Fonds: Gewinnmitnahmen ja, Verkaufswelle nein
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20. November 2025. FRANKFURT (Deutsche Börse). Die zeitweise deutlichen Kursverluste haben für rege Umsätze im Fondsgeschäft gesorgt. „Das Handelsaufkommen ist gut, gerade auch in Abwärtsbewegungen“, berichtet Matthias Präger, der für die Baader Bank Fonds handelt. Ivo Orlemann von der ICF Bank verweist auf die gestiegene Unsicherheit, speziell bezüglich der Tech-Werte. „Eine Verkaufswelle sehen wir aber definitiv nicht.“ Am heutigen Donnerstagmorgen sieht es ohnehin besser aus. Starke Geschäftszahlen von Nvidia heben die Stimmung. Der DAX, der am Dienstag bis auf 23.085 Punkte gefallen war, steht jetzt wieder bei 23.358 Zählern.
Zu den Umsatzspitzenreitern bei der ICF gehört weiter der Fidelity Global Technology (<LU0099574567>). „Es gibt einiges an Abgaben, aber auch immer wieder Käufe“, meldet Orlemann. Der Fonds hat seit seinem Hoch Anfang November rund 6 Prozent verloren, seit November 2024 steht aber immer noch ein Plus von 11 Prozent.
Abflüsse aus Aktienfonds
Bei breit streuenden Aktienfonds überwiegen bei der Baader Bank die Verkäufe. Beispiele sind der CT (Lux) European Smaller Companies von Threadneedle (<LU1864952335>), der Comgest Growth Europe (<IE0004766675>) und der DWS Deutschland (<DE0008490962>) sowie die international investierenden Morgan Stanley INVF Global Opportunity (<LU0552385295>), DWS Vermögensbildungsfonds (<DE0008476524>) und Carmignac Investissement (<FR0010148981>). Meist gekauft wird dagegen der Alken Fund European Opportunities (<LU0235308482>).
Ohne Trend präsentiert sich bei der Baader Bank das Geschäft für Fonds mit Schwerpunkt Asien. Gesetzt werde auf den Amundi China Equity (<LU1882445569>) und den AGIF Allianz Oriental Income (<LU1173936821>), abgegeben der JPMorgan Pacific Equity (<LU0052474979>).
Viel Handel in Goldminenfonds
Einiges um geht Präger zufolge zudem in Goldminenfonds, die vom Goldhöhenflug profitiert hatten. Der Preis für die Feinunze war vor einem Monat auf das neue Allzeithoch von 4.380 US-Dollar gestiegen. Aktuell sind es zwar wieder nur 4.064 US-Dollar, seit Jahresanfang ergibt sich aber immer noch ein Anstieg von 56 Prozent. Beliebt bei der Baader Bank-Kundschaft ist der DWS Invest Gold and Precious Metals Equities (<LU0363470401>), während der BGF World Gold Fund (<LU0055631609>) und der Nestor Gold Fonds (<LU0147784465>) abgegeben werden.
Gute Umsätze auch in Mischfonds
Auch Mischfonds sind Thema: Bei der ICF verzeichnet der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (<LU0323578657>) sehr hohe Umsätze. „Es überwiegen momentan aber eher die Abgaben“, stellt Orlemann fest. Per Ende Oktober hat der Fonds 78 Prozent in Aktien angelegt, es folgten Edelmetalle mit knapp 12 Prozent, auf Renten entfielen nur 3 Prozent. Der ARERO - Der Weltfonds (<LU0360863863>) bleibt unterdessen gefragt, wie Präger beobachtet. Der Fonds setzt unabhängig von der Marktentwicklung immer zu 60 Prozent auf weltweite Aktien, zu 25 Prozent auf europäische Renten und zu 15 Prozent auf Rohstoffe – mit halbjährlichem Rebalancing.
Ivo Orlemann
Geldmarktfonds rege genutzt
Sehr viel los ist weiterhin in Geldmarktfonds – ohne klare Richtung. Abgaben im großen Stil sieht Orlemann für den UniOpti4 (<LU0262776809>). Die Kundschaft der Baader Bank trennt sich vom CB Geldmarkt Deutschland (<LU0052221412>) und kauft den Schoellerbank Kurzinvest (<AT0000944806>) und den DWS ESG Euro Money Market (<LU0225880524>). Auch ein internationaler Rentenfonds mit gemischten Laufzeiten wird laut Orlemann eher abgegeben: der Fixed Income One von LLB Invest (<AT0000A347S9>).
Immo-Fonds: „Wir sehen Käufe und Verkäufe“,
Umsatzspitzenreiter sind bei der ICF allerdings einmal mehr die Immobilienfonds. „Wir sehen Käufe und Verkäufe“, erklärt Orlemann. Ganz vorne dabei: der Grundbesitz Global (<DE0009807057>), der HausInvest (<DE0009807016>) und der Deka-ImmobilienEuropa (<DE0009809566>). Deutlich nach unten ging es für den Wertgrund WohnSelect (<DE000A1CUAY0>). „Da steckt eine Abwertung der Fondsgesellschaft dahinter“, bemerkt Orlemann.
Weiter Verkaufsdruck bei Immo-Fonds.
Was den Markt insgesamt angeht, halten die Abflüsse aus Immobilienfonds an, wie der Fondsverband BVI meldet. Allein im dritten Quartal dieses Jahres sind im Bereich der Publikumsfonds in Deutschland netto 2,1 Milliarden Euro aus Immobilienfonds abgeflossen, seit Jahresanfang 5,7 Milliarden Euro. Aktienfonds verzeichneten von Januar bis Ende September hingegen netto 37 Milliarden Euro Zuflüsse, allein 33,5 Milliarden Euro in Aktien-ETFs. Rentenfonds flossen 26,7 Milliarden Euro zu, Geldmarktfonds 6,5 Milliarden Euro, Mischfonds 2,8 Milliarden Euro.
- Mehr dazu: bvi.de
Von Anna-Maria Borse, 20. November 2025 © Deutsche Börse AG
Über die Autorin
Anna-Maria Borse ist Finanz- und Wirtschaftsredakteurin mit den Schwerpunkten Finanzmarkt/Börse und volkswirtschaftliche Themen.
Feedback und Fragen an live@deutsche-boerse.com
