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12:48 Uhr, 01.10.2008

Finanzmarktkrise lässt deutsche Wirtschaft nicht ungeschoren

Köln (BoerseGo.de) - Die weltweite Finanzmarktkrise lässt die deutsche Wirtschaft nicht ungeschoren. Keineswegs droht aber der freie Fall in die Rezession. Dies geht aus der aktuellen Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor. Danach wird das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr noch um 1,7 Prozent wachsen - für 2009 sei allerdings nur ein Plus von 0,6 Prozent zu erwarten.

Die schwächere globale Konjunktur schlage nicht zuletzt immer mehr auf die hiesigen Außenhandelsdaten durch. So legen die deutschen realen Exporte 2008 voraussichtlich um 4,2 Prozent zu, die Importe um 3,8 Prozent. Im kommenden Jahr reicht es nach Einschätzung vom IW Köln nur zu einem Ausfuhrzuwachs von 1,5 Prozent, während die Einfuhren um 1,8 Prozent klettern dürften.

Die verringerte Exportdynamik wirke sich auch auf die Investitionsneigung aus - nach einem Anstieg um 5 Prozent im laufenden Jahr erwarten die Wirtschaftsforscher eine Stagnation der realen Ausrüstungsinvestitionen im Jahr 2009.

Dies werde auch der Arbeitsmarkt zu spüren bekommen, prognostiziert das IW Köln. 2008 dürfte der Beschäftigungsaufbau zunächst noch weitergehen. 2009 werde die Zahl der Erwerbstätigen laut IW Köln hingegen um 40.000 sinken - während sich die Arbeitslosenzahl leicht auf 3,3 Millionen bzw. 7,6 Prozent der Erwerbspersonen erhöhen soll. Dass dann trotzdem ein reales Konsumplus von 0,7 Prozent winke, sei vor allem einer Beruhigung der Energie- und Rohstoffpreise zu verdanken.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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