Kommentar
10:29 Uhr, 16.08.2005

Finanzwerte - Weiter im Plus

Finanzwerte legten im Juli im Durchschnitt zu. Am stärksten präsentierten sich, wie bereits über weite Strecken in diesem Jahr, Aktien US-amerikanischer Versicherungsunternehmen. Insbesondere Sachversicherer konnten angesichts geringerer Rückstellungen, stabiler Prämien und soliden Wachstums die Erwartungen über die Maßen erfüllen und dementsprechend mit Kurssteigerungen aufwarten.

Gut schlugen sich auch europäische Banken und Versicherer, wogegen US-Banken und diversifizierte Finanzdienstleistungsunternehmen zurückblieben.

Bei US-Banken brachten die Ergebnisse zum zweiten Quartal keine nennenswerte Erhöhung der Gewinnschätzungen; insbesondere das Retailgeschäft verspricht unserer Einschätzung nach keine Steigerungen. Aktien kanadischer Bankinstitute übertrafen in ihrer Wertentwicklung den Marktdurchschnitt; Erwartungen einer (vorerst) abgeschlossenen Konsolidierung der kanadischen Bankenszene wirkten unterstützend.

Japanische Finanzwerte liefen dem globalen Sektor wie im gesamten bisherigen Jahresverlauf hinterher. Die operativen Verbesserungen vor allem im Privatkundengeschäft schlugen sich bis dato noch nicht entscheidend im Gewinn nieder.

Entscheidend für die weitere Kursentwicklung bleiben unserer Meinung nach das makroökonomische, insbesondere das Währungs- und Zinsumfeld – bei Bankaktien vor allem dessen Einfluss auf das Kredit-, Kommissions- und Handelsgeschäft.

Auf der Suche nach Umsatzwachstum könnten in erster Linie Banken reüssieren, die in Ländern mit überdurchschnittlich hohem Wirtschaftswachstum operieren. Interessant für Banken sind darüber hinaus Regionen mit großem Nachholbedarf bei Finanzprodukten.

Entscheidend für steigende Gewinne bleiben neben der Umsatzentwicklung die Themen Kostenreduzierung, Realisierung von Skaleneffekten und Ausbau des Franchising.

Konsolidierung wird unserer Einschätzung nach ein die Kurse beeinflussender Faktor bleiben.

Sachversicherer könnten weiter von den hohen Prämien profitieren, steigende Langfristzinsen positive Auswirkungen auf das Geschäft von Lebensversicherern haben.

Quelle: DWS

Die im Jahr 1956 gegründete DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von 95,2 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,3 % (per Ende März 2005). Allein in Deutschland zählt die DWS über 3 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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