Sparkassen, die die Produkte verkaufen."

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten