Kommentar
11:40 Uhr, 03.02.2014

Folgen des Tapering für Emerging Markets Bonds

Die US-Notenbank Fed reduziert ihre Anleihenkäufe und läutet damit das Ende des Quantitative Easing ein. Früher oder später wird dies zu steigenden Zinsen führen, prognostiziert Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. Die Frage, ob dies schlecht für Anleihen ist, lässt sich allerdings so einfach nicht beantworten, sagt Iggo: "Es kommt darauf an, welche Anleihen Sie meinen."

So wechsle die Fed nicht direkt vom Quantitative Easing zur Normalisierung, sondern konzentriere sich zunächst darauf, die kurzfristigen Zinsen für einige Zeit auf einem niedrigen Niveau zu halten. Allerdings sei dies lediglich ein Zwischenschritt auf dem Pfad hin zu einer restriktiveren Geldpolitik, erklärt Iggo: "Die Forwardkurven legen nahe, dass die Normalisierung in den USA zu kurzfristigen Zinssätzen von etwa vier Prozent führen könnten, was mit den gegenwärtigen Erwartungen für die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes übereinstimmt." Dies sei die Basis für die bärischen Erwartungen vieler Marktteilnehmer zur weiteren Entwicklung an den Anleihemärkten, so Iggo. Er weist jedoch darauf hin, dass das Tapering auch starke Auswirkungen auf andere Assetklassen haben dürfte: "Quantitative Easing hat zu höheren Preisen für alle Assets geführt, zu niedrigeren Renditen und zu Umschichtungen in Aktien."

Entsprechend seien die Auswirkungen des Wechsels in der Geldpolitik auch vor allem bei riskanteren Assets zu beobachten: Der S&P 500 sank seit der Bekanntgabe des Tapering um 36 Punkte, während der Volatilitätsindex VIX von 13,8 auf 17,4 Punkte stieg. "Die größten Auswirkungen hatte der Politikwechsel jedoch auf die Emerging Markets", erklärt Iggo. "Eine Reihe von Schwellenländer-Währungen hat seit Jahresbeginn rapide abgewertet, was die Zentralbanken in Indien, Südafrika und der Türkei dazu gezwungen hat, die Zinsen zu erhöhen." Diese Reaktion der Märkte sei durchaus typisch, so Iggo: "Wenn riskante Assets neu bewertet werden, steigt die Volatilität - und mit ihr die Risikoaversion der Investoren. Dann kommt es zu einer steigenden Nachfrage nach sicheren Anlageformen wie Staatsanleihen aus den USA oder Großbritannien."

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