Fliegen irische Staatsanleihen auch bald aus iBoxx-Indizes?

Und wieder macht einer der PIIGS-Staaten Schlagzeilen. Die Rating-Agentur Standard & Poor´s warnt Irland vor einer Abwertung der Staatsanleihen, falls mehr als 35 Milliarden Euro in locker macht, um die Anglo Irish Bank zu retten. Die Ratingagentur Fitch hat sich ähnlich geäußert. Sollte es zu Abstufungen kommen, könnte es – je nach dem wie weit unten diese liegen – zu etwas kommen, was schon Ende Juni zu beobachten war: Damals flogen die griechischen Staatsanleihen aus den iBoxx-Indizes, den irischen könnte das Gleiche passieren.

Zwischen Ende 2009 und dem ersten Quartal dieses Jahres ist das Angebot an Renten-ETFs gestiegen. Das lag an dem damals für Renten noch attraktiven Zinsniveau. Außerdem war das Sicherheitsbewusstsein der Anleger aufgrund der Krise ausgeprägt. Denn ein Staat als Emittent gilt als besonders vertrauenswürdig. Dieses Vertrauen geriet mit der griechischen Schuldenkrise stark ins Wanken. Doch gerade Renten-Fonds und –ETFs galten und gelten als sicher. Das sind auch die ETFs, die die Markit iBoxx EUR Eurozone Indexfamilie abbilden. Diese enthalten noch irische Staatsanleihen und zwar solange, bis diese noch Investmentgrade haben. Die Indexkriterien richten sich nach dem Durchschnittswert aus den Ratings der Agenturen Fitch, Moody´s und Standard& Poor´s. „Wird eine Anleihe von mehreren Agenturen geratet, so wird das durchschnittliche Rating für die Bewertung herangezogen. Dieses Rating ist ausschlaggebend für die Eignung der Anleihe für die Markit iBoxx EUR Indizes“, teilte ETFlab auf seiner Internetseite mit, als die griechischen Staatsanleihen abgewertet wurden..

Nach Angaben des Indexproviders International Index Company sind Staatsanleihen noch so lange im Investmentgrade, also im Index enthalten, solange eine Punktzahl von zehn nicht überschritten wird. Dass für die iBoxx-Indizes der Durchschnitt und nicht mehr das niedrigste Rating entscheident ist, liegt an einer noch relativ neuen Regelung. Diese gilt seit dem 1. Januar 2008 und seitdem wird jedem Rating ein Wert zugeordnet. Die Bestnoten entsprechen der 1 und die schlechtesten Bewertungen der 14.