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13:28 Uhr, 16.09.2024

Finanzministerium: Bund analysiert Lage bei Commerzbank

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Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Das Bundesfinanzministerium analysiert laut seiner Sprecherin noch die Lage im Verkaufsprozess der Commerzbank und sieht es dabei vorrangig als Aufgabe der Bank selbst an, gegebenenfalls Gespräche mit Interessenten zu führen. Ministeriumssprecherin Nadine Kalwey betonte bei einer Pressekonferenz, "dass der Bund die Lage nun sondieren wird und analysieren wird", und "dass es jetzt vorrangig Sache ist der Gremien der Commerzbank, mit möglichen Anteilseignern gegebenenfalls zu sprechen". Sie machte diese Äußerung auf die Frage, ob der Bund angesichts des Einstiegs von Unicredit nun vorsichtiger darauf blicke, was mit seinen noch vorhandenen Commerzbank-Anteilen geschehe, und ob dabei möglicherweise auch die Deutsche Bank eine Rolle spiele.

Zu Berichten über Gespräche mit Unicredit betonte die Sprecherin, die Bundesregierung habe "keinen einzelnen Investor aktiv angesprochen". Bei solchen Transaktionen sei es allerdings üblich, im Rahmen des Verkaufsprozesses mögliche Investoren anzusprechen. "Dies ist geschehen durch die von der Finanzagentur beauftragte Investmentbank", sagte Kalwey. Diese habe verschiedene Investoren kontaktiert, unter anderem auch die Unicredit Group. Dieses Verfahren diene dazu, das Marktumfeld am Tag der Transaktion einschätzen zu können. "Die Einladung in diesen Prozess kann von einem professionellen Investor nicht als Einladung des Bundes verstanden werden, Anteile der Commerzbank zu erwerben. Da handelt es sich um eine Missinterpretation", hob sie hervor.

In diesem Verfahren sei die Bundesregierung aber "nicht der zuständige Akteur", sondern die Finanzagentur. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann bekräftigte bei derselben Pressekonferenz, "dass wir uns das jetzt anschauen und das bewerten, und dann wird damit natürlich auch eine Meinungsbildung einhergehen". Finanzministeriumssprecherin Kalwey hatte bereits am Freitag gesagt, der Bund wolle die Situation "grundsätzlich analysieren", und betont, laut Finanzagentur sei eine 90-tägige Sperrfrist für eine weitere Veräußerung vereinbart.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/uxd

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